Die untenstehenden Überlegungen haben wir mittlerweile weitergeführt:
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Seit der Abstimmung zur Energiestrategie im Jahr 2017 ist die Stossrichtung klar: wir müssen aus der Kernenergie aussteigen und den Klimawandel bekämpfen. Beides sind Herausforderungen, die wir als Gesellschaft gemeinsam meistern müssen. Werden die alternden Kernkraftwerke voraussichtlich Mitte der dreissiger Jahre dieses Jahrhunderts schrittweise ausgeschaltet, ist davon auszugehen, dass Stromproduktion und -nachfrage im Winter in der Schweiz deutlich auseinanderklaffen. Obwohl Energieeffizienz für die Energiestrategie 2050 eine wichtige Rolle spielt, wird die schnelle Elektrifizierung des Verkehrs und der schrittweise Ersatz der Ölheizungen durch Wärmepumpen dennoch zu einem höheren Strombedarf in der Schweiz führen. Auf der Basis seines Energiemodells hat der Wirtschaftsverband swisscleantech die Versorgungslage Mitte der vierziger Jahre dieses Jahrhunderts analysiert und kommt zum Schluss: nur wenn heute intensiv in den Ausbau der erneuerbaren Energien investiert wird, kann die Situation gemeistert werden. Natürlich kann bis zu einem gewissen Grad Strom auch importiert werden. Es wird aber notwendig sein, die passenden Leitungskapazitäten dafür bereitzuhalten. Ausserdem muss der Strom auch zur Verfügung stehen. Eine Garantie dafür gibt es nicht. Vielmehr ist davon auszugehen, dass im Falle eines Strommangels jedes Land zuerst für sich selbst schauen wird.
Es ist deshalb die Aufgabe der Schweizer Energiepolitik, eine Zielgrösse für die minimal notwendige Eigenversorgung der Schweiz festzulegen und diese auch anzustreben. Alleine aufgrund der Preissignale auf dem Strommarkt wird es nicht möglich sein, diesen Ausbau zu stemmen –die Organisation des Strommarktes steht einem Ausbau, der schnell genug ist, im Wege. Insofern ist die Situation nicht anders als sie in den meisten europäischen Ländern ist. In Europa wird deshalb auf Auktionen für Stromproduktionsanlagen gesetzt. Auch die Schweiz wird über kurz oder lang ein solches Programm lancieren müssen. Im politischen Diskurs sind jedoch die Verfechter von Auktionen und die Gegner jeglicher Förderung weit voneinander entfernt.
swisscleantech ist deshalb der Meinung, dass für einen Kompromiss neue Wege beschritten werden müssen. Es ist absehbar, dass aufgrund des starken Preisverfalls der Fotovoltaik im Sommer kaum mehr Strommangellagen entstehen dürften. Es scheint deshalb nur logisch, Auktionen so zu trimmen, dass sie vor allem die Winterstromproduktion bevorzugen. Bei einer solchen Auktion würden sich die Interessen der Produzenten und jene der Konsumenten decken. Deshalb – so sind wir überzeugt – ist es möglich, Kompromisse zu finden. Ausserdem vertreten wir die Meinung, dass es möglich sein muss, einen Weg in Richtung technologieneutrale Auktionen einzuschlagen. Denn: für technologisch reife Technologien wie die Wind-, Wasser und Solarenergie sollte nicht mehr unterschieden werden, welche Technologie in der Stromproduktion gefördert wird. Stattdessen soll bei der Vergabe zentral sein, inwiefern die Technologie in der Lage ist, zu günstigen Konditionen während jenen Zeiten Strom zu produzieren, in denen er knapp ist. Wählt man einen geschickten Weg über Einmalvergütungen, sollte es auch möglich sein, die unterschiedlichen Lebensdauern der einzelnen Technologien auf geeignete Art auszugleichen und auch zu vermeiden, dass sich der Staat über lange Jahre an Verträge bindet.
swisscleantech arbeitet seit einem halben Jahr an einer Lösung für dieses Problem. Bleiben Sie mit uns in Kontakt – wir halten Sie über die weitere Entwicklung unserer Idee auf dem Laufenden.
Mittlerweile haben wir das Winterstromauktionsmodell weiterentwickelt:
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