Kobalt für die Elektromobilität: Verantwortungsvoller Umgang ist nötig

Die Batterien kommen beispielsweise bei Mobiltelefonen, Laptops und Elektrofahrzeugen zum Einsatz. Verbreitete Missstände wie Korruption, Umweltschäden und Missbrauch der lokalen Arbeitskräfte beweisen, dass mit dem Rohstoffabbau eine gewaltige Verantwortung einhergeht. Daraus eine Achillesferse der Elektromobilität zu konstruieren, wie dies die NZZ am Sonntag tut, verkennt jedoch elementare Zusammenhänge der Wirtschaft.

Der Artikel zeigt auf, wie der Preis des Kobalts mit der Zunahme der Elektromobilität steigt. Dennoch betragen die Kosten von Kobalt pro Autobatterie nur rund 100 US$ – beim einem Preis von mehr als 10’000 US$ pro Batteriepack. Ein überschaubarer Anteil also.

Die Wirtschaft reagiert auf Preissteigerungen oftmals sehr effizient. Noch bevor die Preise wirklich durch die Decke schiessen, suchen die Rohstofffirmen nach neuen Abbaustädten und die Forschung arbeitet an Ersatzlösungen. Kobalt ist für Batterien aus technologischer Sicht ersetzbar. Ausserdem machen steigende Preise neue, teurere Lagerstädte attraktiv für die Exploration. Tatsache ist: Die Wirtschaft ist hervorragend gewappnet, schwierige Situationen wie die einer möglichen Preisexplosion zu meistern.

Die Wirtschaftlichkeit des Rohstoffes ist aber nur die eine Seite. Etwas anders sieht es mit den Begleiterscheinungen aus. Was den Rohstofffirmen die grössten Kosten verursacht, ist nach dem Abbau die Wunden wieder zu schliessen und dafür zu sorgen, dass humane Bedingungen eingehalten werden. Engagieren sich die Firmen frühzeitig, zeugt dies von einem hohen Verantwortungsgefühl. Leider tun das aber nicht alle Firmen.

Eine intakte Natur und ein intaktes Klima – das sind öffentliche Güter. Werden sie verletzt, entstehen den Schuldigen keine Kosten. Werden die Güter knapp, entsteht auch keine Preissteigerung, wie dies bei Rohstoffen beobachtet werden kann. Dem Staat, der Politik und der Wirtschaft kommt beim Schutz deshalb eine grosse Verantwortung zu. Was es braucht, sind gesetzlich verankerte Rahmenbedingungen, welche den grössten Schaden verhindern. Dafür ist politisches Engagement notwendig – und eine verantwortungsbewusste, zukunftsfähige Wirtschaft, welche hinter den Regeln steht und diese umsetzt.

Fragen und Anregungen gerne an: christian.zeyer(at)swisscleantech.ch 

CO2-Gesetz: Ein Inlandziel ist wichtig für die Umsetzung der Klimaziele

Hierzu sind ein Inlandreduktionsziel von mindestens minus 45% und ein Gesamtziel von mindestens minus 60% dringend notwendig. Das vom Bundesrat vorgeschlagene Inlandziel ist nicht gut genug, denn zwei Drittel der Reduktionen müssten durch den Kauf von ausländischen Emissionszertifikaten gedeckt werden. Mit einem ambitionierteren Inlandziel könnte das Verhältnis umgedreht und unsere inländische Energiebereitstellung gestärkt werden. Inlandreduktionen reduzieren die Abhängigkeit von fossilen Energiequellen, schaffen Arbeitsplätze und fördern Innovationen. Die meisten Treibhausgasemissionen in der Schweiz stammen vom Gebäude- und Verkehrssektor, sind also territorial und können nur mit Inlandmassnahmen gesenkt werden. Da der Umbau von Infrastrukturen langsam erfolgt, muss damit zeitgerecht begonnen werden, sonst wird es teuer. Kostengünstige Potentiale zur Reduktion sind genügend vorhanden – und je schneller wir mit dem Umbau unserer Infrastrukturen beginnen, desto besser.

Fragen und Anmerkungen gerne an anja.kollmuss(at)swisscleantech.ch

Mitglied EKZ nimmt grösste Batterie der Schweiz in Betrieb

Die grösste Batterie der Schweiz kann bis zu 7,5 Megawattstunden Energie speichern, informieren die EKZ in einer Mitteilung. Die Anlage in Volketswil wäre damit theoretisch in der Lage, alle rund 18.500 Einwohner der Gemeinde für acht bis zwölf Minuten mit Strom zu versorgen.

In der Praxis dient der Batteriespeicher mit einer Leistung von 18 Megawatt jedoch zu Bereitstellung von Regelenergie. Sie wird gebraucht, um Produktion und Verbrauch im sich über ganz Europa erstreckenden Stromnetz kontinuierlich im Gleichgewicht zu halten. In der Schweiz wird dies hauptsächlich von den Wasserkraftwerken geleistet.

Der Batteriespeicher der EKZ kann Ungleichgewichte jedoch schneller ausgleichen. Seine Regelenergie ist daher die optimale Ergänzung zu den Leistungen der Wasserkraftwerke, erläutern die EKZ in der Mitteilung. Die kantonalen Kraftwerke bereiten sich mit der neuen Anlage auch auf die wachsende Bedeutung von Regelenergie im Zuge der Zunahme von Solar- und Windkraftstrom vor. „Der Batteriespeicher ist ein wichtiges Stück Energiezukunft“, wird EKZ-CEO Urs Rengel dazu in der Mitteilung zitiert.

Die von den Elektrizitätswerken Zürich (EKZ) in Betrieb genommene Batterie zeigt, dass neue Businessmodellen es heute ermöglichen, Batterien profitabel zur Netzstabilisierung einzusetzen. Noch ist die reine Batteriespeicherung nicht rentabel. Doch wenn die Preise der Batterien sowie für die Produktion von erneuerbarem Strom weiter sinken, wird die Kombination dieser beiden Technologien zu einer unschlagbar günstigen und gut verfügbaren Quelle von nachhaltigem Strom.

Fragen und Anregungen gerne an: christian.zeyer(at)swisscleantech.ch

CO2 Gesetz: Gebäudesektor

Um die Pariser Klimaziele erfüllen zu können, wäre eine Gebäudesanierungsrate von etwa 2-3% notwendig. Kosteneffiziente und klimafreundliche Technologien sind bereits heute vorhanden. Aktuell ist die Sanierungsrate jedoch bei 1%.

Die Gesetzgebung für den Gebäudepark liegt in der kantonalen Hoheit. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass das Abkommen von Paris nur erfüllt werden kann, wenn der Gebäudebestand spätestens kurz nach 2050 CO2-neutral beheizt wird, drängt sich jedoch auf, dass sich auch die Eidgenossenschaft in die Gesetzgebung einbringt. Für die Erfüllung des Ziels braucht es Planungssicherheit und einen ambitionierten, realistischen Absenkpfad mit Zwischenzielen. Eine subsidiäre Regelung belässt den Kantonen die Hoheit und setzt gleichzeitig ein wichtiges Signal.

Der Ständerat hat die Einführung eines Emissionsgrenzwert gutgeheissen: ab 2023 soll ein CO2-Grenzwert gelten, wenn eine Heizung ersetzt werden muss. So sollen noch maximal 20 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter Energiebezugsfläche und Jahr ausgestossen werden. Dieser Wert soll in Fünfjahresschritten verschärft werden.

swisscleantech unterstützt den Vorschlag des Ständerates, denn eine rechtzeitige Einführung eines Grenzwertes ist besonders wichtig, um den Gebäudepark bis 2050 zu dekarbonisieren. Ein solcher langfristiger, realistischer Absenkungspfad gibt genügend Rechtssicherheit und ermöglicht es dem Gebäudesektor, bis Mitte dieses Jahrhunderts CO2-Neutralität zu erreichen.

swisscleantech ist für die Weiterführung des Gebäudeprogramms, sieht jedoch Optimierungspotential und engagiert sich für einen weiter-greifenden Gebäudesanierungsfonds

Lesen Sie mehr über die Positionen von swisscleantech zu weiteren Aspekten der Totalrevision des CO2-Gesetzes.

Kapazitäten im Bereich der erneuerbaren Energien müssen trotz Stabilitätsreserve ausgebaut werden

Die Studie legt nahe, dass die Versorgungssicherheit auch bis 2035 gewährleistet ist. Allerdings sei es notwendig, dass eine «strategische Reserve» geschaffen werde. Dies, um sicherzustellen, dass auch in Phasen, in denen weder Solar- noch Windenergieanlagen ausreichend produzieren, genügend Strom zur Verfügung steht.

Im Rahmen einer Diskussion mit diversen Stakeholdern wurde deutlich, dass die Umsetzung einer strategischen Reserve kompliziert ist und viele Fragen noch offen sind. Es ist ausserdem schwierig sicherzustellen, dass diese Reserve im Knappheitsfall auch tatsächlich für die Schweiz gebraucht würde. Eine Detailanalyse der Studie zeigt, dass sich bei einer Knappheitssituation in der Schweiz auch alle umliegenden Länder in einer solchen befänden. Demnach würde Strom ganz automatisch nach dem ohmschen Gesetz in die Nachbarländer abfliessen – solange die Leitungen nicht gekappt werden.

Eine Kappung der Transportleitungen könnte von den umliegenden Ländern als Entsolidarisierung und letztlich als protektionistische Massnahme gewertet werden. Eine Reserve, die nicht gekappt wird, müsste jedoch 3-4 Mal grösser sein. Dies hätte ganz erhebliche Auswirkungen auf den Strommarkt.

Diese Überlegungen legen nahe, dass die Ausgestaltung einer strategischen Reserve rechtlich wie auch technisch sauber abgeklärt werden mussAusserdem:die Schweiz darf sich nicht darauf verlassen, dass die Stromversorgung gesichert bleibt, wenn sie nicht ebenfalls in neue Kapazitäten investiert.Aufgrund der angestrebten Klimaziele befinden sich diese Kapazitäten hauptsächlich im Bereich der erneuerbaren Energien und zukunftsfähigen Businessmodellen, die zu mehr Effizienz führen können. Eine CO2-neutrale Energieversorgung ist massgebend für eine zukunftsfähige Schweizer Wirtschaft.

Fragen und Anregungen gerne an: christian.zeyer(at)swisscleantech.ch

Für ein faires transparentes Lobbying

Die Frage der Regelung des Zugangs in das Parlamentsgebäude ist für die Demokratie von grosser Bedeutung. Es scheint uns daher angebracht, sich an die OECD-Standards anzulehnen. Die Zugangsberechtigung sollte daher die folgenden Kriterien erfüllen:

  • öffentlich zugängliche Transparenz über die vertretenen Interessen
  • gleichwertige Zugangschancen und Zugangsregeln für zivilgesellschaftliche Interessen, unabhängig von Ressourcen, Ideologien, Parteibüchern
  • öffentliches Register, basierend auf der Einhaltung eines Verhaltenskodex mit Sanktionsmöglichkeiten (inkl. Rekursinstanz)

Eine Regelung, die primär die Aufgabe hätte, die Anzahl der Lobbyisten im Bundeshaus zu reduzieren, kann in keiner Weise faire und gleichwertige Zugangschancen sicherstellen, sondern wird im Gegenteil die Transparenz des Zugangs weiter verschlechtern und damit der Intransparenz Vorschub leisten.

Wir empfehlen daher, dass ein Register umgesetzt wird, wie es z.B. die Schweizerische Public Affairs Gesellschaft SPAG beschreibt.

 

Erfolgsbeispiele der Kreislaufwirtschaft I/2018

Kreislaufwirtschaft ist Realität. Zahlreiche fortschrittliche Unternehmen bieten bereits heute Güter, Dienstleistungen und Prozesse an, die sich nach dem Prinzip «reduce, reuse, recycle» richten. Damit treten sie der heutigen Wegwerfgesellschaft entgegen und zeigen, wie Wirtschaftswachstum von Ressourcenverbrauch und Treibhausgasemissionen entkoppelt werden kann. 

Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, sind neue Lösungsansätze gefragt. Der Bereich der Kreislaufwirtschaft kann hier eine entscheidende Rolle spielen. swisscleantech ist überzeugt, dass die Schweiz als Innovationsführerin mit ihren individuellen Stärken neue Businessmodelle entwickeln und sich Zugang zu neuen, interessanten Märkten verschaffen kann. Dafür braucht es Rahmenbedingungen, welche die richtigen Anreize setzen.

Mit den Erfolgsbeispielen wollen die Verbände öbu und swisscleantech zeigen, dass die Wirtschaft schon heute viele Lösungen bereithält. 

Energiespezialist/in gesucht!

Im Rahmen dieses Projektes haben Sie folgende Aufgaben:

  • Sie bereiten relevante Grundlagen auf
  • Sie verfassen Artikel für Newsletter und Journale, erarbeiten Stellungnahmen, halten Vorträge vor Fach- und Laiengremien und leiten Studien, bzw. arbeiten an externen Studien mit und nehmen in Fachgremien Einsitz.
  • Sie betreuen unsere Fachgruppen und betreiben eine aktive Kontaktpflege zu den relevanten Stakeholdern bei den Mitgliedfirmen und in Partnerorganisationen, aber auch in der Verwaltung und im Parlament.
  • Sie leisten Unterstützung bei der Medienarbeit sowie bei der politischen Interessenvertretung, und sind Ansprechperson des Verbands für die von Ihnen betreuten Themen.
  • Fachlich und operativ werden Sie von der Geschäftsleitung, externen Experten sowie einem Sekretariat unterstützt.

Sie verfügen über

  • eine naturwissenschaftliche Ausbildung auf Master-Stufe, bevorzugt mit einem energiewirtschaftlichen Schwerpunkt und ein breites Wissen im Energiebereich
  • mind. 5 Jahre Berufserfahrung im Energiebereich in der Privatwirtschaft und ein breites Verständnis für naturwissenschaftliche und ökonomische Zusammenhänge
  • eine sehr gute schriftliche und mündliche Ausdrucksweise in Deutsch, Französisch von Vorteil
  • sehr gute Kommunikationsfähigkeiten und sind in der Lage, Botschaften auf den Punkt zu bringen und wissenschaftliches Wissen zugänglich zu machen
  • eine anpackende Start-up-Mentalität, Belastbarkeit und ein gutes Selbstmanagement

Wenn Sie gerne selbständig und in einem kleinen, engagierten Team arbeiten, dann sind Sie bei uns am richtigen Ort.

Die Anstellung mit Arbeitsort Zürich bietet Ihnen ein interessantes Wirkungsumfeld an der Schnittstelle von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Medien, mit viel Verantwortung.

Bitte senden Sie uns Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen spätestens bis zum 22. Mai 2018 in einem PDF an: hr(at)swisscleantech.ch.

Für Rückfragen steht Ihnen Christian Zeyer, Geschäftsführer (+41 79 606 21 46, christian.zeyer(at)swisscleantech.ch) zur Verfügung.

Dokumente zum Download
Stellenausschreibung PDF

Motorisierter Individualverkehr – Quo vadis?

Der Mobilitätssektor ist heute mit 32% der grösste Einzelverursacher von Treibhausgasen in der Schweiz (ohne Flugverkehr) – Tendenz steigend. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass in der Schweiz keine CO2-Abgabe auf Treibstoffe erhoben wird. Da eine verursachergerechte CO2-Abgabe basierend auf der effektiv gefahrenen Distanz und den CO2-Emissionen in der Schweiz fehlt, besteht kein Anreiz für Verhaltensänderungen, wie beispielsweise den Wechsel auf klimafreundlichere Fahrzeuge.
Umso erstaunlicher ist es, dass der gewünschte Mobilitätswandel auch in der Schweiz langsam an Fahrt aufnimmt – trotz offenkundigem politischen Desinteresse. Obschon auch Elektrofahrzeuge nicht klimaneutral sind, ist die Vision einer ausgeglichenen Treibhausgas-Emissionsbilanz im motorisierten Individualverkehr mit zunehmender Elektrifizierung zumindest technisch vorstellbar.

Im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ist die Ökobilanz von Elektrofahrzeugen hervorragend. Elektromotoren mit Wirkungsgraden grösser 90% bieten eine bis zu 3x höhere Effizienz als vergleichbare Otto- und Dieselmotoren mit Wirkungsgraden von maximal 35%. Entscheidend ist jedoch eine Beurteilung über den ganzen Lebenszyklus. Oft wird angeführt, dass die Klimabilanz der Elektrofahrzeuge durch die Herstellung der erforderlichen Akkumulatoren und die Verwendung von seltenen Erden wie Lithium, Kobalt und Mangan massgeblich beeinträchtigt werde. Studien zeigen jedoch, dass Elektrofahrzeuge im Durchschnitt während ihres gesamten Lebenszyklus dennoch 28%-72% weniger Treibhausgase emittieren als konventionell betriebene Personenwagen. Der grösste Einflussfaktor ist die CO2-Intensität des für den Betrieb verwendeten Strommix. Die Treibhausgasemissionen der reinen Batterieherstellung eines Elektrofahrzeugs betragen nur etwa einen Fünftel der Emissionen aus dem Betrieb eines typischen Personenwagens mit Verbrennungsmotor über 150’000 km.

Um die internationalen Klimaziele zu erreichen, ist die Elektrifizierung des motorisierten Individualverkehrs längst überfällig. Sinnvoll ist natürlich, wenn dabei erneuerbare Elektrizität getankt wird. Allerdings trägt die Elektromobilität alleine lediglich zur Verringerung der CO2-Emissionen des Mobilitätssektors bei.

Der Raumbedarf des motorisierten Individualverkehrs und die bereits existierende Überlastung der Infrastrukturen können nur durch ein wirksames und verursachergerechtes Mobility Pricing gelöst werden. swisscleantech stellte ein solches Konzept bereits im Juni 2016 vor.

Dokumente zum Download
BAFU, Klima: Das Wichtigste in Kürze, (04.04.2018)
Effects of battery manufacturing on electric vehicle life-cycle greenhouse gas emissions, ICCT
Diskussionspapier Mobility Pricing

Fragen und Anregungen gerne an: christian.zeyer(at)swisscleantech.ch

Schnelle Umsetzung der Klimaziele mit innovativen Lösungen im Gebäudesektor

Mit der heutigen Sanierungsrate von durchschnittlich etwa 1% der Gebäude pro Jahr[2], würde der Transformationsprozess 100 Jahre dauern. Die CO2-Neutralität könnte bei dieser Transformationsgeschwindigkeit nicht rechtzeitig erreicht werden. Zur Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens sollte die jährliche Gebäudesanierungsrate daher in der Realität mindestens 2-3% betragen.

Gebäudeprogramm nach 2025

Würde das heutige Gebäudeprogramm wie im aktuellen Energiegesetz nach 2025 auslaufen, ohne dass eine mehrheitsfähige Nachfolgelösung definiert ist, könnte der Anteil an energetischen Modernisierungen sogar weiter sinken.
swisscleantech führte explorative Gespräche mit Vertretern aus der Finanz- und Bauwirtschaft durch. Diese legen nahe, dass alternative Finanzierungsmöglichkeiten für die Modernisierungsmassnahmen im Gebäudebereich gefunden werden müssten, um die Gebäudesanierungsraten zu erhöhen. Viele energetisch und volkswirtschaftlich sinnvolle Modernisierungsprojekte werden heute im Gebäudebereich aufgrund zu langer Amortisationshorizonte nicht umgesetzt.

swisscleantech ist daher überzeugt, dass eine Entkopplung der Investitionen von den eigentlichen Modernisierungsmassnahmen die Aktivität im Bereich energetischer Gebäudesanierungsraten deutlich steigern könnte. Wir müssen schnell beginnen, nach Lösungen zu suchen und diese auch umzusetzen. Nur so können wir die Klimaziele erreichen, zu denen sich die Schweiz verpflichtet hat!

Dokumente zum Download
[2] Bundesamt für Energie BFE, Die Energieperspektiven für die Schweiz bis 2050

Links zu weiteren Informationen
[1] Bundesamt für Umwelt BAFU, Klima: Das Wichtigste in Kürze, 27.03.2018

Fragen und Anregungen gerne an: christian.zeyer(at)swisscleantech.ch