New Climate Economy Report: Pflichtlektüre für die Wahlsieger


Die Wahlen in Zürich sind durch: Umwelt-Anliegen seien wegen wirtschaftlicher Sorgen in den Hintergrund getreten, das kann man in vielen Kommentaren lesen. Das sei der Grund für die Wahlsiege der FDP in den Kantonen.

Der Widerspruch zwischen Ökonomie und Ökologie besteht aber nur, wenn man nicht genauer hinschaut. Im Gegenteil dazu zeigt der New Climate Economy Report der UN, dass beide sich bedingen. Die Lösung für das scheinbare Dilemma stammt aus urliberalem Gedankengut.
Die FDP hat die dritte Kantonsratswahl in Serie gewonnen. Dies zeigt einmal mehr, dass die Wirtschaft in der Schweiz gut verankert ist und wirtschaftliche Anliegen von der Bevölkerung ernst genommen werden. Viele Kommentatoren deuten denn auch die Frankenstärkte als Ursache für den Aufwind der FDP. Damit seien wirtschaftliche Fragen ins Zentrum gerückt und Umweltthemen in den Hintergrund getreten.

Kein Widerspruch zwischen Ökonomie und Ökologie

Eine genauere Analyse bestätigt das liebgewonnene Vorurteil eines Dilemmas zwischen Ökologie und Ökonomie nicht. Umweltthemen sind heute Wirtschaftsthemen. Erfolgreiche Wirtschaft und intakte Umwelt schliessen sich nicht aus, sie bedingen sich sogar gegenseitig. Dies belegt zum Beispiel der 2014 von der UNO publizierte «New Climate Economy Report».

Ein Konjunkturprogramm für Europa

Dieser Bericht, erstellt von einem Komitee von renommierten Ökonomen und Firmenvertretern unter der Leitung des McKinsey Mannes J. Oppenheim, weist nach: Für Europa und die Welt ist es das beste mögliche Konjunkturprogramm, die vorhandene Infrastruktur auf Nachhaltigkeit zu trimmen – Gebäude dämmen, Verkehr besser organisieren und die Stromversorgung ökologisch ausrichten. Dies bedeutet Aufträge für die Firmen und Vorteile für die Staaten z.B. dadurch, dass heute Gesundheitsschäden und morgen Klimaschäden vermieden werden können, oder dass die Lebensqualität der Menschen weiter steigt.

Umweltkosten sollen betriebswirtschaftlich relevant werden.

Damit steht eine wichtige Frage im Raum: Wie bringt man die kurzfristigen und berechtigten Interessen von Firmen mit den langfristigen Interessen von Volkswirtschaft und Gesellschaft in Einklang? Die Antwort kann im Gedankengut der Wahlsieger vom Wochenende gefunden werden: Den Umweltkosten einen Preis geben – das ist ein urliberales Anliegen. Wird dieses Gedankengut endlich umgesetzt, befreit dies das Thema Umwelt aus dem Links – Rechts Schema. Dann setzen sich die umweltfreundlichsten Produkte und Dienstleistungen am Markt von selber durch; Auflagen und Bürokratie können vermieden werden. Wer wäre ein besserer Zeuge für die Notwendigkeit solcher Schritte als die CEO’s von Unilever, Deutsche Bank, Swiss Re und Vattenfall oder auch IKEA, die alle hinter den Aussagen des New Climate Economy Reports stehen?

Am 17. Juni führt swisscleantech in Zürich einen Anlass im Kaufleuten durch, an dem der New Climate Economy Report vorgestellt wird.