Stellungnahme Konzeptbericht Mobility Pricing

swisscleantech begrüsst es, dass der Bundesrat mit dem vorliegenden Konzeptbericht die politische und gesellschaftliche Debatte zu Zielsetzung und Ausgestaltung von Mobility Pricing neu lanciert. Eine solche Debatte ist unentbehrlich, um Verständnis für das Konzept zu schaffen, die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile aufzuzeigen und politische Akzeptanz zu schaffen.

Aus Sicht der nachhaltigen Wirtschaft ist Mobility Pricing eine Schlüsselkomponente einer nachhaltigen, intelligenten und zukunftsfähigen Verkehrspolitik. Die Vorteile von Mobility Pricing liegen in einem besseren Verkehrsfluss, geringeren externen Effekten und der Vermeidung substantiell höherer Kosten für spitzenorientierte Infrastrukturen.

Damit diese Vorteile auch genutzt werden können, braucht es eine Systemarchitektur, welche die verschiedenen infrastrukturellen, ökologischen und gesellschaftlichen Kosten direkt in den variablen Preisen der Mobilität reflektiert und damit effiziente Mobilitätsentscheidungen auf Basis der tatsächlichen Kosten ermöglicht. Die technischen Möglichkeiten für eine günstige Umsetzung sind heute dank rasanten technologischen Fortschritten in den Bereichen der GPS- und  gegeben.

Dabei gilt es, die Ziele des Verkehrsmanagements, der Finanzierung und der Reduktion der Umweltauswirkungen gleichwertig einzubeziehen. Hier fällt der Konzeptbericht mit der Zielsetzung der reinen Verkehrsspitzenglättung unserer Ansicht nach zu kurz.

Fragen und Anregungen gerne an christian.zeyer@swisscleantech.ch.

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Stellungnahme zum Konzeptbericht Mobility Pricing

Energie-Effizienz made in Denmark

Dennoch geht in der öffentlichen Debatte die Effizienz oft vergessen. swisscleantech hat deshalb, passend zum Start der ständerätlichen Debatte über die Energiestrategie 2050, seinen dritten Quartalsanlass dem Thema Energieeffizienz gewidmet.

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Überraschungs-Gast Bertrand Piccard erstaunte mit seiner Aussage, dass sein Flugzeug nicht in erster Linie dank der Solarenergie bis nach Hawaii gekommen ist, sondern dank einer extremen Energieeffizienz. Die Energie aus den Solarzellen hätte in einem normalen Passagierflugzeug kaum für die Bordunterhaltungssysteme gereicht.

Auch Jürg Grossen, Mitglied des Vorstands von swisscleantech und des Initiativkomitees der Stromeffizienz-Initiative, machte auf die enormen schlummernden Effizienz-Potenziale aufmerksam. Er verwies dabei auf die neuen swisscleantech Effizienzbeispiele sowie sein Firmengebäude, das heute dank Gebäudeautomation einen 80% tieferen Stromverbrauch aufweist.

Mit Spannung wurden anschliessend die Referate der prominenten Gäste aus Dänemark erwartet. Peter Bach, Chefberater der Dänischen Energie-Agentur und Präsident der eceee, gab einen Einblick in die erfolgreiche Effizienzpolitik Dänemarks. Insbesondere erläuterte er den Einbezug der Dänschischen Netzbetreiber in das Umsetzen von Effizienzmassnahmen bei ihren Kunden. Peter Jorgensen, Vizepräsident des Dänischen Pendand der swissgrid, präsentierte wie Dänemark den Übergang von einer zentralen Kohlestromversorgung hin zu einer dezentralen Windenergieversorgung bewerkstelligt. Bis 2020 wird die Windenergie 50% der Dänischen Strombedarfs liefern.

Schliesslich erläuterte Cédric Jeanneret, Manager beim swisscleantech Mitglied SIG das ECO21 Programm. Das Programm hat den Verbrauchern seit 2009 Einsparungen von 75 Millionen Franken bei den Energiekosten gebracht. Nun muss gemäss Jeanneret ein Weg gefunden werden, wie auch die SIG ihre Investitionen wieder hereinholen können.

Es liegt nun am Ständerat, in den kommenden Wochen die Voraussetzung für ein «Effizienz-Modell made in Switzerland» zu schaffen.

Präsentationen:
Jürg Grossen
Peter Bach 
Peter Jorgensen
Cedric Jeanneret

Acht Kriterien für Energietechnologien

Die Technologie muss die folgenden Bedingungen erfüllen:

1.

Sie ist wirtschaftlich
Die Kosten der Energieerzeugung müssen vollständig durch den Erlös getragen werden. Als Kosten gelten:

  • Laufende oder marginale Kosten, inklusive Kosten für die Entsorgung von Abfällen
  • Amortisationskosten
  • Rückstellungen für nachgelagerte Kosten wie Abbruch und Rückbau
  • Risikokosten bzw. Versicherungsprämien auf das volle Risiko und Umweltkosten

Eine Mitfinanzierung durch Umlageverfahren, insbesondere für die Amortisationskosten ist für alle Technologien möglich, jedoch muss die Finanzierung über den Energieverkauf erfolgen und nicht über den Staatshaushalt.

2.

Es ist eine breite Rohstoffbasis vorhanden
Benötigt die Bereitstellung der Energie spezifische Rohstoffe müssen diese in ausreichendem Mass vorhanden sein. Damit es sich lohnt, in die neue Technologie zu investieren, sollte sie das Potential haben, 10% des Weltenergiebedarfs von 140 PWh während 100 Jahren zur Verfügung zu stellen. Das Vorkommen ist weltweit diversifiziert.

3.

Die Produktion stellt keine direkte Bedrohung für die Umwelt dar
Im Normalbetrieb wie auch im direkten Handling von Rohstoffen und Abfällen entsteht keine toxische oder nukleare Kontamination der Umwelt (Vollständiges Lieferkettenmanagement).

4.

Die Produktionsanlagen haben keinen oder nur geringen Einfluss auf die Biodiversität
Infrastrukturen, die zur Erstellung wie auch zum Betrieb der Anlagen notwendig sind, müssen so in die Biosphäre integriert werden, dass geringe negative Effekte auf die Biodiversität erfolgen. Kom- pensation an einem anderen Standort ist möglich.

5.

Sie produziert ausschliesslich Abfälle, die nach spätestens 5 Generationen inaktiv und ungiftig sind
Einschlüsse von Abfällen über viele Generationen sind problematisch, weil nicht sichergestellt wer- den kann, dass die Schadstoffe ausserhalb der Biosphäre verbleiben. Diese Beurteilung umfasst sowohl radioaktive wie nicht radioaktive Schadstoffe (wie z.B. Dioxin). Mass ist die Schadwirkung und die Menge der erzeugten Abfälle pro kWh erzeugte Energie (Gefährdungspotential nach fünf Generationen). Kriterien zur konkreten Messung müssen erarbeitet werden.

6.

Ihre Produktionsanlagen verfügen über ein garantiertes Containment
Werden im Verlauf des Prozesses zur Bereitstellung grössere Mengen an Schadstoffen (radioaktiv und/oder toxisch) erzeugt, muss sichergestellt werden, dass diese zu jeder Zeit am Produktionsort verbleiben. Ein Entfernen ist nur möglich, wenn dies durch den Betreiber veranlasst wird.

7.

Run-away Reaktionen sind ausgeschlossen
Falls die Energie durch eine exotherme Reaktion bereitgestellt wird, muss sichergestellt sein, dass die Reaktion stets aktiv aufrecht erhalten werden muss. Der (aktive oder passive) Wegfall dieser Massnahme, die den Prozess aktiv aufrechterhält, muss auch die Bereitstellung der Energie so schnell unterbinden, dass Bedingung 3 sichergestellt bleibt, ohne dass aktive Massnahmen zur Kühlung notwendig sind.

8.

Es besteht keine Proliferationsgefahr
Abfälle, die nach Abschluss des Prozesses zurückbleiben, können nicht dazu verwendet werden, Massenvernichtungswaffen mit einer Zerstörungskraft von mehr als 10 kg TNT Eq/kg oder einem Energieinhalt von 100 kWh/kg herzustellen.

 

Dieser Artikel ist auch auf Englisch verfügbar: 8 Criteria for new Energy Supply Technologies (PDF)

Stellungnahme Innosuisse-Gesetz

Wir befürworten die damit verbundene Zielorientierung und sind der Ansicht, dass die neue Organisationsform mit der Umwandlung in eine öffentlich-rechtliche Anstalt grundsätzlich eine bessere und effizientere Lösung ist. In unserer Stellungnahme gehen wir auf folgende Themenbereiche mit entsprechenden Fragen zur Klärung ein, die für die Ausgestaltung und insbesondere für die Umsetzung des Innosuisse-Gesetzes aus unserer Sicht relevant sind:
•  Energie- und Ressourceneffizienz als Qualitätsfaktor für alle Innovationsbereiche
•  Komplementäre Förderung von Technologie-, Businessmodell- und Finanz-
Innovation
•  Internationale, interdisziplinäre Innovations-Vernetzung
•  Gewährleistung des Subsidiaritäts-Prinzips

 

1st Swiss New Climate Economy Event in Geneva

On 28th of August swisscleantech organized the first event of the event series «A Swiss Perspective on The New Climate Economy». Key speaker was Paul Polman, CEO of Unilever, followed by Ipek Gencsu, Program Manager of The New Climate Economy Report 2015 and a Panel discussion with Matthias Bölke, CEO Schneider Electric Switzerland, Simona Scarpaleggia, CEO IKEA Switzerland and Prof. Dr. Liliana Andonova, Professor for Political Science.

This first event, held at the Graduate Institute Geneva, focused on the topics of consumer goods and UN Community and was attended by more than 500 guests from business, science and diplomacy area.

Two key messages out of the discussions are: «If we can make ice-cream climate-neutral, we can do it for every product.» and «Switzerland has an incredible position as a leader of international diplomacy and a center of business around the planet to be an incredible supporter of sustainable development in the future.»

Dokumente zum Download:
NCE Report Kurzfassung
NCE Report Summary

100% Innovation. Effizienzbeispiele III/2015

Mit den Erfolgsbeispielen will swisscleantech zeigen, dass die Wirtschaft schon heute viele nachhaltigen Lösungen bereithält. In dieser dritten Serie finden Sie Beispiele von Clean Insulating Technologies, BRUSA Elektronik, ECOSPEED, Cofely und digitalStROM.

Verbrauch reduzieren. Effizienzbeispiele I/2015

Mit den Erfolgsbeispielen will swisscleantech zeigen, dass die Wirtschaft schon heute viele nachhaltigen Lösungen bereithält. In dieser ersten Serie finden Sie Beispiele von Sauter Building Control AG, Fortisa SA, Designwerk GmbH, IKEA Schweiz AG und Schneider Electric (Schweiz) AG.

 

Für rentablen Ausbau der erneuerbaren Energien

Als Wirtschaftsverband, der sich branchenübergreifend für eine nachhaltige und liberale Wirtschaftsentwicklung einsetzt, nimmt swisscleantech insbesondere Stellung zu allen Fragen, die den Ausbau der erneuerbaren Energien und deren Einbindung betreffen. Insbesondere äussern wir uns in der Stellungnahme zu den KEV-Tarifen, zur Zuordnung von Anlagen zu Einspeisepunkten und zur Bewirtschaftung der Projektliste. Zu technischen Details der StromVV nehmen wir jedoch nicht Stellung.