Seit Februar produziert die Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) ihr eigenes klimaneutrales synthetisches Gas. Dank der Power-to-Gas-Technologie kann der überschüssige Solarstrom in synthetisches Methan umgewandelt werden. Zum Einsatz kommen dabei auch Wasser aus dem lokalen Wassernetz sowie Kohlenstoffdioxid, das mit einem CO2-Extraktor aus der Luft geholt wird.
Damit ist jedes Auto oder atmende Wesen eine CO2-Quelle für die Anlage. Klimaneutral ist sie deshalb, weil beim Verbrennen des Gases genauso viel Kohlenstoffdioxid freigesetzt wird, wie bei der Produktion aus der Luft entnommen wurde. Die Power-to-Gas Anlage der HSR-Forscher ist nach den Angaben der Hochschule die weltweit erste Anlage mit einem geschlossenen CO2-Kreislauf. Entwickelt wurde sie mit der Unterstützung von Audi, Erdgas Obersee, Erdgas Regio, dem Elektrizitätswerk Jona-Rapperswil, Climeworks, Etogas und dem Forschungsfonds der Gasindustrie.
Am 6. November wird das an der HSR produzierte Erdgas nun erstmals in Schweizer Erdgasnetz eingespeist. Erdgasnetze verfügen über eine immense Speicherkapazität, erklärt die HSR. Die eingespeiste Energie wird bedarfsgerecht zur Wärmeerzeugung, für industrielle Prozesse, als Treibstoff oder etwa zur Verstromung genutzt werden. Dank der Technologie lässt sich der Energieüberschuss aus der Solarenergie im Sommer auch im Winter einsetzen. ssp