Ein JA zur «Grünen Wirtschaft» ist ein JA zu Innovation

Diese Kampagne zeigt auf, dass Konsum und Komfort im bisherigen Masse möglich sein werden, wenn die Wirtschaft nachhaltig produziert. Gerade wer gerne Fleisch isst, verreist und warm duscht, sollte deshalb für die Initiative stimmen. Die Initiative «Grüne Wirtschaft» sorgt dafür, dass Innovation dank wenigen, guten Regeln angekurbelt wird.

Wer behauptet, man könne mehr verbrauchen, als man hat, denkt zu kurz. Man kann aber mit den Ressourcen, die man hat, optimal wirtschaften. Darum ist Innovation der Schlüssel zum Erfolg. Diese Innovation wird durch kluge Regeln stimuliert – das hat die Vergangenheit immer gezeigt. Mit falschen Aussagen eine pessimistische Grundstimmung verbreiten, wie das die Nein-Kampagne versucht, ist kontraproduktiv.

Der effiziente Umgang mit natürlichen Ressourcen ist für unsere Unternehmen Herausforderung und Chance zugleich. Mit seiner Kampagne will swisscleantech dazu beitragen, dass die Schweiz sich dieser Herausforderung frühzeitig stellt und die Chancen packt. Bereits heute hält die Wirtschaft viele Lösungen bereit. Die Mitglieder des Wirtschaftsverbands swisscleantech sind an vorderster Front dabei.

Initiative stimmt mit Pariser-Klimaabkommen überein
swisscleantech unterstützt die Initiative, weil sie ein ambitioniertes, aber machbares Ziel festlegt und der Wirtschaft auf dem Weg dorthin den nötigen Spielraum gewährt. Das Ziel eines «Fussabdrucks von eins» bis 2050 stimmt mit dem Ziel des Pariser-Klimaabkommens der Vereinten Nationen überein. swisscleantech setzt sich dafür ein, dass dieses konsequente und international abgestimmte Ziel mit wenigen, dafür klaren Regeln angesteuert wird. Richtig umgesetzt, stärkt die Initiative die Schweizer Wirtschaft.

Mit seiner Kampagne geht swisscleantech auf Distanz zur Angstmacherei der Nein-Kampagne. Angstmacherei ist kontraproduktiv und ungerechtfertigt. Letztlich gibt es einen Weg, um unsere Lebensqualität zu erhalten und sogar noch zu steigern: Wir investieren in eine ressourceneffiziente, innovative und schlagkräftige Wirtschaft. Je ressourceneffizienter die Wirtschaft, desto mehr Komfort ist auch in Zukunft möglich. Denn nur eine nachhaltige, konkurrenzfähige Wirtschaft kann unsere Komfortbedürfnisse ohne unverantwortbare negative Auswirkungen auf unsere Lebensgrundlagen befriedigen.

Weltweit besteht ein stark wachsender Absatzmarkt für ressourceneffiziente sowie emissionsarme Produkte und Dienstleistungen. Die Schweiz ist auf diesem Markt gut aufgestellt, es besteht aber das Risiko, dass wir diese Leaderstellung verlieren. Dadurch sinkt unsere Wettbewerbsfähigkeit. Nur mit Innovation und neuster Technologie wird es uns gelingen, auf Erfolgskurs zu bleiben. Die Initiative Grüne Wirtschaft stärkt unsere Exportwirtschaft und hilft, hochwertige Arbeitsplätze in der Schweiz zu schaffen. Durch eine verbesserte Ressourceneffizienz verringert die Schweiz zudem die Risiken ihrer stofflichen Abhängigkeit vom Ausland und schafft mehr lokale Wertschöpfung.

Ein Ja zur Initiative ist ein Ja zu Innovation. Wir sind überzeugt, dass #esgeht.

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Argumentarium

Policy Brief: Mobility Pricing

Das Verkehrsaufkommen ist seit 2000 stark gewachsen. Ein unbegrenzter Infrastrukturausbau ist aus finanziellen und ökologischen Gründen keine Option. In den Zentren und Agglomerationen ist zudem der Platz für Ausbauten knapp. Das künftige Verkehrswachstum kann nur absorbiert werden, wenn Infrastrukturen intelligenter genutzt werden.

Der private Strassenverkehr verursacht pro Jahr 7.4 Mia CHF an externen Kosten, d.h. Kosten, die von der Allgemeinheit statt den Verursachern der Mobilität getragen werden. Darunter fallen Schäden, die durch Unfälle, Luftverschmutzung, CO2-­Emissionen und Lärm an Natur, Gesundheit, Landwirtschaft und Gebäuden entstehen. Der Verkehr verbraucht zudem viel von unserem knappsten Gut, dem Boden. Die Verkehrsinfrastruktur beansprucht heute da Äquivalent eines zubetonierten Kanton Schwyz. Rund 1/3 der Siedlungsfläche der Schweiz wird durch Verkehrsflächen beansprucht. Externe Kosten und Platzbedarf können nur mit nutzungsbezogenen Abgaben verursachergerecht eingepreist werden.

Hinzu kommt: Betrieb und Unterhalt unserer Verkehrsinfrastruktur kosten immer mehr. Die Haupteinnahmequellen zur Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur sind der Mineralölsteuerzuschlag auf Treibstoffe und die zweckgebundenen Anteile der Mineralölsteuer. Der Konsum von fossilen Treibstoffen muss in Zukunft aus Klimaschutzgründen aber deutlich reduziert werden: Gemäss dem Pariser Klimaabkommen müssen die Emissionen der Fahrzeuge deutlich abnehmen. Dies wird automatisch zu einem tieferen Verbrauch von Benzin und Diesel führen. Gleichzeitig wird die Zahl an emissionsfreien Fahrzeuge zunehmen. Die Strasse benötigt somit eine Finanzierungsgrundlage, die auch bei sinkendem Treibstoffverbrauch genügend Einnahmen generiert, um Unterhalt und Ausbau zu bezahlen.

Mobility Pricing bietet hier die ideale Systemarchitektur um die drei Hauptherausforderungen (Verkehrsmanagement, Umweltbelastung, Verkehrsfinanzierung) nachhaltig anzugehen. Im Kern geht es darum, Kostenwahrheit im Verkehr einzuführen. Man bezahlt für die Mobilität, die man konsumiert – auf Strasse und Schiene. Pauschalabgaben im Strassenverkehr und Flatrate-­Abonnements im öffentlichen Verkehr (ÖV) sind demnach zu vermeiden. Sie belohnen übermässigen Mobilitätskonsum. Knappheitstarife und nutzungsbezogene Gebühren reduzieren hingegen Staukosten und Ausbaubedarf.

Mit erneuerbarem Diesel in das postfossile Zeitalter?

Die Klimakonferenz von Paris im letzten Dezember ist mit dem Abschluss eines epochalen Vertragswerks zu Ende gegangen. Die Ziele, welche dieses Vertragswerk anvisiert, sind hoch. Bis Mitte dieses Jahrhunderts muss die Energieversorgung vollständig frei von fossilen Brenn- und Treibstoffen, also Öl, Erdgas und Kohle, sein. Diese Anforderung ist enorm. Rund 80 Prozent der weltweiten Energieversorgung basieren heute auf diesen Kraftstoffen. Gleichzeitig zeichnen sich neue Lösungen ab. «Power-to-X», die Herstellung von Kraftstoffen aus erneuerbaren Energien, kann helfen, die Herausforderung zu meistern. Voraussetzung ist: Das Angebot an erneuerbaren Energien muss weiter zunehmen.

Die Herausforderung ist gross, doch ein Blick in die Vergangenheit macht zuversichtlich. In den 1960er-Jahren habe der Chef von IBM den Bedarf für Computer auf etwa acht Einheiten eingeschätzt – für die ganze Welt. Heute findet man, versteckt in verschiedenen Geräten, in jedem modernen Haushalt mindestens acht Computer. Eine ähnliche Entwicklung konnten wir auch bei den Photovoltaikanlagen beobachten. In nur 25 Jahren fiel der Preis der PV-Panels um einen Faktor 10. Die Kostendegressionspotenziale sind damit längst nicht ausgeschöpft. Das war Anfang der 1990er-Jahre nicht zu erwarten. Diese beiden Beispiele zeigen, wie enorm das Potenzial der Innovation ist, wenn alle Rahmenbedingungen stimmen. Sie zeigen aber auch, wie schwierig es ist, Innovationspotenziale richtig vorauszusagen.

In der 2012 veröffentlichten Cleantech-Energiestrategie hat swisscleantech nachgewiesen, dass bereits heute die Technologien vorhanden sind, um bis 2050 eine 1-Tonne-CO2-Gesellschaft [1] zu realisieren. Notwendig sind eine konsequente Umsetzung der Effizienzpotenziale und ein Ausbau der erneuerbaren Energien. Wasserkraft-, Solar und Windstrom sind die wichtigsten Pfeiler der Energieerzeugung. Dämmung, effiziente Haustechnik und die Elektrifizierung von Heizung und Verkehr führen zum benötigten, effizienten Umgang mit Energie.

Umbau des Erdöl-Systems

Die Klimakonferenz von Paris belegt: Dieses Ziel einer 1-t-CO2-Gesellschaft ist nicht ambitioniert genug. Ein vollständiger Ausstieg aus den fossilen Kraftstoffen ist notwendig. Damit ergeben sich neue Fragen, die geklärt werden müssen. Bisher ist es beispielsweise nicht gelungen nachzuweisen, wie der Güterverkehr oder der Flugverkehr ohne Treibstoffe auskommen kann. Ausserdem darf man nicht vergessen: Energieerzeugung, Verteilung und Nutzung bilden ein komplexes System. Dieses System, das heute von Erdöl dominiert wird, innerhalb von knapp 40 Jahren umzubauen, ist eine gewaltige Aufgabe.

Wer auf fossile Kraftstoffe verzichten will, muss Alternativen aufzeigen. Diese müssen einige Bedingungen erfüllen. So muss etwa deren Angebot gross genug sein und weitreichende Sicherheitsbedürfnisse müssen befriedigt werden [2]. Die erneuerbaren Energien können diese Erwartungen erfüllen, haben jedoch unbestritten einen Nachteil: Sie sind abhängig von Jahreszeit und meteorologischen Bedingungen. Ein weiterer Ausbau der erneuerbaren Energien wird ein zeitliches Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage erzeugen. Speichertechnologien werden daher in naher Zukunft eine immer grössere Bedeutung erhalten, denn sie erlauben es, Angebot und Nachfrage auszugleichen.

Top-Thema: Speichertechnologien

Die heute gängigen Speichertechnologien wie Pumpspeicherwerke oder Batterien werden auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Ihre geringe Energiespeicherdichte setzt aber Grenzen. Hier haben die CO2-basierten Kraftstoffe wie Benzin oder Diesel einen enormen Vorsprung, den Batterien kaum aufholen können. Allerdings: Ein Ausstieg aus fossilen Kraftstoffen muss nicht zwingend bedeuten, dass man auf CO2-basierte Kraftstoffe verzichten muss. Eine klimagerechte Weltwirtschaft ist nicht gleichbedeutend mit einem Zeitalter «Beyond Petroleum». Man muss nur den CO2-Kreislauf schliessen und aus dem CO2 in der Atmosphäre wieder neuen Kraftstoff herstellen. Anstelle von fossilem Kraftstoff tritt erneuerbarer Kraftstoff.

Erneuerbarer Diesel

Wie das technisch gehen könnte, zeigen zwei Pilotprojekte schweizerischer und deutscher Ingenieurskunst exemplarisch. Während das Schweizer ETH Start-up Climeworks in der Lage ist, CO2 aus der Luft herauszufiltern, entwickelt die Firma Sunfire in Deutschland eine reversible Brennstoffzelle. Speist man diese mit erneuerbarem Strom, produziert sie aus CO2 und Wasser einen Solardiesel. Kehrt man den Prozess um, kann wiederum Strom gewonnen werden. Die Kopplung dieser beiden Anlagen verspricht den Ausstieg aus den fossilen Kraftstoffen.

Eine solche Anlage, die sowohl aus Strom einen Kraftstoff herstellen kann, wie auch aus dem Kraftstoff wieder Strom, verfügt über ein interessantes duales Businessmodel. Sie kann einerseits den Kraftstoff verkaufen, andererseits ihre Produktionsbereitschaft am Regelenergiemarkt als Reservekraftwerk anbieten. Reservekraftwerke laufen sehr selten und haben die Funktion, die Stromversorgung abzusichern. Gemäss Überschlagsberechnungen könnte ein solches, kombiniertes System von Strom- und Dieselerzeugung eine konstante Stromversorgung mit Vollkosten für Strom um 10 Rp./kWh und eine Versorgung mit Diesel zu einem Preis von etwa 1.50 Fr./Liter sicherstellen. Dieses Energieversorgungssystem ist zwar etwas teurer als das heutige System, es ist jedoch CO2-frei und erfüllt damit die Bedingungen des Pariser Klimaabkommens. Berücksichtigt man die vorhandenen Energieeffizienzpotenziale, wäre dieses System kaum teurer als unser traditionelles System, es ist jedoch klimagerecht und damit zukunftsfähig.

Reversible Brennstoffzellen

Interessant an dieser Überlegung ist die Tatsache, dass Brennstoffzellen modular aufgebaut sind. Somit kann eine solche Brennstoffzelle auch innerhalb der Haustechnik eine Rolle spielen. Wiederum ergibt sich ein Doppelnutzen: Produzieren im Sommer die dezentralen PV-Anlagen zu viel Strom, wird dieser zu Solardiesel veredelt. Im Winter, wenn die Wahrscheinlichkeit von Knappheitssituationen grösser ist, könnte Strom eingespeist werden. In beiden Fällen verhält sich die Anlage netzdienlich, stabilisiert die Stromversorgung und reduziert den Bedarf für den Netzausbau. Ausserdem kann – bei dezentraler Aufstellung – die Abwärme im Gebäude zur Warmwasserproduktion eingesetzt werden.

Dank der Modularität wäre es möglich, auf grosse Stückzahlen in der Produktion zu setzen. Dies eröffnet ein weites Spektrum an möglichen Kostensenkungen. Die Automobilindustrie machte dies genauso vor wie die PV-Industrie.

Power-to-X

Die oben erwähnten Projekte werden zusammen mit ähnlich gelagerten Forschungsanstrengungen unter dem Begriff «Power-to-X» zusammengefasst. Das X steht dabei für den erzeugten Kraftstoff. Dieser kann Gas, Öl oder auch Methanol sein. Power-to-X hat das Potenzial, die Lücke zu schliessen und einen nahtlosen Übergang vom fossilen ins postfossile Zeitalter zu ermöglichen. Voraussetzungen dazu sind gute Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung der darin involvierten Technologien und ein forcierter Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion. Denn heute herrscht erst während wenigen Stunden ein erneuerbarer Überschuss, der verwendet werden kann.

Verrückte Strompreis-Situation

Wie die aktuelle Diskussion um die Strompreise zeigt, ist der weitere Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion trotz sinkender Produktionskosten kein Selbstläufer. Aktuell ist PV-Produktion in Deutschland heute bereits zum Preis von etwa 8 Rp./kWh möglich und Windturbinen produzieren in Dänemark zu 5 Rp./kWh. Dieser Preis ist tiefer als etwa die betriebswirtschaftlichen Vollkosten der Stromproduktion in Kohlekraftwerken, welche bei ca. 10 Rp./kWh liegen. Trotzdem kann keines dieser Kraftwerke – weder PV, Wind noch Kohle – auf dem Strommarkt einen kostendeckenden Preis erzielen. Denn die Grosshandelspreise liegen heute unter 3 Rp./kWh. Dies bringt auch die Schweizer Wasserkraft in Bedrängnis, welche betriebswirtschaftliche Vollkosten von rund 4 bis 5 Rp./kWh aufweist.

Die Funktion der Grosshandelsmärkte erklärt, warum dies so ist. Vereinfacht gilt: Der Strompreis wird durch die Betriebskosten der Anlagen festgelegt, die zeitgenau den Markt bestimmen. Betriebskosten sind zum Beispiel Brennstoffkosten. Die Investitionskosten werden jedoch nicht berücksichtigt. In Stunden, in denen Anlagen mit tiefen Betriebskosten den Markt dominieren, ist auch der Strompreis tief.

Die Betriebskosten sind bei Wasser-, Wind- und Solarkraftwerken besonders tief. Sind diese Kraftwerke einmal gebaut, produzieren sie fast ohne Kosten. Ein Strommarkt mit ausschliesslich solchen Kraftwerken würde daher sehr tiefe Strompreise aufweisen. Damit verhalten sich diese Kraftwerke wie eine Strasse. Bis zur Sanierung verursacht der Betrieb der Strasse nur geringe Betriebskosten und auch kaum Einnahmen. Das Geld für Bau wie Sanierung muss der Besitzer der Strasse anderweitigbeschaffen, zum Beispiel über Benzinabgaben. Ein solcher Mechanismus für die Refinanzierung fehlt bei Kraftwerken.

Diese absurde Situation wird sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen. Zwar benötigen wir neue, andere Kraftwerke. Deren Bau rentiert jedoch für Investoren nur, wenn parallel dazu eine Finanzierung der Investition sichergestellt wird. Im Moment ist dies über die kostendeckende Einspeisevergütung KEV der Fall. Beschliesst die Politik, die KEV auslaufen zu lassen, muss sie dafür sorgen, dass trotzdem Investitionsanreize bestehen bleiben.

Fazit

Zusammenfassend kann man also festhalten, dass die Technologien, welche es braucht, um die Klima und Energiewende zu schaffen, vorhanden sind oder kurz vor der Marktreife stehen. Wir dürfen optimistisch sein, dass es gelingt, dank Innovation auch die letzten verbleibenden Fragen zu klären. Entscheidend ist, dass die Politik Rahmenbedingungen schafft, die diesen Technologien zum Durchbruch verhelfen.

[1] In der 1-t-CO2-Gesellschaft liegt der durchschnittliche Pro-Kopf-Ausstoss von CO2 bei einer Tonne. Gemäss früheren Prognosen der Klimawissenschaft würde dies ausreichen, den Klimawandel zu begrenzen. [2] swisscleantech hat eine umfassende Liste von Bedingungen erstellt, die neue Technologien erfüllen müssen: www.swisscleantech.ch/Technologiekriterien

Erfolgsbeispiele der Kreislaufwirtschaft III/2016

Kreislaufwirtschaft ist Realität. Zahlreiche fortschrittliche Unternehmen bieten bereits heute Güter, Dienstleistungen und Prozesse an, die sich nach dem Prinzip «reduce, reuse, recycle» richten. Damit treten sie der heutigen Wegwerfgesellschaft entgegen und zeigen, wie Wirtschaftswachstum von Ressourcenverbrauch und Treibhausgasemissionen entkoppelt werden kann. In ihrer Vorreiterrolle nehmen diese Unternehmen frühzeitig Kurs auf die im Pariser Klimaabkommen formulierten Ziele.

Mit den Erfolgsbeispielen wollen die Verbände öbu und swisscleantech zeigen, dass die Wirtschaft schon heute viele Lösungen bereithält. 

Erfolgsbeispiele der Kreislaufwirtschaft II/2016

Kreislaufwirtschaft ist Realität. Zahlreiche fortschrittliche Unternehmen bieten bereits heute Güter, Dienstleistungen und Prozesse an, die sich nach dem Prinzip «reduce, reuse, recycle» richten. Damit treten sie der heutigen Wegwerfgesellschaft entgegen und zeigen, wie Wirtschaftswachstum von Ressourcenverbrauch und Treibhausgasemissionen entkoppelt werden kann. In ihrer Vorreiterrolle nehmen diese Unternehmen frühzeitig Kurs auf die im Pariser Klimaabkommen formulierten Ziele.

Mit den Erfolgsbeispielen wollen die Verbände öbu und swisscleantech zeigen, dass die Wirtschaft schon heute viele Lösungen bereithält. 

Erfolgsbeispiele der Kreislaufwirtschaft I/2016

Kreislaufwirtschaft ist Realität. Zahlreiche fortschrittliche Unternehmen bieten bereits heute Güter, Dienstleistungen und Prozesse an, die sich nach dem Prinzip «reduce, reuse, recycle» richten. Damit treten sie der heutigen Wegwerfgesellschaft entgegen und zeigen, wie Wirtschaftswachstum von Ressourcenverbrauch und Treibhausgasemissionen entkoppelt werden kann. In ihrer Vorreiterrolle nehmen diese Unternehmen frühzeitig Kurs auf die im Pariser Klimaabkommen formulierten Ziele. In dieser ersten Serie finden Sie Beispiele von SBB, IKEA, InnoRecycling, Interface sowie Mr. Green.

Mit den Erfolgsbeispielen wollen die Verbände öbu und swisscleantech zeigen, dass die Wirtschaft schon heute viele Lösungen bereithält. 

Grüne Wirtschaft: öbu und swisscleantech präsentieren Erfolgsbeispiele der Kreislaufwirtschaft

Im Zentrum der Kreislaufwirtschaft steht Vermeidung von Abfällen durch Wiederverwertung, kluges Produktdesign und eine intelligente Material- und Verfahrenswahl, wie z.B. das 3D-Drucken. Dadurch kann der Ressourcenverbrauch eines Produkts über seinen gesamten Lebensweg hinweg optimiert werden.

Bereits heute setzen viele fortschrittliche Firmen in unterschiedlichen Branchen auf das Prinzip «reduce, reuse, recycle». In ihrer Vorreiterrolle nehmen diese Unternehmen frühzeitig Kurs auf die im Pariser Klimaabkommen formulierten Ziele. Auch im Zusammenhang mit der Volksinitiative «Grüne Wirtschaft» rückt die Kreislaufwirtschaft in den Fokus der Öffentlichkeit. «Zahlreiche Firmen sind heute bereits auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft. Wir wollen dies mit Beispielen aufzeigen», sagt öbu-Geschäftsleiterin Seta Thakur. Denn die Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft ist ein wesentlicher Faktor für die Gestaltung einer nachhaltigen Gesellschaft. «Dank Innovation können wir es schaffen, unseren Ressourcenverbrauch auf ein nachhaltiges Mass zu reduzieren», betont Franziska Barmettler, Co-Geschäftsführerin von swisscleantech.

Die Erfolgsbeispiele der Kreislaufwirtschaft sind ein gemeinsames Projekt von swisscleantech und öbu und wurden mit der Unterstützung engagierter Unternehmensvertreter aufbereitet. Sie zeigen Beispiele aus unterschiedlichen Branchen und zu verschiedenen Gütern, Dienstleistungen und Prozessen.

Mitgearbeitet haben folgende 14 Firmen:

Immark AG

BMW Group

USM U. Schärer Söhnen AG

Verein Getränkekarton-Recycling Schweiz

Schweizerische Bundesbahnen SBB

IKEA AG

InnoRecycling AG

Interface Schweiz GmbH

Mr. Green Recycling-Service GmbH

Sonova AG

isofloc AG

Tetra Pak (Schweiz) AG

Girsberger AG

Rytec AG

 

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Erfolgsbeispiele Kreislaufwirtschaft (Serie I)
Erfolgsbeispiele Kreislaufwirtschaft (Serie II)
Erfolgsbeispiele Kreislaufwirtschaft (Serie III)

Umfassender Blick auf Mobilität nötig

Mobility Pricing muss langfristig weit über das Staumanagement hinausgehen. Es soll auch als Instrument zur Infrastrukturfinanzierung und zur Lenkung im Umweltbereich eingesetzt werden.

Kostenwahrheit 
«Mobility Pricing kann mehr als Verkehrsspitzen glätten» betont Christian Zeyer, Co-Geschäftsführer von swisscleantech. Die Stau-, Raum- und Umweltkosten des Verkehrs steigen. Gleichzeitig sinken die Einnahmen aus den Treibstoffabgaben und der öffentliche Verkehr weist eine Unterdeckung aus. Mobility Pricing hat das Potential Kosten und Leistung des Verkehrs in Einklang zu bringen. swisscleantech setzt sich dafür ein, dass der Verkehr langfristig alle seine Kosten deckt. Dazu ist eine umfassende Konzeptentwicklung notwendig.

Pilotversuche besser bei der Elektromobilität
Auf dem Weg zur Umsetzung können Pilotprojekte zur Reduktion der zeitlichen und örtlichen Kapazitätsüberlastung Sinn machen. Allerdings sollte vermieden werden, dass dazu teure Infrastrukturen aufgebaut werden, die später nicht genutzt werden können. «Die Zukunft des Mobility Pricings liegt in der flächendeckenden Erfassung und Abrechnung des Verkehrs. Punktuelle Erfassungen wie z.B. an Zugangsstellen sind überholt» ist Christian Zeyer überzeugt.

Darum schlägt swisscleantech vor, dass man ein solches Konzept mit den modernen Elektrofahrzeugen testet. Diese sind meist bereits heute mit den notwendigen Sensoren ausgestattet, um ein solches Konzept umzusetzen. In einer ersten Phase könnten die Bewegungen erfasst und ausgewertet werden. Mit sinkenden Anschaffungspreisen bei den Elektrofahrzeugen könnten Kilometergebühren erhoben werden, die die fehlenden Einnahmen aus den Treibstoffgebühren kompensieren.

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Diskussionspapier

Vision Landwirtschaft veröffentlicht Pestizidreduktionsplan für die Schweiz

Der Bericht, an dem auch swisscleantech mitgearbeitet hat, orientiert sich an einem Konzept zur Reduktion von Pestiziden, welches mit 3R bezeichnet wird und ursprünglich von der Food and Agriculture Organisation der UNO (FAO) entwickelt wurde. Die Pestizidmenge wird in diesem Konzept dadurch reduziert, dass der Einsatz nur bei genau bekanntem Schaden erfolgt (Reduce), die Art der Eintragung optimiert (Refine) und potente und langlebige Pestizide durch mildere ersetzt werden (Replace). Dass eine Reduktion des Pestizideinsatzes sinnvoll ist, ergibt sich einerseits aus dem Vergleich mit den Nachbarländern, die weniger Pestizide einsetzen, wie auch aus der Tatsache, dass heute in vielen Gewässern bedenkliche Restmengen von Pestiziden nachgewiesen werden können.

Agro-Cleantech kann hier einen wichtigen Beitrag leisten. So ist es zum Beispiel heute möglich, Unkraut durch Roboter ohne Herbizid zu entfernen, Samen wie auch Dünger selektiv einzubringen und dank Sensoren die Ausbreitung von Schädlingen frühzeitig zu detektieren. Projekte dazu sind noch in den Kinderschuhen. Es besteht jedoch die gute Hoffnung, dass die «chemische Keule» immer seltener eingesetzt werden muss.

 

Dokumente zum Download
Pestizid-Reduktionsplan Schweiz, Kurzfassung
Anhang rechtliche Zielvorgaben
Anhang Wirkstoffe

 

Solarfassaden werden salonfähig

Vor noch nicht allzu langer Zeit wurden Solarfassaden den optischen Ansprüchen der Architekten nicht gerecht. Die Fassaden übernehmen Witterungsschutz und produzieren Strom, ihre Gestaltung wollte jedoch bisher nicht überzeugen. Dass stromproduzierende Fassaden langsam salonfähig werden, zeigen folgende zwei Projekte:

AUE-Neubau
Die Stadt Basel möchte am Fischmarkt ein neues Verwaltungsgebäude bauen, das zehnmal weniger Energie benötig als der bestehende Altbau, und seinen Strombedarf dank einer Solarfassade selber deckt. In der Fassade des Verwaltungsgebäudes werden gängige, hochwertige Fassadenmaterialien wie Glas, Alu, Faser-Verbundplatten oder Naturstein durch PV Paneele ersetzt. All diese Fassaden sind in der Herstellung etwa gleich teuer, Solarfassaden liefern als Nebennutzen jedoch Strom. „Solarfassaden werden mit Sicherheit ein wichtiger Bestandteil der Umsetzung der Energiestrategie sein“, ist swisscleantech co-Geschäftsführer Christian Zeyer überzeugt. Leider sind die Architekten beim Einsatz dieser Technologie noch zurückhaltend. “Es ist deshalb zu unterstützen, dass der Kanton Basel hier eine Vorreiterrolle einnimmt”, betont Zeyer. Wir rufen alle Basler dazu auf, das Projekt zu unterstützen.

Energieautarkes Mehrfamilienhaus
Einen Schritt weiter geht das erste energieautarke Mehrfamilienhaus, welches unter der Federführung der Umweltarena entwickelt wurde und am 6. Juni in Brütten ZH eingeweiht wird. In diesem Gebäude werden Fassade und Dach konsequent zur Energieproduktion genutzt. Der produzierte Strom wird entweder direkt verwendet, oder dann in Batterien oder in der Form von Wasserstoff gespeichert. Dadurch wird es möglich, das Haus über das ganze Jahr hinweg mit Energie zu versorgen – ohne einen Anschluss ans Stromnetz.

Links zu weiteren Informationen
AUE Neubau
Energieautarken Mehrfamilienhaus