Whitepaper von Siemens und swisscleantech

Die Dezentralisierung der Energieversorgung ist ein wichtiger Aspekt auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Luft. Dies bedeutet, dass eine Vielzahl von Partnern miteinander Energie austauschen, wofür es Grid Edge braucht: eine Schnittstelle zwischen dem Stromnetz, dem Verbraucher und den Technologien, die mit dem Netz verbunden sind. Ein Schlüsselelement ist dabei die Digitalisierung. Sie erhöht die Rentabilität grüner und dezentraler Technologien, schafft mehr Transparenz über den Energieverbrauch von Kunden und ermöglicht neue Geschäftsmodelle und Energiedienstleistungen.

Detailliert erörtert werden im Whitepaper auch die Chancen und Risiken einer dekarbonisierten Zukunft für Unternehmen. Anhand von Fallstudien wird Schritt für Schritt aufgezeigt, wie die Minimierung des CO2-Ausstosses angegangen werden kann. Die Vorteile der Dekarbonisierung für Unternehmen gingen über finanzielle Einsparungen hinaus, schreibt Gerd Scheller, CEO von Siemens Schweiz AG: «Ein besseres Markenimage, Kundenpräferenz gegenüber Wettbewerbern und Attraktivität für Investoren sind einige der Vorteile». Fabian Etter, Co-Präsident von swisscleantech sieht das auch so. Er betont, wie wichtig die politischen Rahmenbedingungen sind: «Die Politik muss verlässliche Rahmenbedingungen schaffen, die den Unternehmen Planungssicherheit erlauben.» Dafür setzt sich swisscleantech ein.

Zum Whitepaper

Analyse und Lehren aus der Abstimmungsniederlage

Dass die Abstimmung zum CO2-Gesetz trotz eines weitgehenden Bekenntnisses der Bevölkerung zu Klimaschutz mit 51.3% NEIN-Stimmen endete, ist für swisscleantech Anlass, sich weiter mit der Abstimmung auseinanderzusetzen.
Was als politisch breit akzeptierte Vorlage des Bundesrates begann, wurde relativ unerwartet zu einer Abstimmung über Weltsichten. Obwohl keine der Parteien den Klimawandel leugneten, prallten drei fundamental unterschiedliche Interpretationen des Umgangs mit der Klimaerwärmung aufeinander.

Die Welt-Sicht
Auf der Seite der Befürworter herrscht eine Welt-Perspektive vor. Sie verstehen die Schweiz als wichtigen Player innerhalb von weltweiten Bemühungen um Klimaschutz. Die Abstimmung in der Schweiz wurde als erste Volksabstimmung über den Klimaschutz überhaupt und als Signal für andere Länder betrachtet. Die Welt soll sehen, dass die Schweiz ihren Beitrag zur Bekämpfung der Klimaerwärmung leisten will und in bescheidenem Masse bereit ist, als Vorreiter zu agieren.

Die Schweiz-Sicht
Das Nein-Lager teilte sich auf in zwei Fraktionen, deren Argumente sich zum Teil überlagerten. Insbesondere die SVP vertrat wie in anderen Politikbereichen eine prononcierte Schweiz-Sicht. In dieser Wahrnehmung ist die Schweiz sehr klein und ein einsamer Vorreiter in einer Welt, die sich kaum um den Klimawandel schert. «Warum sollten wir etwas für das Klima tun, wenn die ganze Welt nichts tut», war ein oft vernommenes Argument. Klimaschutz in der Schweiz erscheint in dieser Perspektive als eine nutzlose Investition gegen eine Katastrophe, die sich nicht abwenden lässt oder die vielleicht auch nicht so schlimm ist, wie das die Wissenschaft behauptet.

Die ordnungspolitische Sicht
In der FDP läuft eine heftige Debatte darüber, ob und wie sich die Schweiz für mehr Klimaschutz engagieren sollte oder nicht. Auch wenn einzelne Vertreter der FDP die Schweiz-Sicht einzunehmen scheinen, entzündet sich die Diskussion innerhalb der FDP eher an der Frage, inwiefern das CO2-Gesetz ein unerlaubter ordnungspolitischer Eingriff des Staates war. Wirtschaftspolitische und staatskritische Kreise in der FDP sind der Meinung, dass Staatseingriffe grundsätzlich schlecht sind und der Markt möglichst frei spielen sollte. Das Festlegen von Preisen für Umweltgüter ist für diese neoliberale Denkschule ein Sündenfall. Für andere, ordnungspolitisch weniger strikt eingestellte Vertreter der FDP sind Preise zur Lenkung zwar akzeptabel, doch sie betrachten es als inakzeptabel, dass Teile der Einnahmen für Teilzweckbindung verwendet werden, deren Verwaltung der Staat übernimmt. Diese Gruppe von Personen bezog ihre Abneigung insbesondere aus der Idee, einen Klimafonds zu schaffen, der durch eine Flugticketabgabe mit jährlichen Einnahmen von rund 1 Mia CHF gespiesen werden sollte und dessen Verwendung nicht besonders präzise formuliert ist.

Im Zentrum der Diskussion stand – wie meist in der Schweiz – die Kostenfrage. Doch was unter Kosten verstanden wurde, war unterschiedlich. Beide Seiten operierten mit Zahlen, die zwar die Ausgaben von Haushalten im Einzelfall richtig darstellten, jedoch für die Allgemeinheit wenig fassbar waren. Die Kosten der Klimaerwärmung für die Schweiz wurden gänzlich ausgeklammert.

Die Kostenfrage
Die Frage «was bedeutet die CO2-Abgabe für mich persönlich» wurde wohl von den meisten nicht umfassend geklärt, obwohl Angebote (beispielsweise der Rechner der jungen Grünliberalen Partei) vorhanden waren. Bei unsicherer Datenlage erhalten Befürchtungen meist zusätzlich Gewicht.
Aus der Kosten-Perspektive heraus ist wohl die überdurchschnittliche Ablehnung des Gesetzes durch die Generation der unter 30-jährigen zu verstehen. Vermutlich gewichteten die Jungen nach einem Jahr Pandemie-bedingter Reiseabstinenz die Flugticketabgabe stark.

Eine Frage der Emotionen
Wichtig für das Verständnis des Abstimmungsresultates ist auch die emotionale Situation der Gesellschaft und die emotionale Ansprache durch die Kampagnen.
Die Prokampagne war von Anfang an mit einem fundamentalen Argumentationsproblem konfrontiert: Aus der Schweiz-Perspektive ist die Argumentation «Klimaschutz ist teuer – die Schweiz ist klein – niemand tut etwas – deshalb sind die Kosten unnütz» absolut stringent.
Aus der Sicht der Weltperspektive ist Klimaschutz in der Schweiz ein Beitrag zur Lösung der Klimakrise und erhöht so die Chance auf erfolgreichen Klimaschutz. Dieses Argument hat jedoch aus der Schweiz-Perspektive keine Bedeutung.

Die zweite Möglichkeit der Prokampagne war es, nachzuweisen, dass Klimaschutz insgesamt wirtschaftlich ist. Diese Aussage machte das Pro-Lager zwar zum Claim, doch dieser konnte nur über sehr umfangreiche Zahlenschlachten mit vielen Annahmen bewiesen werden. Die Gegner argumentierten hingegen sehr plakativ mit zum Teil falschen Kostenargumenten. Es bestand also ein Ungleichgewicht der Emotionalität.

Konfrontiert mit unbelegten Zahlen von beiden Seiten, besteht die Gefahr, dass die Verlustangst bei vielen Stimmbürgern ein grösseres Gewicht erhält als die Versprechungen einer lichten Zukunft. Erschwert wurde diese Situation zusätzlich, indem kurzfristige, zum Teil scheinbare Kosten den langfristigen Kosten des Klimawandels gegenübergestellt wurden. Menschen tendieren in solchen Situationen dazu, die langfristigen Kosten als deutlich weniger bedeutend einzustufen, als die kurzfristigen Kosten (Man spricht von einer Diskontierung).

Ebenfalls nicht geholfen hat der Abstimmung, dass das Gesetzespaket sehr umfangreich und fein austariert war.  Man konnte es nur als Kompromiss verkaufen. Kompromisse jedoch sind für Emotionalisierung selten geeignet.
Aufgrund dieser Situation war es für die Gegner einfach, zu emotionalisieren, während die Prokampagne die Emotionalisierung über abstrakte Bilder zu erreichen versuchte – was freilich nicht gelingen kann. Andere Bilder zu finden, ist zugegebenermassen nicht einfach. Drastische Bilder von beispielsweise Waldbränden hätten vielleicht mobilisiert, aber auch die skeptische Mitte eher ins Nein Lager getrieben.

Diese Ausgangslage des Abstimmungskampfes wurde in den Anfangsphasen der Kampagne möglicherweise zu wenig analysiert und besprochen. Generell ging die Kampagnenleitung davon aus, dass man eine Behördenvorlage mit einer unaufgeregten Kampagne verteidigen sollte. Deshalb wurde auf wenig emotionalisierende Sujets gesetzt und versucht, die emotionale Spannung zu reduzieren. Diese Rechnung ging nicht auf.

Schlechtes Timing
Erschwerend war für die Kampagne ausserdem das schlechte Timing der Abstimmung. Verschiedene Aspekte führten dazu, dass die Mobilisierung bei den Gegner*innen deutlich besser lief als bei den Befürworter*innen. Durch die Coronakrise wurde sehr viel klimapolitische Dynamik im Keim erstickt. Die Herausforderung der Pandemie für die Wirtschaft und die Unsicherheiten vieler Menschen in Bezug auf ihre finanzielle Lage zogen die Aufmerksamkeit von der Klimapolitik ab und liessen kurzfristige zusätzliche Kosten als Bedrohung erscheinen. Dass der Frühling ausgesprochen feucht und kalt ausfiel, half der Vorlage ebenfalls nicht. Es ist verständlich, dass viele Menschen die Bedrohung einer Klimakrise bei kaltem und nassem Wetter weniger wahrnehmen, als bei heissem und trockenen Wetter.

Es war ein Fehler, drei umweltnahe Abstimmungen auf das gleiche Datum zu legen. Die Dynamik, die sich einstellte, drehte sich gegen das CO2-Gesetz. Da das Hauptargument gegen die beiden Landwirtschaftsinitiativen ebenfalls die Kosten waren und die Bauern sehr stark gegen die beiden Initiativen mobilisierten, riss das Nein zu den Initiativen das CO2-Gesetz mit. Es ist nachvollziehbar, dreimal für tiefe Kosten zu stimmen. Zwischen den drei Abstimmungsvorlagen zu unterscheiden, brauchte einiges an Wille und Fähigkeit zur politischen Differenziertheit.

Die Lehren für kommende Abstimmungen
Das CO2-Gesetz teilt das Schicksal anderer grossen Behördenvorlagen. Grosse Würfe wie beispielsweise die AHV- und Rentenreform kommen seit Jahren nicht vom Fleck. Man muss daher die Frage stellen, inwiefern grosse politische Würfe überhaupt mehrheitsfähig sind. Gerade bei Herausforderungen, bei denen die Zeit drängt, muss überlegt werden, ob es sinnvoll ist, ein grosses Paket zu schnüren, das viele Partialfeinde haben kann.

Effektiv haben wir mit dem bestehenden CO2-Gesetz eine relativ verlässliche Grundlage, die man auch schrittweise hätte modifizieren können. Für die kommende Entwicklung der Schweizer Klimapolitik scheint dies ein sinnvoller Weg zu sein.

Es zeichnen sich jedoch bereits neue grosse Abstimmungen am Horizont ab: In voraussichtlich zwei Jahren wird über die Gletscherinitiative abgestimmt. Deshalb lohnt es sich, zwei Lehren aus der verlorenen Abstimmung zu ziehen:

  1. Die Kostendiskussion ist unvermeidbar, weil die Gegner sie auf jeden Fall führen wollen. Erfolgversprechend kann es sein, das Kostenargument proaktiv zu klären, so dass man während der Kampagne einen verlässlichen Referenzpunkt hat. Beispielsweise wäre es sinnvoll gewesen, vertrauenswürdige Studien zu den Kosten bereits in der Vorphase der Kampagne zu veröffentlichen. Bei gegebenen Ressourcen wäre dies durchaus möglich gewesen.
  2. Idealerweise wird darauf verzichtet, mehrere Kampagnen zu starten oder es wird bewusst darauf geachtet, dass die Kampagnen besser aufeinander abgestimmt sind. Sehr frühzeitig muss mit Fokusgruppen und Analysen untersucht werden, welche Argumente die Stimmbevölkerung für den Klimaschutz motivieren. Auch hier wurde in der vergangenen Kampagne vom Lager der Befürworter zu wenig investiert.

Klimaziele erreichen – jetzt erst recht

«Die Schweiz verpasst eine Chance. Das Gesetz hätte für die Umsetzung einen passenden Gesetzesrahmen zur Verfügung gestellt. Dieser fehlt nun. Ganz offensichtlich ist es der breiten Wirtschaftsallianz nicht gelungen der Bevölkerung zu erklären, wie wichtig das CO2-Gesetz im Kampf gegen die Klimakrise wäre», sagt Fabian Etter, Co-Präsident von swisscleantech. «Zurück auf Feld 1 geht es darum, herauszufinden, welche Massnahmen mehrheitsfähig sind. Dann müssen wir diese beschleunigt umsetzen. Unser Slogan ist Wirtschaft klimatauglich – dafür engagieren wir uns auch weiterhin.»

 Die zu erwartenden volkswirtschaftlichen Kosten der Schäden durch die Klimaerwärmung lassen es nicht zu, weiter abzuwarten, ist swisscleantech Co-Präsident Fabian Etter überzeugt. Eine profitable Wirtschaft ist auf eine intakte Umwelt angewiesen. Ausserdem verpasst die Schweiz eine immense wirtschaftliche Chance: Investitionen in innovative Technologien für den Klimaschutz würden die Wertschöpfung in der Schweiz erhöhen und zu neuen Arbeitsplätzen führen.

Freiwilligkeit ist eine Illusion
Auch wenn sich immer mehr Unternehmen für den Klimaschutz engagieren, ist es eine Illusion, dass das Ziel einer klimaneutralen Schweiz bis 2050 allein mit freiwilligen Massnahmen erreicht werden kann. «Die Unternehmen erwarten von der Politik klare Rahmenbedingungen im Bereich Klimaschutz. Für sie ist Planungssicherheit zentral. Deshalb ist nun wichtig, möglichst schnell eine neue Vorlage zu erarbeiten», so Fabian Etter.

Die Abstimmung war erst der Anfang
Mit der Ablehnung des CO2-Gesetzes beginnt der Prozess der Gesetzesausarbeitung erneut. swisscleantech setzt sich dafür ein, dass mehrheitsfähige, klima- und wirtschaftsfreundliche Lösungen entwickelt werden – für die Gebäude genauso wie für den Verkehr und den Ausbau der erneuerbaren Energien. Das Abstimmungsresultat bestätigt, dass die Sensibilisierung von Wirtschaft und Bevölkerung für den Klimaschutz ein wichtiges Ziel bleiben muss.

Mobility Pricing: Pilotprojekte sollen Ergebnisse liefern

Der Bundesrat hat ein Gesetz für Pilotprojekte zu Mobility Pricing in die Vernehmlassung gegeben. Damit sollen diese rechtlich ermöglicht und finanziell unterstützt werden. Projektträger sind die Kantone und Gemeinden oder interessierte Organisationen.

swisscleantech beurteilt die Gesetzesvorlage als grundsätzlich positiv. Mobility Pricing ist ein wichtiges Lenkungsinstrument, um ein nachhaltiges Verkehrsmanagement zu ermöglichen, die Umweltbelastung in entscheidendem Masse zu reduzieren und die Verkehrsfinanzierung nach dem Verursacherprinzip zu gestalten. Mobility Pricing in Pilotprojekten umzusetzen und die Ergebnisse anschliessend zu analysieren, ist ein sinnvolles Mittel zur langfristigen und wirksamen Nutzung eines solchen Instruments.

Jedoch ist das Gesetz nur ein erster Schritt Richtung zeitgemässer Mobilität – und dessen Erfolg in der Umsetzung hängt letztlich von der Konzeption und Auswahl der eingereichten Pilotprojekte ab. Hier muss sichergestellt werden, dass das angewendete Mobility Pricing hin zu einer effizienten, sozial verträglichen und klimafreundlichen Lösung wirkt – und kein simples Road Pricing Modell darstellt.

Die Idee des Mobility Pricings sollte somit im Sinne des Verursacherprinzips alle Verkehrsteilnehmer*innen umfassen. Dafür braucht es einerseits eine möglichst umfassende Berücksichtigung der Raumwirkung der Verkehrsträger in der Kostenrechnung und andererseits eine Lebenszyklusanalyse des Umsetzungsraums. Ein Anliegen, für das sich swisscleantech einsetzt.

Neues Vorstandsmitglied

Die Juristin Susanne Vincenz-Stauffacher ist Mitglied der Kommissionen für Umwelt, Raumplanung und Energie UREK und engagiert sich seit einiger Zeit als Co-Präsidentin der parlamentarischen Gruppe Cleantech. Umso mehr freut es den Verband, dass sie ab sofort auch im Vorstand aktiv mitwirkt. «Eine zukunftsfähige Schweizer Wirtschaft ist klimatauglich – dafür setze ich mich ein», sagt sie über ihre Motivation, die Wahl in den Vorstand von swisscleantech anzunehmen. Co-Präsident Fabian Etter ist stolz, dass die profilierte Politikerin zugesagt hat, im Vorstand mitzuwirken.

«Susannes Affinität zu den Thema Umwelt und Unternehmertum macht sie zu einer idealen Ergänzung unseres engagierten Vorstandsteams.»

Jürg Grossen tritt nach jahrelangem Engagement bei swisscleantech ab. Sein technisches Know-how war für swisscleantech genauso wichtig wie seine unaufgeregte und pragmatischer Art, mit der er in stürmischen Momenten half, einen tragfähigen Konsens zu finden. Co-Präsident Carsten Bopp bedankt sich im Namen des Verbandes mit den Worten: 

«Jürg Grossen hat dazu beigetragen, dass swisscleantech zur starken Stimme wurde in der Politik. Wir danken ihm sehr herzlich für sein grosses Engagement zugunsten der klimatauglichen Wirtschaft und freuen uns, dass er swisscleantech eng verbunden bleibt.»

Fotogalerie: Abschied von Jürg Grossen am swisscleantech-Frühlingsanlass am 3. Mai

«Rückschläge gehören zur Pionierarbeit dazu»

Agile Wind Power ist seit 2011 Mitglied bei swisscleantech. CEO Patrick Richter leistet mit seinem Team Pionierarbeit in der Windkraft. Der ausgebildete Elektroniker und studierte Wirtschaftsinformatiker arbeitete 15 Jahre in der Software-Entwicklung. 2009 verliess er die Informatikbranche, um sich auf ein innovatives Windturbinen-Projekt zu konzentrieren. 2020 war für den Unternehmer ein Jahr voller Höhen und Tiefen.

Was hat Agile Wind Power entwickelt?

Vertical Sky® – eine neue, umweltverträglichere Windturbine. Inspiriert wurde ich durch ein Spielzeug, das mein Schwiegervater für meine Kinder baute. Die drei Rotorblätter der Windturbune sind 54 Meter lang, stehen senkrecht und drehen um eine vertikale Achse. Da die Rotorblätter während der Rotation permanent nachgestellt und optimal in den Wind gestellt werden, ist Vertical Sky® effizienter und viel leiser. Das Potenzial: Mehr Windenergie dank weniger Lärm sowie geringerem Risiko für Vögel und dadurch weniger politischem Widerstand.

Welche Chancen ergeben sich daraus?

Windenergie ergänzt die Sonnenenergie sehr gut, sowohl saisonal als auch tageszeitabhängig. Zudem ist Windenergie in der Lage, auf verhältnismässig kleinem Raum grössere Mengen Strom zu tiefen Gestehungskosten zu produzieren. Die Nutzung der Windenergie wäre deshalb geeignet für stromintensive Anwendungen in Gewerbe und Industrie oder zur regionalen Versorgung. Der Bedarf an Windenergieanlagen für solche Installationen kann jedoch mit der heutigen Windenergie-Technologie nicht bedient werden, weil moderne Windturbinen in Nähe besiedelter Gebiete oftmals nicht akzeptiert werden. Die Vertical Sky®-Windturbine verspricht dank ihrer Vorteile erstmals eine Lösung für die wirtschaftliche Nutzung von Windenergie in Nähe besiedelter Gebiete.

Was war 2020 Ihr grösster Erfolg? 

Wir haben die erste full-scale Versuchsanlage in Grevenbroich (D) in Betrieb genommen. Wir sind stolz, dass alles geklappt hat.

Was war 2020 Ihr grösster Rückschlag? 

Mitte November brach an der Prototyp-Turbine ein Rotorarm ab und stürzte zu Boden. Grund dafür war eine turbulente Windböe, die sehr schnell von einer tiefen auf eine hohe Windgeschwindigkeit beschleunigte und dies bei gleichzeitiger starker Änderung der Windrichtung. Dieses Windereignis ist sehr selten. Selbstverständlich nehmen wir nun Anpassungen vor, die leider viel Zeit kosten.

Was motiviert Sie trotz Rückschlägen weiter zu arbeiten? 

Einerseits liebe ich es Pionierarbeit zu leisten und Rückschläge gehören dazu. Andererseits war ich schon als Jugendlicher der Meinung, dass die Schweiz prädestiniert ist, in die Entwicklung von erneuerbare Energie-Technologien zu investieren. Sie beheimatet eine eigene Energieindustrie, hat die notwendigen finanziellen Mittel sowie die besten Forschungsanstalten und Universitäten. Da unser Land klein ist, können neue Technologien schnell flächendeckend eingesetzt werden. Dies macht uns zum einen unabhängiger und zum anderen kann der gewonnene Wissensvorsprung dann später gewinnbringend exportiert werden. Davon träume ich und deshalb mache ich weiter.

Ihr Motto für 2021?

Aufstehen, Krone richten und weitermachen. Da der ganze Rotor beschädigt wurde, muss er vollständig demontiert, mit Verbesserungen neu produziert und wieder installiert werden. Aufgrund langer Lieferfristen einzelner Bauteile, wird dies sicherlich das ganze Jahr in Anspruch nehmen. Uns wird also nicht langweilig werden!

Im Bild: Patrick Richter, CEO Agile Wind Power

Zum swisscleantech Jahresbericht 2020 

Hauseigentümerinnen profitieren vom CO2-Gesetz

Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei der Kreditvergabe von Banken und Finanzinstituten eine immer grössere Rolle. Jürg Meier schreibt in der NZZ am Sonntag (Ausgabe vom 18. April 2021), dass Banken darüber nachdenken, Gebäude, die mit Öl oder Erdgas beheizt werden, in Zukunft mit schlechteren Zinsbedingungen für Hypotheken zu bedienen. Da die Emissionen der Gebäude rund einen Drittel der CO2-Emissionen ausmachen, sind solche Überlegungen seitens der Banken nachvollziehbar. Vielleicht spielt es heute beim Verkauf noch keine Rolle, ob ein Gebäude mit Öl oder Erdgas beheizt wird, doch: der Klimawandel ist real und Massnahmen dagegen müssen schnell ergriffen werden.

Schon heute sind Gebäude mit fossilen Heizungen im Betrieb deutlich teurer. In Zukunft werden sie ausserdem aus Reputationsgründen auf dem Markt schlechter bewertet werden. Banken, die heute solche Gebäude durch schlechtere Zinsbedingungen bestrafen, nehmen vorneweg, dass diese Gebäude für sie ein Risiko darstellen. Ausserdem wollen sie mit dieser Massnahme Eigentümerinnen motivieren, ihre Gebäude so umzubauen, dass diese klimatauglich sind.

Lenkungsabgaben des CO2-Gesetzes kommen Hauseigentümern zugute

Umso erstaunlicher ist unter diesem Blickwinkel die Tatsache, dass der Hauseigentümerverband HEV– anders als die Konkurrenzorganisation Casafair – beschlossen hat, das CO2-Gesetz zu bekämpfen. Dies ist deshalb unverständlich, weil das CO2-Gesetz den Hauseigentümer*innen hilft, ihre Gebäude für die Zukunft fit zu machen. Ein Drittel der darin festgelegten Lenkungsabgaben auf Brennstoffe finanzieren das schweizerische Gebäudeprogramm, das Hauseigentümer*innen dabei unterstützt, ihre Gebäude besser zu dämmen und CO2-frei zu beheizen. Dies ergibt insgesamt 450 Millionen CHF pro Jahr. Mit diesem Geld unterstützt der Bund die Massnahme der Kantone, die ihrerseits mindestens gleich viel Geld zur Verfügung stellen müssen. Wird das CO2-Gesetz abgelehnt, entfällt dieses Geld. Der Hauseigentümerverband erweist also den Hauseigentümern einen Bärendienst.

In seinem Argumentarium gegen das CO2-Gesetz schreibt der Hauseigentümerverband davon nichts. Hingegen schreibt er, die meisten privaten Hauseigentümer*innen seien nicht in der Lage, die notwendigen Finanzmittel aufzubringen, um die Investitionen in Gebäudedämmungen und Heizungen zu stemmen. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass diese Investitionen für Hauseigentümer*innen erheblich sind. Dies gilt besonders für diejenigen, welche in der Vergangenheit zu wenig Rückstellungen für ihr Gebäude gemacht haben und dies trifft leider sehr oft zu.

Klimataugliche Modernisierungen sind auch finanziell nachhaltig

Hauseigentümer*innen befinden sich in einem Dilemma: Sie wissen, dass sie ihr Gebäude dringend fit für die Zukunft machen müssten, sind aber durch ihre finanziellen Möglichkeiten blockiert. Dabei wäre es gerade für Ihre finanzielle Situation von Vorteil, wenn sie ihr Gebäude rechtzeitig modernisieren könnten.

Indem der Hauseigentümerverband das CO2-Gesetz bekämpft, verschlechtert sich die Gesamtsituation für die Gebäudeeigentümerinnen . Einerseits kann das Gebäudeprogramm nach dem Auslaufen des aktuellen CO2-Gesetzes nicht mehr finanziert werden und damit fallen auch die rund 10% Subventionen bei Sanierungsmassnahmen weg.

Das CO2-Gesetz enthält aber auch neue Ansätze, um die Gebäudeeigentümerinnen dabei zu unterstützen, ihre Gebäude klimatauglich zu machen. Art. 55 des revidierten CO2-Gesetzes legt die Grundlage dafür, dass der Bund in Zukunft Bürgschaften für klimataugliche Modernisierungen übernehmen könnte. Wird dieser Artikel umgesetzt, kann der Bund das vergleichsweise kleine Risiko  von Darlehen für die klimataugliche Optimierung übernehmen und die Hauseigentümer kommen plötzlich an neue Finanzmittel. Wie das genau umgesetzt werden kann, wird im Moment auf Bundesebene sowie in Forschungsprojekten der HSLU und swisscleantech untersucht. Projektpartner*innen des Forschungsprojekts sind verschiedene Kantone und Städte wie auch Finanzierungsinstitute und die Bauindustrie.

Viel besser wäre es also, wenn der Hauseigentümerverband sich dafür einsetzen würde, dass das CO2-Gesetz angenommen und im Sinn seiner Mitglieder umgesetzt wird. Denn wie bereits einleitend gesagt: der Klimawandel ist real und Massnahmen dagegen müssen schnell ergriffen werden.

Wind of Change – unser Jahresbericht 2020 ist online!

2020 war für uns alle ein aussergewöhnliches Jahr. Wir schauen mit Stolz zurück, denn trotz der erschwerten Umstände ist es uns gelungen, viele neue Firmen für unsere Mission zu gewinnen. Wir freuen uns sehr, mit innovativen KMU wie Growcer und Griesser AG sowie renommierten Unternehmen wie Swiss Re, Siemens oder die Mobiliar zusammen zu arbeiten. Gemeinsam wollen wir unsere Vision vorantreiben: Die Gestaltung einer klimatauglichen Wirtschaft und CO2-neutralen Schweiz bis 2050.

Die Fragestellungen, an denen wir seit Jahren arbeiten, sind heute zentraler denn je: Wie gewinnen wir Mehrheiten für eine wirksame und engagierte Klimapolitik? Wie können wir die Produktion von erneuerbaren Energien in der Schweiz schnell genug ausweiten? Mit welchen Mitteln kann die Modernisierung des Gebäudebestandes beschleunigt werden?

Wir – swisscleantech und die Schweiz – sind 2020 überall einen Schritt vorangekommen. Das Bewusstsein für die Dringlichkeit einer Transformation unserer Wirtschaft wurde gestärkt. Was vor zwei Jahren noch als zu ambitioniert galt, ist heute breit akzeptiert. Es zeigt sich: Krisen können nur im Dialog und mit der Unterstützung der Wirtschaft überwunden werden. Das gilt auch für die Herausforderungen des Klimawandels, die in naher Zukunft zu bewältigen sind. Nur die Wirtschaft kann sicherstellen, dass die dringend benötigten Innovationen in nachhaltige Technologien erfolgen und neue Produkte breit zur Anwendung kommen. Dazu braucht es beides: politische Rahmenbedingungen, die Resilienz und Nachhaltigkeit einfordern, und den Markt.

Ein altes chinesisches Sprichwort besagt: Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. Wir sind überzeugt, dass es Veränderungen braucht, um unsere Vision zu erreichen. Und auch bei Unternehmerinnen und Unternehmern spüren wir den Wandel deutlich.

Es motiviert uns zu sehen, dass immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer bereit sind, sich für die richtigen politischen Rahmen bedingungen zu exponieren Das zeigen nicht nur unsere Mitgliederzahlen (wir zählen über 450 Mitglieder und vertreten rund 400’000 Mitarbeitende von Mitgliedern), sondern auch Initiativen wie CEO4climate, welche wir mitinitiiert haben und mittlerweile von über 450 Firmenchefs unterstützt wird. Die Entwicklungen zeigen: klimataugliches Wirtschaften und nachhaltige Entwicklung sind eine Notwendigkeit und bieten viele unternehmerische Chancen.

Auch für das Jahr 2021 haben wir uns viel vorgenommen. Der Hauptfokus wird die Volksabstimmung über das CO2-Gesetz sein. swisscleantech hat den politischen Prozess eng begleitet und stark geprägt. An der Seite der mitgegründeten Allianz «Wirtschaft für das CO2-Gesetz» werden wir dem CO2-Gesetz zum Durchbruch verhelfen. Unser übergeordnetes Ziel: die klimataugliche Wirtschaft muss wachsen. Da sind wir auch auf Ihre Unterstützung angewiesen. Es gibt nichts Wertvolleres als persönliches Engagement und Empfehlungen. Machen Sie befreundete Unternehmerinnen und Unternehmer auf unsere wachsende Community aufmerksam, die sich für eine nachhaltige Zukunft einsetzt. Gestalten Sie heute mit uns die Wirtschaft von morgen. Klimatauglich.

Lesen Sie mehr in unserem Jahresbericht!

PDF-Download

swisscleantech spannt mit Energy Lab zusammen

swisscleantech gehört als Mitglied zum Netzwerk des NTN Innovation Booster Energy Lab dazu. Das Energy Lab ist ein offenes innovatives Netzwerk bestehend aus 200 proaktiven Partnern und relevanten Forschungsinstitutionen in der Schweiz. Zahlreiche Firmen, Studierenden, Forschern, Kantonen und allen an Energie interessierten Personen finden sich im Energy Lab zusammen, um die gemeinsame Mission, mit Innovationen die Energiewende voranzutreiben, zu verfolgen.

Das Energy Lab fördert umsetzbare Lösungsansätze, die vom sogenannten Challenge Owner eingebracht werden. Diese Herausforderung wird in einem schlanken Prozess mit einem Team aus Experten und energieinteressierten Personen weitergeführt. An Pitch&Enrich Workshops haben die Teams die Möglichkeit, ihre Herausforderung vorzustellen und durch kleine Anschubfinanzierungen von bis zu 25’000 Franken weiterzuentwickeln. Es braucht keine Verträge, Beiträge oder Gebühren, um bei einer Herausforderung mitzuwirken.

Es gibt dabei zwei einfache Wege:

  1. Man hat selbst eine Idee oder Herausforderung, findet im Energy Lab weitere Experten und erhält eine Finanzierung für das Weiterführen der eigenen Idee.
  2. Man meldet sich als energieinteressierten Experten bei dem Challenge Owner und hilft bei der Herausforderung mit.

Alle Informationen zum Energy Lab sind auf  www.energylab.site zu finden. Das Management der Experten und Challenges läuft über jointcreate, den digitalen Backbone des Energy Labs. Auf jointcreate kann man sich einen eigenen Account erstellen, durch die Challenges stöbern und den Initiator daraufhin kontaktieren, wenn man an einem Projekt teilnehmen möchte. Wenn man selbst eine Herausforderung hat, kreiert man auf jointcreate ein Vorhaben und findet so nach weiteren Experten.

So soll zunächst ein Volumen voller erste Ideen weiterentwickelt werden, woraus später grosses entstehen soll. Das Ziel ist es in vier Jahren mindestens 100 Projekte finanziell zu fördern. Am 23. April 2021 werden die ersten Gelder beim Pitch&Enrich Workshop I vergeben. Einige spannende Challenges wurden bereits für den nächsten Pitch&Enrich Workshop, am 8. Juli 2021 eingeschickt. Es lohnt sich schnell zu sein!

 

«Die Wirtschaft kann den grössten Beitrag zum Klimaschutz leisten»

Im Rahmen eines kurzen Interviews stellt Christian Zeyer, Geschäftsführer swisscleantech, dem Engie-CEO ein paar kritische Fragen. Engie Services AG ist seit 2012 Mitglied bei swisscleantech.

Antonin Guez, ENGIE ist seit neun Jahren Mitglied bei swisscleantech und ist damit eine der ersten grossen Firmen, die zu swisscleantech gestossen ist. Was sind Ihre Gründe für diese Zusammenarbeit?

Im Vordergrund steht sicher die Übereinstimmung der Werte. ENGIE will genauso wie swisscleantech den Klimaschutz vorantreiben. Da ist eine Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsverband, der sich für klimataugliche Wirtschaft einsetzt, nur logisch. Denn das ist unsere Überzeugung: Die Herausforderung «Klimawandel» kriegen wir nur in den Griff, wenn Wirtschaft, Bevölkerung und Politik zusammenspannen.

Ist das auch der Grund, weshalb Sie sich für ein wirkungsvolles CO2-Gesetz einsetzen?

Wir sind überzeugt davon, dass die Wirtschaft den grössten Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, wenn sie die richtigen politischen Rahmenbedingungen erhält. Wer ein Gebäude baut und betreibt oder eine Industrieanlage realisiert, soll dies immer mit dem Blick auf das Klima tun. Denn das Heizen und Kühlen von Gebäuden macht zum Beispiel über 50% des Energieverbrauchs in der Schweiz aus. ENGIE nimmt hier als Expertin eine wichtige Position ein und setzt sich deshalb für das CO2-Gesetz ein. Schliesslich wollen wir der nächsten Generation eine intakte Umwelt hinterlassen.

Und ENGIE setzt dann die dazu notwendigen Konzepte um?

Genau: Als führender Komplettanbieter entlang des gesamten Gebäudelebenszyklus halten wir vielseitige Lösungen bereit, um unser Leben komfortabel und klimagerecht zu gestalten. Darauf sind wir stolz!

Also letztlich doch alles Geschäftsinteresse?

Persönliches und geschäftliches Interesse: Es bereitet mir grosse Freude, dass ich für eine Branche arbeite, die so viel zum Klimaschutz beitragen kann.  Rentable Projekte und Klimaschutz schliessen sich nicht aus und wir realisieren mit unseren Kunden Projekte, bei denen Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen. Zum Beispiel das Holzheizkraftwerk Sisseln, bei dem wir gemeinsam mit ewz für DSM Nutritional Products im Kanton Aargau ein Holzheizkraftwerk gebaut haben. Damit haben wir den CO2-Ausstoss massiv reduziert.

Stichwort Kunden-Motivation: sehen Sie da eine Veränderung in den letzten Jahren? Sind Klimaschutz und Energieeffizienz «modern» geworden?

In der Gesellschaft entwickelt sich das Bewusstsein für den Klimaschutz – natürlich wird Klimaschutz auch für unsere Kundinnen und Kunden immer wichtiger. Die Wirtschaft entwickelt hier spannende Umsetzungen, um den CO2-Ausstoss zu reduzieren. Dieser ganze Prozess geht aber nur langsam voran, deswegen ist das CO2-Gesetz so wichtig, insbesondere für so eine komplexe Branche wie die Baubranche. Dabei gehen wir als Themenführer mit gutem Beispiel voran.

Was macht ENGIE in diesem Bereich?

Einerseits sind wir an Gemeinschaftsprojekten, wie z.B. dem energieautarken Mehrfamilienhaus in Männedorf, beteiligt, andererseits führen wir auch selbst spannende Projekte aus, beispielsweise den Energie-Ring in Horw und Immensee oder die Power2Heat-Technologie. Als Komplettanbieterin trifft ENGIE zudem bereits in der Planungsphase wichtige Entscheidungen, die wegweisend für einen energieeffizienten Gebäudepark sind. Die Durchführung verschiedenster Projekte wird durch die Mittel der Digitalisierung, wie z.B. BIM oder IoT, unterstützt. So kann die Nachhaltigkeit von der Planung bis zur Erneuerung gemessen und sichergestellt werden.

Und natürlich spielen auch die Mitarbeitenden eine wichtige Rolle. Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeitenden für den Klimaschutz?

Einerseits versuchen wir natürlich, unsere Mitarbeitenden mit passenden Weiterbildungen «top im Job» zu machen. Bei der Motivation hilft auch unsere Mitgliedschaft bei swisscleantech: als Firma signalisieren wir, dass wir den Klimaschutz unterstützen. Das zieht auch motivierte Talente an. Und natürlich freuen wir uns darüber, wenn sich unsere Mitarbeitenden darüber hinaus engagieren, beispielsweise indem sie den Friends of swisscleantech beitreten und sich so für die klimataugliche Wirtschaft einsetzen. Zudem hat ENGIE das Projekt Green+ ins Leben gerufen. Dieses Projekt hat unter anderem zum Ziel, dass unsere Arbeitsweisen so angepasst werden, dass sie bis 2030 emissionsfrei sind. In der Schweiz bezieht sich unser Engagement im Rahmen der Anpassungen unserer «Ways of Working» auf die Bereiche Gebäude, Fahrzeugflotte, IT, Geschäftsreisen und Transport. Das funktioniert nur, wenn alle Mitarbeitenden am gleichen Strick ziehen.