Klima: Nach der Ratifizierung ist vor der Umsetzung

Gemäss dem Wirtschaftsverband swisscleantech muss der Schwerpunkt dabei auf Massnahmen im Inland liegen. Denn sowohl bei den Gebäuden als auch beim Verkehr sind die Emissionen, die wir pro Kopf ausstossen, gross – nicht zuletzt wegen unseres Wohlstandes.

„Wir wollen diesen Wohlstand langfristig erhalten. Also müssen wir unsere Infrastrukturen schrittweise so umbauen, dass sie klimafreundlich sind“, ist Christian Zeyer, Geschäftsführer von swisscleantech, überzeugt.

Dabei sind vor allem zwei Stossrichtungen entscheidend: Einerseits müssen wir vermehrt auf effiziente und klimafreundliche Fahrzeuge setzen. Möglichkeiten dazu gibt es viele – vom Elektrofahrzeug über (Bio)gas-betriebene Fahrzeugen bis hin zu günstigsten Massnahmen, wie dem Kauf von kleineren Vehikeln. Ausserdem verfügt die Schweiz über einen ausgezeichneten öffentlichen Verkehr und dessen Nutzung ist die effizienteste Methode, um Treibhausgase einzusparen.

Andererseits muss die Modernisierungsrate der Gebäude erhöht werden: „Rechnet man über eine durchschnittliche Lebensdauer hinweg, sind diese Investitionen rentabel – insbesondere, wenn der Komfortgewinn mitberücksichtigt wird“, betont Zeyer. Natürlich gelte dies nicht für jedes Gebäude, aber grundsätzlich bestehe grosses Potenzial.

Gerade der Gebäudebereich wird eine Schlüsselrolle spielen. „Gebäude heissen aus gutem Grund Immobilien. Niemand wird die Aufgabe übernehmen, diese klimafreundlich umzubauen“, sagt Zeyer. Das Pariser Klimaabkommen und die Klimaforschung, auf der das Abkommen basiert, sind relativ klar: Etwa 2060 müsste die Schweiz Treibhausgas-neutral unterwegs sein. Bis dann müssten alle Gebäude fossilfrei beheizt werden. Das ist zwar erreichbar, aber die aktuellen Sanierungsraten reichen nicht aus dafür.

Auf Zertifikate zu setzen, die Emissionsreduktionen im Ausland bescheinigen, ist aus der Sicht von swisscleantech hingegen wenig zielführend. Erstens wisse man noch nicht, ob und wie der Zertifikatehandel künftig ausgestaltet sein werde. Zweitens würde – selbst wenn der Zertifikatehandel aufrechterhalten bliebe – die Verfügbarkeit qualitativ hochstehender Zertifikate im Ausland laufend abnehmen: Gemäss dem Pariser Klimaabkommen streben alle Vertragsstaaten ein Emissionsniveau von netto-null an. Drittens hätten Zertifikate keine positiven Effekte auf die Innovation in der Schweiz selbst. „Von einer ambitionierten Inlandpolitik versprechen wir uns Innovationen im Bereich klimafreundlicher Technologien und damit Marktchancen in der Zukunft“, betont Zeyer.

Damit die oben erwähnten Potenziale optimal ausgeschöpft und die Massnahmen gut aufeinander abgestimmt werden können, braucht es insbesondere eines: Ein angemessenes Reduktionsziel für inländische Emissionen. Gemäss den Berechnungen von swisscleantech wäre demnach eine Reduktion von minus 40% aller Treibhausgase im Inland bis 2030 gefordert. Die Definition dieses Ziels und die Diskussion der Massnahmen wird Gegenstand der Totalrevision des CO2-Gesetzes sein, über die das Parlament voraussichtlich ab Frühsommer 2017 berät.

Zum Pariser Klimaabkommen
Mit dem Abschluss des Pariser Klimaabkommens hat sich im Dezember 2015 fast die gesamte internationale Staatengemeinschaft zu mehr Klimaschutz verpflichtet. Die Vertragsparteien beschlossen, die weltweite Erderwärmung gemeinsam auf deutlich unter 2 Grad – wenn möglich 1.5 Grad – zu begrenzen und die Bilanz der globalen Treibhausgasemissionen in der zweiten Jahrhunderthälfte auszugleichen. Das Abkommen trat knapp ein Jahr nach der Verabschiedung in Rekordzeit in Kraft. Bislang wurde es von 166 der 197 Vertragsstaaten ratifiziert.

Weg frei für die stabile, erneuerbare Stromversorgung!

Gestartet wurde am späten Nachmittag mit einem Vorsymposium mit Wissenschaftlern der Nationalen Energieforschungsprogramme NFP 70 und 71. Beleuchtet wurden die Batterieforschung, die adiabatische Stromspeicherung, die Hydrolyse und Forschungen zur Optimierung des Stromversorgungssystems.
Für unsere Mitglieder folgte danach die jährliche Generalversammlung, an der alle Beschlüsse erfolgreich verabschiedet werden konnten. Zeitgleich hatten Nicht-Mitglieder die Möglichkeit, an einer Infoveranstaltung mehr über swisscleantech zu erfahren.

Pecha-Kucha Pitching und Podiumsdiskussion
Gegen 19 Uhr begann unser Hauptanlass, an dem innovative Firmen ihre Lösungen zu einer stabilen Stromversorgung vorstellten. Wenn erneuerbare Energien in der Schweiz erfolgreich sein sollen, braucht es mehr Stromspeicher. Eine Reihe Schweizer Unternehmen entwickelt deshalb die klassischen Batterien weiter. Leclanché forscht seit über einem Jahrhundert daran und ist heute einer der grossen, weltweiten Player im Bereich mit Kunden in der ganzen Welt. Power Blox wurde vor zwei Jahren gegründet und setzt Lithium-Batterien nach dem Lego-Prinzip zusammen, um eine dezentrale Stromversorgung zu ermöglichen. Battery Consult arbeitet an der Weiterentwicklung von Salzbatterien, welche in den 70er Jahren in Südafrika für Autobatterien entwickelt wurden. Diese Batterien finden ihre Anwendung heute in der dezentralen Stromspeicherung in Gebäuden.

Als alternative Speichermöglichkeit wird vor allem die chemische Speicherung diskutiert. H2 Energy produziert Wasserstoff aus Storm, der direkt von Wasserkraftwerken bezogen wird. Der so gewonnene Energieträger kann zur späteren Verwendung gespeichert werden. Kommt Wasserstoff zum Betrieb von Lastwagen zum Einsatz, ist diese Technologie bereits heute rentabel. Wasserstoff könnte zu Methan weiterverarbeitet werden und so ins Gasnetz eingespeist werden. Dieses Erdgas kann beispielsweise von Festoxidbrennstoffzellen, wie sie HTceramix, eine Tochterfirma von SOLIDpower herstellt, zur Energieproduktion verwendet werden. Die im Erdgas enthaltene Energie kann so zu 60 Prozent in Strom und 25% Prozent Wärme umgewandelt werden. Aktuell arbeitet die Firma daran, ihre Brennstoffzellen so zu betreiben, dass sie reversibel funktionieren. Überschussstrom kann so zwischengespeichert werden.

In einem anschliessenden Podium diskutierten Hans-Kaspar Scherrer (IBAarau), Tobias Wildi (KWO), Michael Koller (EKZ) und Peter Dietiker (Energie 360°) über die Herausforderungen ihrer Unternehmen. Moderiert wurde es von swisscleantech Geschäftsführer Christian Zeyer. Nach Ende der Veranstaltungen gingen die Diskussionen beim Apéro riche noch bis in die späten Stunden weiter. Es wurden Einblicke in die Zukunft gegeben und viele spannende Kontakte mit Experten sowie Wirtschaftsvertretenden geknüpft.

Ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden und Teilnehmenden. Wir freuen uns, wenn wir Sie wieder einmal an einem Anlass begrüssen dürfen – die nächste Gelegenheit ist am 29. November zum Thema «Klima: 2 Jahre nach Paris»

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Energie und Rohstoffe: Werte im Wandel

Energie und Rohstoffe treiben die Wirtschaft und den Konsum an. Fehlen sie, kommt die Produktion zum Erliegen. Knapper werdende Ressourcen führen zu steigenden Preisen. Die richtige Einschätzung dieser Entwicklung entscheidet in der Vermögensverwaltung, ob Gewinn oder Verlust gemacht wird. Doch der Rohstoffhandel bringt «Nebenwirkungen» mit sich: Der Abbau von Mineralien und ihre Verarbeitung zu Metallen führen zu erheblichen Umweltbelastungen. Für Vermögensverwalter, die Gelder in Rohstoffe investieren, ist dies eine grosse Herausforderung. Denn in den meisten Fällen gibt es diesbezüglich keine Transparenz. Mit dem Klimawandel wird besonders der Handel mit fossilen Energieträgern zur Herausforderung: Nimmt man die Aussagen der Wissenschaft ernst, müssen zwei Drittel aller heute bekannten Vorräte an fossilen Energieträgern im Boden belassen werden. Da diese Rohstoffe aber in Form von interessanten Aktien – zum Beispiel von Erdölkonzernen wie BP oder Shell – in den Büchern geführt werden, hat das auch finanzielle Konsequenzen. Denn wird das Pariser Klimaabkommen umgesetzt, werden diese Aktien an Wert verlieren. So erstaunt es nicht, dass heute bereits einige grosse institutionelle Anleger desinvestieren.

Zukunftsgerichtete Technologien versprechen Erfolg

Die Art, wie wir mit Energie umgehen, kann aber auch den Wert von Aktien in ganz anderen Bereichen beeinflussen. Während beispielsweise der Aktienwert des VW-Konzerns in den letzten drei Jahren um einen Drittel gesunken ist, stieg jener von Tesla im gleichen Zeitraum um 27 Prozent. Dies obwohl das Unternehmen noch in keinem Jahr schwarze Zahlen geschrieben hat. Ob die Wette auf Tesla am Ende aufgeht, ist offen. Sicher ist aber, dass der erwartete Boom von Elektroautos ein wichtiger Treiber für diese Entwicklung ist. Elektroautos stehen für die Mobilität der Zukunft: Sie sind effizienter, erzeugen geringere Emissionen, haben einen tieferen CO2-Ausstoss und lassen sich bedeutend einfacher in den automatisierten Verkehr integrieren.

Werthaltige Materialien im Trend

Dass es Sinn macht, in effiziente und nachhaltige Infrastrukturen zu investieren, zeigen Beispiele aus der Bauwirtschaft. Wer vor zehn Jahren ein energieeffizientes Gebäude erstellen wollte, musste einen spezialisierten Nischenanbieter suchen. Heute bekennen sich auch die «Champions» der Schweizer Bauwirtschaft zur Nachhaltigkeit. Dies gilt genauso für Grossinvestoren, die heute ein reges Interesse an nachhaltigen Überbauungen zeigen. Ein nachhaltigerer Umgang mit Ressourcen kann neue Businessmodelle und eine neue Wertschätzung für Qualität hervorbringen. Das Beispiel von Bauwerk Parkett (siehe Grafik) beleuchtet diesen Trend: Während in den vergangenen Jahrzehnten noch billige Laminatparkette den Markt aufgemischt haben, sind heute werthaltige und gesunde Vollholzparkette eindeutig wieder im Trend. Diese sind nicht nur langlebiger und können problemlos aufgefrischt werden, sie können auch zurückgenommen und erneut verarbeitet werden. Vielleicht gehört die Zukunft der Parkettmiete und nicht dem Parkettkauf – zum Nutzen der Umwelt und zur Freude des Benutzers.

Erschienen am 7. September 2017 bei DENARIS – The Swiss magazine of independent asset managers

Warum spricht niemand über den wahren Dieselskandal?

Der eigentliche Skandal sind nicht die Emissionen des Diesels, sondern die folgende Frage: Wie kommt es, dass eine ganze Industrie sich ganz offensichtlich nicht an Gesetze hält?

Wir alle wissen doch: Wenn sich niemand mehr an die Rotlichtsignale hält, versinkt der Verkehr im Chaos. Gesetze sind dazu da, Güter zu schützen, die uns wichtig sind. Zum Beispiel Leben. Beim Rotlicht ist es das Leben eines Kindes, welches vielleicht wegen eines unvorsichtigen Autofahrers endet. Bei den Dieselemissionen sind es die unnötigen zigtausend Toten, die jedes Jahr auf das Konto von Emissionen gehen. Die grossen Automobilindustrien haben nicht leichtfertig zugelassen, dass die Emissionen zu hoch sind. Sie haben es mit Vorsatz getan – und das ist der eigentliche Skandal.

Dazu kommt, dass es nicht nur einige wenige, übereifrige Entwicklungsingenieure waren, die unredlich handelten. Nein, der Skandal war systematisch angelegt und die Idee wurde von Firma zu Firma, wohl mit dem Wissen der Chefetage, weitergereicht.

Umweltgesetze werden mit gutem Grund eingeführt. Sie dienen dazu, unsere Gesundheit und unsere Umwelt zu schützen. Es mag angehen, dass eine Industrie sich gegen Gesetze wehrt, wenn sie der Meinung ist, die Gesetze seien zu streng. Es scheint mir aber schwierig für das Vertrauen in die Wirtschaft, wenn Gesetzte systematisch unterlaufen werden. Der Schaden, der dadurch entsteht, ist gross und betrifft nicht nur die Automobilindustrie. Es ist wichtig, dass versucht wird dieses Vertrauen wiederherzustellen. Denn auf fehlendes Vertrauen reagiert der Souverän mit Gesetzen – so wie es momentan in Bern passiert. Ausbaden muss es der kleine Mann, der sich kürzlich einen Diesel – in der Erwartung, dass dieser die Grenzwerte einhält – gekauft hat.

Um den angerichteten Schaden wieder gut zu machen, müssen die saubereren Varianten, insbesondere Elektro- und Gasfahrzeuge gezielt gefördert werden. Bei bestehenden Diesel sollte die Automobilindustrie dafür sorgen, dass diese die Gesetze einhalten. Mehr ist gar nicht zu fordern.

Une décision stratégique pour la politique climatique : le Conseil des Etats donne son feu vert à la ratification de l’Accord de Paris sur le climat

Par sa décision, le Conseil des Etats confirme l’objectif de réduction de moins 50 % d’ici 2030 proposé par le Conseil fédéral et validé par le Conseil national. Les réactions dans le monde entier à la suite du retrait des Etats-Unis de l’Accord de Paris sur le climat montrent une chose : la Suisse partage une tendance internationale forte. « Malgré la volonté de Donald Trump de dénoncer le traité, le marché des produits et services à faibles émissions et fondés sur une gestion efficiente des ressources va croître fortement grâce à l’Accord de Paris sur le climat. Avec la ratification du traité, l’économie suisse pourra toujours influer sur le marché et profiter de ses opportunités. » explique Christian Zeyer, directeur de swisscleantech.

Il faut maintenant une mise en œuvre adaptée de l’Accord : révision totale de la loi sur le CO2

Les conditions-cadre de la mise en œuvre de l’Accord de Paris sur le climat en Suisse doivent maintenant être définies. Pour cela, une révision totale de la loi sur le CO2 est nécessaire, le parlement en débattra probablement à partir de l’hiver 2017.

swisscleantech considère que les mesures doivent être bien adaptées à l’objectif. Pays d’innovation et d’exportation, la Suisse et son économie profiteront de conditions-cadre claires qui génèreront des échanges favorables au climat. « Pour que le pays et l’économie puissent profiter de manière optimale de la mise en œuvre de l’Accord, nous avons besoin d’un objectif de réduction pour les émissions en Suisse qui soit compatible avec Paris. L’objectif de moins 30 % en Suisse proposé par le Conseil fédéral ne nous semble pas suffisamment ambitieux. D’après nos calculs, il faudrait une réduction de moins 40 % de tous les gaz à effet de serre en Suisse d’ici 2030. Il est établi que les potentiels de réduction pour cela existent » indique Christian Zeyer. Il faut aussi que les charges soient équitablement réparties entre les différentes branches. « Le bâtiment, les transports et l’économie – tous doivent apporter leur contribution » précise Christian Zeyer.

L’Accord de Paris sur le climat

En concluant l’Accord de Paris sur le climat en décembre 2015, la communauté internationale s’est engagée à faire plus pour la protection du climat. Les signataires ont décidé ensemble de limiter le réchauffement du globe à nettement moins de 2 degrés – si possible 1,5 degré – et d’équilibrer le bilan des émissions globales de gaz à effet de serre durant la seconde moitié du siècle. L’Accord est entré en vigueur en un temps record à peine un an après avoir été adopté. Jusqu’à présent, il a été ratifié par 147 Etats signataires sur 197.

Communiqué de presse

Der Ständerat gibt grünes Licht für die Ratifikation des Pariser Klimaabkommens

Mit seinem Beschluss bestätigt der Ständerat auch das vom Bundesrat vorgelegte und vom Nationalrat bekräftigte Reduktionsziel von minus 50% bis 2030. Die weltweiten Reaktionen auf den Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaabkommen zeigen: Die Schweiz ist Teil eines starken internationalen Trends. „Trotz der Kündigungsabsicht von Donald Trump: Der Markt für emissionsarme und ressourceneffiziente Produkte und Dienstleistungen wächst dank des Pariser Klimaabkommens stark. Mit der Ratifikation des Abkommens wird auch die Schweizer Wirtschaft die entstehenden Marktchancen nutzen und mitprägen können.“, sagt Christian Zeyer, Geschäftsführer von swisscleantech.

Eine angemessene Umsetzung: Totalrevision CO2-Gesetz
Nun gilt es, die Rahmenbedingungen zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens in der Schweiz zu definieren. Dazu wird eine Totalrevision des CO2-Gesetzes notwendig, über die das Parlament voraussichtlich ab Winter 2017 berät.

Für swisscleantech ist es besonders wichtig, dass Zielsetzung und Massnahmen gut aufeinander abgestimmt werden. Als Innovations- und Exportland profitieren die Schweiz und ihre Wirtschaft von klaren Rahmenbedingungen, die klimafreundliches Handeln anstossen. „Damit das Land und die Wirtschaft optimal von der Umsetzung profitieren können, benötigen wir ein Reduktionsziel für inländische Emissionen, das Paris-kompatibel ist. Das vom Bundesrat vorgeschlagene Inlandziel von minus 30% erscheint uns nicht ambitioniert genug. Gemäss unseren Berechnungen wäre eine Reduktion von minus 40% aller Treibhausgase im Inland bis 2030 gefordert. Die Reduktionsponteziale hierfür sind erwiesenermassen vorhanden.“, erläutert Christian Zeyer. Wichtig sei zudem eine faire Aufgabenteilung zwischen den einzelnen Breichen. „Gebäude, Verkehr und Wirtschaft – alle müssen dazu beitragen.“, so Zeyer.   

Zum Pariser Klimaabkommen
Mit dem Abschluss des Pariser Klimaabkommens hat sich im Dezember 2015 so gut wie die ganze internationale Staatengemeinschaft zu mehr Klimaschutz verpflichetet. Die Vertragsparteien beschlossen gemeinsam die weltweite Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad – wenn möglich 1.5 Grad – zu begrenzen und die Bilanz der globalen Treibhausgasemissionen in der zweiten Jahrhunderthälfte auszugleichen. Das Abkommen trat knapp ein Jahr nach der Verabschiedung in Rekordzeit in Kraft. Bislang wurde es von 147 der 197 Vertragsstaaten ratifiziert.

La Suisse mise sur un paquet équilibré en faveur d’un approvisionnement énergétique durable

Minimisation des risques grâce à l’utilisation d’avantages concurrentiels

Avec le OUI à la loi sur l’énergie, la Suisse mise sur un approvisionnement énergétique stable et abordable à long terme. Une efficience énergétique améliorée, un développement modéré des énergies renouvelables et la consécration dans la loi de la sortie du nucléaire apportent création de valeur en Suisse et permettent de réaliser des économies. Ainsi la Suisse sera prête pour relever les défis de l’avenir. «Cette loi réduit les risques qui sont issus du nucléaire, de la dépendance aux énergies fossiles étrangères et du changement climatique» déclare Christian Zeyer, Directeur de swisscleantech.

Garantie de rester raccroché au train international du tournant énergétique

Avec le OUI à la loi sur l’énergie, la Suisse reste raccrochée au train du tournant énergétique qui accélère de manière considérable à travers le monde. Au niveau mondial aussi, on identifie la tendance de vouloir sortir du nucléaire, non rentable, pour aller vers des énergies renouvelables, plus efficientes en terme de coût, et vers des technologies modernes. A la lumière des développements internationaux, il n’existe donc pas non plus d’alternative plus raisonnable et plus crédible.

Tenir compte des préoccupations des opposants

swisscleantech remercie tous les participants à la campagne de votation pour leur soutien. L’association économique souhaite néanmoins tenir compte de quelques arguments des opposants: «Nous relevons le défi et démontrerons qu’un approvisionnement énergétique sûr, basé sur les énergies renouvelables et l’efficience énergétique, fait non seulement l’objet d’un large consensus, mais qu’il est également techniquement réalisable», déclare Monsieur Zeyer.

La campagne référendaire a également montré qu’il n’a pas été possible de convaincre tous les citoyens d’avoir confiance dans l’avancement des techniques et dans les possibilités et les opportunités qu’offrent les technologies durables. Il s’agira assurément de poursuivre le travail sur ces points, Monsieur Zeyer en est convaincu.
Communiqué de Presse

Die Schweiz setzt auf ein ausgewogenes Paket für eine nachhaltige Energieversorgung

Mit dem JA zum Energiegesetz setzt die Schweiz auf eine langfristig stabile und bezahlbare Energieversorgung. Verbesserte Energieeffizienz, ein massvoller Ausbau der erneuerbaren Energien und die gesetzliche Verankerung des Ausstiegs aus der Kernenergie bringen Wertschöpfung in die Schweiz und sparen Kosten. So wird die Schweiz für die Herausforderungen der Zukunft fit gemacht. «Dieses Gesetz reduziert die Risiken, die durch die Kernenergie, die Abhängigkeit von ausländischen fossilen Energieträgern und den Klimawandel entstehen», sagt Christian Zeyer, Geschäftsführer von swisscleantech.

Anschluss an den internationalen Energiewende-Zug gesichert
Mit dem JA zum Energiegesetz behält die Schweiz auch den Anschluss an den Energiewende-Zug, der weltweit stark an Fahrt aufnimmt. Auch hier zeigt der Trend weg von der unrentablen Kernenergie und hin zu kosteneffizienten erneuerbaren Energiequellen sowie fortschrittlichen Technologien. Eine glaubwürdigere und vernünftigere Alternative zur Energiestrategie gibt es also auch im Lichte der internationalen Entwicklungen nicht.

Anliegen der Gegner Rechnung tragen
swisscleantech bedankt sich bei allen, die an der Abstimmungskampagne mitgewirkt haben. Einigen Argumenten der Gegner will der Wirtschaftsverband jedoch auch Rechnung tragen: «Wir nehmen die Herausforderung an und werden beweisen, dass eine sichere Energieversorgung, gestützt auf erneuerbaren Energien und Energieeffizienz, nicht nur einen breiten Konsens geniesst, sondern auch technisch umsetzbar ist», sagt Zeyer.

Der Abstimmungskampf habe aber auch gezeigt, dass es nicht gelungen ist, allen Stimmbürgern das Vertrauen in den Stand der Technik und die Möglichkeiten und Chancen nachhaltiger Technologien zu vermitteln. Daran müsse weiter gearbeitet werden, ist Zeyer überzeugt.

 

Verordnungen ES2050: Ein richtiger Schritt

Aus Sicht von swisscleantech ist das totalrevidierte Energiegesetz gegenüber dem geltenden Energiegesetz vorteilhafter.

 

Das neue Energiegesetz

  • bringt gegenüber dem geltenden Gesetz eine marktorientiertere Förderung der neuen erneuerbaren Energien.
  • bringt gegenüber dem geltenden Gesetz eine erste Möglichkeit, die Wasserkraft als Rückgrat unserer klimaneutralen Stromproduktion bei schwierigen Marktbedingungen gezielt zu stützen.
  • bringt gegenüber dem geltenden Gesetz eine Verstärkung der Förderung der Energieeffizienz in den Bereichen der Motorfahrzeuge, Geräte und Gebäude.
  • bringt gegenüber dem geltenden Gesetz einen schrittweisen und sicheren Ausstieg aus der Kernkraft.
  • schafft in verschiedenen Bereichen, namentlich dem Eigenverbrauch oder beim nationalen Interesse Klarheit und es werden Abläufe vereinfacht.

Aus Sicht von swisscleantech stehen fünf Themen im Vordergrund

  • Nationales Interesse (EnV)
  • Eigenverbrauch; Ort der Produktion (EnV)
  • Rückvergütungstarife (EnV)
  • Netzanschluss bei Zusammenschlüssen zum Eigenverbrauch (StromVV)
  • Intelligente Messsysteme (StromVV)

 

Polit-Veranstaltung zur Energiestrategie ein voller Erfolg

Nach einer kurzen Begrüssung von Matthias Bölke, Präsident swisscleantech, eröffnete Bundespräsidentin Doris Leuthard den Abend mit einem Referat zur Sichtweise des Bundes. Die Energieministerin betonte darin, dass das Energiegesetz die Effizienz und die einheimischen erneuerbaren Energien stärken würde: «Damit schaffen wir Investitionen und Arbeitsplätze in der Schweiz – und verringern die Abhängigkeit vom Ausland.» Sie wies darauf hin, dass die Schweiz heute 75 Prozent der gesamten Energie importiert und somit viel Geld für fossile Energie ins Ausland abfliesst. Es sei sinnvoller, in der Schweiz zu investieren. «Viele Gemeinden, Kantone und Unternehmen haben sich bereits auf diesen Weg gemacht und nutzen die damit verbundenen Chancen», fügte Bundesrätin Leuthard an. Schon mit den heutigen Technologien sei vieles möglich: Der Energieverbrauch pro Kopf ist seit dem Jahr 2000 um 14,5 Prozent gesunken – trotz wachsender Wirtschaft, Bevölkerung und wachsendem Verkehr. «Das Gesetz führt unser Land in eine moderne Energiezukunft», schloss Leuthard und empfahl den Anwesenden, den Ratschlägen des Bundes zu folgen und ein JA einzuwerfen.

Spannendes Podium mit Unternehmer und Politiker
Im Anschluss diskutierten auf einem Podium je zwei Unternehmer und Politiker von Gegner- und Befürworterseite. Hans-Kaspar Scherrer (CEO IBAarau) und Bernhard Guhl (Nationalrat BDP) vertraten die Pro-Seite, Daniel Knecht (Unternehmer, Präsident AIHK) und Thomas Burgherr (Präsident SVP Aargau & Nationalrat SVP) die Contra-Seite. Moderiert wurde das Podium von Marianne Klopfenstein. Die Debattierenden waren in Höchstform und lieferten sich spannende Wortgefechte. Die Gegner bezeichneten die Abstimmung über das Energiegesetz als Salamitaktik und fürchten, dass auf das erste Massnahmenpaket gleich das zweite folgen wird.

Dass ein erster solcher Vorschlag vom Parlament verworfen wurde und in dieser Form keine Mehrheitsfähigkeit hatte, spielte für Knecht und Burgherr keine Rolle. Der SVP Nationalrat war ausserdem besorgt über den Bau von 1000 neuen Windkrafträdern und schätzte die Kosten als viel zu hoch ein. Die Befürworter hingegen betonten, dass eine Annahme der Energiestrategie die Versorgungssicherheit erhöhe und die Auslandabhängigkeit verringere. Hans-Kaspar Scherrer versicherte, dass die Industrie ganz bestimmt nicht unter dem Energiegesetz leiden werde und appellierte an mehr Vertrauen in die Schweizer Energiequellen. Bernhard Guhl pflichtete ihm bei und sprach sich für gesetzliche Grundlagen aus, die unseren Umgang mit Energie unterstützen.

Volksnahe Bundespräsidentin
Bundespräsidentin Leuthard blieb bis zum Schluss und stellte sich auch nach der Veranstaltung noch den Fragen der Bürgerinnen und Bürger. Ihr souveräner und äusserst informativer Auftritt wurde von allen Seite sehr geschätzt, ebenso wie die Tatsache, dass  alle Podiumsteilnehmer gut vorbereitet waren und sachlich blieben. Umgekehrt war es erfreulich zu sehen, dass ein bunt durchmischtes, grosses Publikum den Weg in den Gasthof zum Schützen fand, um sich intensiv mit dem Energiegesetz auseinanderzusetzen und sich zu informieren. Die Stimmung im Publikum war stets angenehm und respektvoll.

swisscleantech bedankt sich herzlich bei allen Anwesenden und freut sich, wenn so viele wie möglich an der Urne ihr JA für eine moderne, saubere und sichere Energiezukunft einwerfen.