Weltklimarat präsentiert Synthese-Bericht

Am Sonntag hat der Weltklimarat IPCC in Kopenhagen den abschliessenden Bericht des Fifth Assessment Reports präsentiert. Basierend auf der Arbeit von mehr als 800 Forschern fasst der «Synthesis»-Report auf 40 Seiten die wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen der Wissenschaft an die Regierungen der Welt zusammen.
Die Botschaft ist eindeutiger denn je: Wenn ein Anstieg der globalen Temperatur um mehr als 2°C im Vergleich zu vorindustriellen Werten – und damit irreversible Schäden am den Ökosystemen der Erde – verhindert werden sollen, müssen die globalen Treibhausgasemissionen zwischen 2010 und 2050 um 40 bis 70% reduziert werden. Vom sogenannten Carbon Budget – derjenigen Menge an Klimagasen, welche die Menschheit maximal in die Atmosphäre ausstossen darf, wenn sie das 2°C-Ziel mit hoher Wahrscheinlichkeit erreichen will – sind schon zwei Drittel aufgebraucht. Das Zeitfenster für eine wirtschaftsfreundliche Umsetzung der Ziele schliesst sich rasch: Laut IPCC müssen weltweit noch vor 2030 entschlossene Massnahmen ergriffen werden, um den Verbrauch fossiler Energien zu reduzieren. Die Emissionsziele, auf die sich die Staatengemeinschaft an den Klimakonferenzen von Lima 2014 und Paris 2015 einigen sollen, sind entsprechend von zentraler Wichtigkeit.
Als industrialisiertes Land trägt die Schweiz eine besondere Verantwortung: Wollen wir unseren Teil zum 2°C-Ziel beitragen, müssen unsere Emissionen bis 2050 um 80 bis 95% gegenüber 1990 sinken. Rund 70 Schweizer Unternehmen – von Startups über KMUs bis zu internationalen Grosskonzernen – haben die Notwendigkeit ambitionierter Ziele erkannt und ermutigen den Bundesrat gemeinsam, ein CO2-Reduktionsziel von –60% bis 2030 zu formulieren, aufgeteilt in ein 45% Inlands- und ein 15% Auslandsziel. Denn dass ambitionierte Klimaziele nicht eine notwendige Last, sondern bei richtiger Umsetzung vielmehr eine grosse Chance für die Entwicklung sauberer Technologien mit riesigem Marktpotential sind, wird immer grösseren Teilen der Wirtschaft bewusst.

Fokusgruppe «Kreislaufwirtschaft & Produktdesign» zur TVA-Revision

Am 21. Oktober 2014 fand die Fokusgruppe «Kreislaufwirtschaft & Produktdesign» zur Totalrevision der Technischen Verordnung über Abfälle (TVA). Ziel dieser Revision ist die Anpassung der Abfallpolitik der Schweiz an den technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel der letzten 20 Jahre und die Schaffung einer rechtlichen Grundlage zur Etablierung der Grünen Wirtschaft.

Von dieser Revision tangiert verschiedene Bereiche der Abfallentsorgung. Neu soll auch die Verwertung biogener und phosphorreicher Abfälle durch die TVA geregelt werden. Es werden Entsorgungskonzepte für Bauvorhaben sowie auch Positivlisten und Grenzwerte für Zementwerke vorgeschlagen. Zudem sollen Abfallanlagen und Deponien allgemeinen Anforderungen, wie die Einführung einer Materialbuchhaltung oder die Erfüllung bestimmter Standortanforderungen gerecht werden.

An der Fokusgruppe fanden rund 30 Vertreterinnen und Vertreter von betroffenen Branchenverbänden und Firmen zusammen, um ihre jeweiligen Interessen und Anliegen zu äussern. Auf der Grundlage der verschiedenen Inputs der Teilnehmenden wird swisscleantech eine branchenübergreifende Stellungnahme verfassen, um den brancheninteressen mehr politische Wirkung zu erteilen.

Falls Sie ebenfalls eine Stellungnahme zur TVA-Revision verfassen und Sie sich zu Ihren Anliegen mit swisscleantech autauschen möchten, kontaktieren Sie nicolas.fries@swisscleantech.ch.

Bundesrat startet Vernehmlassung über die volle Strommarktöffnung

Der Bundesrat hat am 08.10.2014 die Vernehmlassung zum Bundesbeschluss über die volle Strommarktöffnung gestartet. Die Vernehmlassung dauert bis zum 22. Januar 2015.

Die Marktöffnung ist bereits im 2007 verabschiedeten Stromversorgungsgesetz vorgesehen. Das Parlament legte damals fest, dass der Markt in zwei Schritten geöffnet werden soll: Ab 2009 für grosse Stromverbraucher mit über 100‘000 Kilowattstunden Stromverbrauch pro Jahr und fünf Jahre später für alle anderen Stromkonsumenten.

Nachdem aufgrund der Arbeiten zur Energiestrategie 2050 und dem Ausstieg aus der Kernenergie der zweite Marktöffnungsschritt zurückgestellt wurde, sollen nun ab 2018 alle Schweizer Haushalte und Gewerbe ihren Stromlieferanten selber wählen können.

Endverbraucher mit einem Stromverbrauch unter 100’000 Kilowattstunden pro Jahr  können ab 2018 jeweils jährlich, mit einer Kündigungsfrist von zwei Monaten, ihren Stromversorger wechseln. Die Stromversorgungsunternehmen müssen ihre Tarife für das Folgejahr jeweils im Sommer bekannt geben, erstmals im Sommer 2017. Ein Wechsel in den freien Markt ist nicht obligatorisch. Endverbraucher werden ohne Kündigung weiterhin von ihrem lokalen Versorgungsunternehmen beliefert, sie werden automatisch in der so genannten „Grundversorgung mit abgesicherter Stromversorgung“ (WAS-Modell) sein.

Grosse Endverbraucher  mit einem Stromverbrauch ab 100‘000 Kilowattstunden pro Jahr müssen ab 2017 zwingend in den freien Markt; die abgesicherte Grundversorgung entfällt für sie endgültig.

Im StromVG soll der Artikel Artikel 7, Artikel 13 Absatz 3 Buchstabe b geändert werden und in der Stromversorgungsverordnung (StromVV) die Ausführungsbestimmungen wie Fristen, Wechselkosten, Überprüfung der Tarife etc. entsprechend angepasst werden. Dies Änderungen unterstehen dem freiwilligen Referendum. Die Umsetzung der vollen Strommarktöffnung erfüllt eine Voraussetzung für den Abschluss eines Stromabkommens mit der EU.

Verschiedene Gruppen lassen offen, ob sie das Referendum ergreifen werden und machen diesen Schritt abhängig von flankierenden Massnahmen. Die Gewerkschaften zum Beispiel möchten einen Gesamtarbeitsvertrag für die Stromwirtschaft, die SP, dass die abgesicherte Grundversorgung mit Ökostrom erfolgt. Auch kleinere Stromfirmen und Verteilnetzbetreiber sind skeptisch gegenüber der Liberalisierung.

E-Bikes sparen jährlich 42’000 Tonnen CO2 ein

Das Bundesamt für Energie hat eine neue Studie zu Verbreitung und Auswirkungen von E-Bikes in der Schweiz veröffentlicht. Die Wachstumsraten sind beeindruckend: Aktuell sind in der Schweiz rund 233’000 E-Bikes unterwegs, 50’000 davon kamen allein 2013 dazu. Damit ist bereits fast jedes sechste verkaufte Fahrrad ein E-Bike.
Der/die durchschnittliche E-Bike-Fahrer/in legt damit jährlich 2’600 km zurück. Ersetzt werden mit diesen Fahrten rund 1’000 Autokilometer, 570 ÖV-Kilometer, 420 Velo-Kilometer und 210 km Motorradfahrten oder Fusswege; weitere 400 km sind Neuverkehr. So führten E-Bikes schweizweit im vergangenen Jahr zu Einsparungen von 681TJ Primärenergie und 42’000 Tonnen CO2. Das Marktpotential ist derweil noch riesig: Je nach Szenario könnte sich die Anzahl E-Bike-Fahrer/innen noch verdrei- bis verachtfachen. Damit würden 1 bis 3% der im Personenverkehr verursachten CO2-Emissionen verhindert.

Dokumente zum Download:
Studie BfE 

Fossile Schweiz – Neue Studie des Swiss Institute for Peace and Energy Research (SIPER)

Am Freitag, 26. September 2014, erschien die neue Studie von swisscleantech Wissenschaftsbeirat Daniele Ganser unter dem Titel ‘Fossile Schweiz – Warum wir die Abhängigkeit von Erdöl und Erdgas reduzieren müssen’. 

Links zu weiteren Informationen:
Neue Studie von Daniele Ganser, Swiss Institute for Peace and Energy Research (SIPER)
Fossile Schweiz – Warum wir die Abhängigkeit von Erdöl und Erdgas reduzieren müssen
Swiss Institute for Peace and Energy Research (SIPER) 

 

Bundesrätin Leuthard mit leeren Händen am UNO-Klimagipfel

Bei Bundesrätin Leuthards Rede zur Schweizer Klimapolitik war von Ambition nichts zu spüren. Frau Leuthard hat es verpasst, die Schweiz als Pionierin des Klimaschutzes zu positionieren“, meint Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech. Dies ist ein Rückschritt für einen glaubwürdigen Cleantech Standort Schweiz.“ Ambitioniert und realistisch wären 40% CO2-Reduktion bis 2020 und ein 60% Emissions-reduktionsziel bis 2030.

Nebst klaren Zielvorgaben brauchen Wirtschaft und Konsumenten dringend ein Preissignal für CO2. Dies haben nebst Bundesrätin Leuthard auch Philip Ryan (Swiss Re), Paul Polman (Unilever), Leonardo di Caprio und Ban Ki-moon betont. Mit der globalen CO2-Steuer hat swisscleantech einen konkreten Umsetzungsvorschlag bereit. „Wir appelieren an Bundesrätin Doris Leuthard, diesen an der UNO Klimakonferenz Ende Jahr in Lima einzubringen“, so Beglinger.

Links zu weiteren Informationen
UN WEB TV

Ständerat macht Weg frei für Kompromisslösung beim Umweltschutzgesetz

Der Ständerat setzt damit ein Zeichen für eine moderne, massvolle und konstruktive Ressourcenpolitik.

Mit dem heutigen Entscheid signalisiert der Ständerat, dass Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft wichtige Themen sind, die besprochen werden müssen. Er stellt sich damit gegen die vorberatende Kommission. Diese hatte auf Drängen von economiesuisse und Gewerbeverband das Nichteintreten empfohlen. Dieses Vorgehen wäre nicht zielführend gewesen, da das Umweltschutzgesetz aus den 80’er Jahren stammt und deshalb dringend der Zeit angepasst werden muss.

“Auch swisscleantech ist nicht mit allem in der Vorlage einverstanden. Aber eine Diskussion muss sein”
, sagt Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech. “Der heutige Kompromiss des Ständerates ist deshalb im Sinne der Grünen Wirtschaft.” Diskussionsverweigerung, wie sie economiesuisse und der Gewerbeverband propagieren, sei kein gangbarer Weg.

Es gilt nun das Umweltschutzgesetz gemeinsam mit den verschiedenen Anspruchsgruppen zu vereinfachen und zu verbessern. Viele direkt betroffene Firmen und Branchenverbände wie jene der Recycling-, Abfall- und Holzwirtschaft, die IG DHS und der Bauernverband befürworten die Revision im Grundsatz und zeigen sich konstruktiv.

Die Stossrichtung des neuen USG sei hingegen richtig, betont Beglinger. Das Gesetz soll neu die Bereiche Ressourceneffizienz und das Schliessen von Stoffkreisläufen enthalten und auch Umweltbelastungen im Ausland berücksichtigen können. Das sind die richtigen Akzente, um Versorgungsrisiken vorzubeugen und Umweltprobleme ganzheitlich anzugehen. Durch ökologische Standards wird ein innovationsfreundliches Umfeld geschaffen. Schweizer Firmen, die ihre Prozesse und Produkte rascher an höhere Umweltansprüche anpassen, verschaffen sich bedeutende Wettbewerbsvorteile. Nur so können wir die internationale Spitzenposition bei der Nachhaltigkeit behalten.

 

Klimaschutz und Wirtschaftswachstum – es gibt kein Dilemma

Der heute publizierte Bericht der internationalen Kommission New Climate Economy, der unter anderem der ehemalige mexikanische Staatspräsident Calderon & Ökonom Nick Stern angehören, zeigt: Wer halbherzig Klimapolitik betreibt, schadet der Wirtschaft. swisscleantech fordert vom Bundesrat nun konkrete klimapolitische Schritte.

Das Fazit des Berichts ist klar: Die Welt muss nicht zwischen dem Kampf gegen den Klimawandel und einer wachsenden Wirtschaft wählen. Beide Ziele können erreicht werden, wenn es gelingt, verlässliche politische Rahmenbedingungen zu schaffen, allen voran einen Preis für CO2. „Was für die Welt gilt, gilt für die Schweiz erst recht“, ist Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech überzeugt. Als eine der reichsten und wirtschaftlich am weitesten entwickelten Nationen der Welt, sollten wir beim Klimaschutz eine Vorreiterposition einnehmen.

economiesuisse und Bundesrat scheinen weiterhin beharrlich an den Zielkonflikt zwischen Klimaschutz und wirtschaftlicher Prosperität zu glauben, den der Report als überkommenen Mythos entlarvt. Glücklicherweise begreifen immer mehr zukunftsorientierte Firmen, dass es sich hier um ein fiktives Dilemma handelt. Um die Schweiz trotz des noch bestehenden Widerstands voran zu bringen, hat swisscleantech gemeinsam mit dem WWF Schweiz die Firmenkampagne „WE TELL YOU Klima schützen lohnt sich“ lanciert. Konkret fordern die Firmen die Ausschöpfung des CO2-Gesetzes auf die möglichen 40% CO2-Reduktion bis 2020. Für die Zeit nach 2020 fordert die Kampagne ein Schweizer Treibhausgasreduktionsziel von 60% bis zum Jahr 2030.

Der New Climate Economy Bericht unterstreicht die Notwendigkeit eines neuen Klimaabkommens, das einen stabilen Preis für CO2, sowie langfristige und verlässliche Rahmenbedingungen für die Wirtschaft bieten kann. Zur Lösung dieser Fragen schlägt swisscleantech die Einführung einer globalen CO2-Steuer vor. Diese Idee wurde von Nick Beglinger vor zwei Wochen auf der Jahreskonferenz für Schweizer Entwicklungszusammenarbeit relanciert.

Die Kommission der New Climate Economy publiziert den Bericht heute mit Blick auf den Klimagipfel von nächster Woche in New York, zu dem UN Generalsekretär Ban Ki-moon die Staatschefs eingeladen hat. Dort wird das internationale Klimaabkommen vorbesprochen, das in Paris 2015 abgeschlossen werden soll. „Der Klimagipfel von nächster Woche ist eine hervorragende Gelegenheit für die Schweiz, sich als Vorreiterin zu positionieren“, meint Beglinger. „Wir zählen darauf, dass Bundesrätin Doris Leuthard die Ergebnisse des New Climate Economy Reports beherzigt und die Schweiz am Klimagipfel in New York entsprechend positionieren wird.“ Konkret heisst das: Ein Schweizer Emissionsreduktionsziel von 60% bis 2030 und den Vorschlag einer globalen CO2-Steuer als Lösung für ein neues Klimaabkommen.

Links zu weiteren Informationen:
New Climate Economy Report
Ban Ki-Moon Summit 

Zweiter Biomimicry Innovation and Finance Summit geht zu Ende

Der diesjährige Biomimicry Finance and Innovation Summit ging heute erfolgreich zu Ende. Als Mit-Organisator darf swisscleantech auf zwei erlebnisreiche und spannende Tage zurückblicken. Rund 120 Expertinnen und Experten aus der ganzen Welt versammelten sich in Zürich, um sich über den aktuellen Stand der Forschung, neue Produktanwendungen und Finanzinstrumente auszutauschen.

Von der Natur lernen und das Gelernte in kommerzielle Produkte umsetzen – das war das Motto der diesjährigen Konferenz. Diese Produkte greifen auf natürliche Lösungen zurück, die sich über Jahrmillionen der Evolution bewährt haben und damit ein hoher Grad an Effizienz aufweisen. Trotzdem scheitern solche naturinspirieren Technologien üblicherweise nicht an der Forschung oder Umsetzung, sondern an den mangelnden Finanzmitteln. Bewusst wurden daher auch Vertreterinnen und Vertreter aus der Finanzwelt eingeladen und auf das beträchtliche Investitionspotential von Biomimicry aufmerksam gemacht. Die Diskussionen ergaben, dass Investitionen oft aufgrund einer hohen Risikoabschätzung und langen Payback Zeiten nicht getätigt werden. Neue Finanzinstrumenten und Versicherungsmodelle sind daher gefragt.

Eine weitere Hürde für die Realisierung naturinspirierter Technologien ist das sogenannte «Valley of Death», welches an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Finanzwelt vorherrscht. Ein fehlendes gegenseitiges Verständnis sowie die Anwendung einer sehr spezifischen Fachsprache können zu Missverständnissen und zu fehlendem Vertrauen zwischen Vertragspartnern führen und damit die Projektrealisierung verhindern. Sogenannte «honest brokers», die Kenntnisse aus beiden Fachgebieten mitbringen, müssen daher in Zukunft versuchen, diese Lücke zu schliessen. Weitere Erkenntnisse dieses Anlasses werden selbstverständlich noch folgen.

Wir danken allen Teilnehmenden für ihren Einsatz und die eingebrachten Inputs!

Für weitere Informationen kontaktieren Sie christian.haeuselmann@swisscleantech.ch

 

Biomimicry Europe Innovation and Finance Summit 2014

Ressourcen sparen und dabei profitieren
Durch Jahrmillionen der Evolution haben sich die Lebewesen perfekt an ihre Umwelt angepasst. Die heute existierenden Tier- und Pflanzenarten können uns als Vorbilder für technische Raffinessen, energieeffiziente Tricks, pharmazeutische Wirkstoffe und sogar für musterhafte Sozialstrukturen dienen. Welche Techniken und Funktionsweisen haben biologische Systeme entwickelt, um Energie zu gewinnen, Wasser zu reinigen oder Gebäude zu bauen? Biomimikry ist der Wissenschaftszweig, der sich mit solchen Fragen befasst und die Antworten dazu in kommerzielle Produkte umsetzt. Gemäss Christian Häuselmann, Mitgründer von swisscleantech und Organisator des 2ten Biomimicry Europe Innovation and Finance Summit in Zürich, ist das Potential von Biomimikry insbesondere in den Bereichen der Ressourceneffizienz und der Anwendung neuartiger Materialien beträchtlich. «Naturinspirierte Technologien sind ein zentraler Pfeiler der Grünen Wirtschaft und können einen wichtigen Beitrag zu Energiewende leisten. Es gilt die Relevanz dieser Cleantech-Technologien zu erkennen und deren Potenzial wirtschaftlich auszuschöpfen.»

Daran knüpft der diesjährigen Biomimicry Europe Innovation and Finance Summit, der vom 04. Bis 05. September zum zweiten Mal führende Innovations- und Finanzexperten in Zürich rund um das Theam Biomimikry und 3D-Printing versammelt. Neue Finanzinstrumente für die Umsetzung naturinspirierter Technologien sollen den Innovationsstandort Schweiz festigen und Cleantech Unternehmungen zu neuen Anwendungen und Lösungen verhelfen.

Ein nachhaltiges und innovatives Marktumfeld – darauf setzt auch die anstehende Cleantech Ressourcenstrategie Schweiz. Ziel dieser Strategie ist es ein besseres Verständnis der wirtschaftlichen und ökologischen Kritikalitäten im Umgang mit natürlichen Ressourcen zu schaffen und daraus Handlungsmassnahmen abzuleiten. Es wird aufgezeigt, dass ein effizienter und intelligenter Einsatz von Technologien und Materialien für Unternehmungen einer Kostenreduktion gleichkommt und die Abhängigkeiten und Versorgungsrisiken der Schweizer Wirtschaft erheblich reduziert. Der nachhaltige Umgang mit natürlichen Ressourcen ist und wird damit zunehmend zum zentralen Wettbewerbsfaktor.

Damit nicht nur einzelne Firmen, sondern die ganze Wirtschaft auf einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen und innovative Technologien setzt, braucht es entsprechende Rahmenbedingungen. Politisch steht aktuell die Revision des Umweltschutzgesetzes (USG) vom 1983 zur Debatte. Die neue Gesetzesvorlage setzt neu auf Ressourceneffizienz und Stoffkreisläufe und kommt damit einem modernen Umweltschutzgesetz einen wichtigen Schritt näher. Der Beantragung der UREK-S nicht auf die USG-Revision einzugehen, zeugt nicht von einer fortschrittlichen und innovativen Schweiz und stösst bei swisscleantech daher auf Unverständnis. Vom Ständerat wird daher aufgefordert, den Entscheid der Kommission zu korrigieren.

Für mehr Informationen oder für eine Teilnahme am 2ten Biomimicry Europe Innovation and Finance Summit wenden Sie sich bitte an christian.haeuselmann@swisscleantech.ch.