Klimawandel: Was er für das Bauen bedeutet, und was der Bausektor darüber wissen muss

Kernergebnisse

    1. Im Jahr 2010 waren 32 Prozent des weltweiten Endenergieverbrauchs und 19 Prozent aller Treibhausgasemissionen auf Gebäude zurückzuführen. Gemäß Business as usual-Szenarien könnte sich die weltweit durch Gebäude verbrauchte Energie bis 2050 verdoppeln oder gar verdreifachen, unter anderem weil Milliarden Menschen Zugang zu angemessenem Wohnraum und zu Elektrizität erhalten werden.
    2. Dagegen ließe sich der Energieverbrauch von Gebäuden bis 2050 stabilisieren oder sogar senken, wenn erprobte Erfolgsmethoden und -technologien in großem Maßstab eingesetzt würden. Viele Klimaschutzmaßnahmen haben positive Nebenwirkungen.
    3. Zahlreiche Hürden verhindern, dass vorhandene Möglichkeiten zum Energiesparen stärker genutzt werden. Dazu gehören beispielsweise unzureichende Markttransparenz, Risikoscheu und der begrenzte Zugang zu Kapital. Schon heute gibt es das Know-how für die Modernisierung von Bestandsgebäuden und den Neubau von Niedrigstenergie- und Nullenergiegebäuden – was häufig mit nur marginalen Zusatzkosten verbunden ist. Außerdem steht eine breite Palette an wirksamen politischen Instrumenten zur Verfügung, mit denen sich die genannten Hürden beseitigen lassen.
    4. Die sehr langen Investitionszyklen im Gebäudebereich bergen das Risiko, einen hohen Energieverbrauch langfristig gewissermaßen einzubetonieren (lock-in-Effekte). Mangelndes Engagement heute wird noch jahrzehntelang zu spüren sein. Würde hingegen der Stand der Technik unverzüglich und flächendeckend bei Neubau und Sanierung angewandt, ließe sich diese Gefahr mindern.
    5. Die erwarteten Folgen des Klimawandels bergen ein großes Risiko für Gebäudeschäden. Bereits in den vergangenen Jahrzehnten haben die Schäden durch Extremwetterereignisse deutlich zugenommen. Intensität und Art dieser Klimafolgen werden wahrscheinlich regional ungleich verteilt sein.

 

 

Zur Publikation
Diese Publikation wurde erarbeitet und herausgegeben von der European Climate Foundation (ECF), vom Buildings Performance Institute Europe (BPIE), vom Global Buildings Performance Network (GBPN), vom World Business Council for Sustainable Development (WBCSD), vom Institute for Sustainability Leadership (CISL) und der Judge Business School (CJBS) der Universität Cambridge. Das Projekt wurde von der ECF initiiert und finanziert und vom CISL gefördert.

Die deutsche Ausgabe wird von klimafakten.de in Zusammenarbeit mit der Stiftung 2° und swisscleantech herausgegeben.

SIA und swisscleantech kooperieren

Eine nachhaltige Energieversorgung und eine hochwertige räumliche Entwicklung bedingen sich gegenseitig und machen die Schweiz zu einem attraktiven Cleantech Standort. Mit dem seit über 175 Jahren tätigen SIA umfasst die Stimme der Grünen Wirtschaft neu 25 Branchenverbände.


Schlüsselbereiche Energie und Raumplanung

Die Schweiz der Zukunft zeichnet sich aus durch hohe Qualität – dies gilt für die Wirtschaft wie auch für unseren Lebensraum. swisscleantech und der SIA ergänzen sich deshalb gut“, freut sich Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech. Beide Verbände bringen wichtiges Know-How in den eng verknüpften Kernbereichen Energie und Raumplanung mit. Nur mit einer langfristigen Raumplanung können Verkehr, Ressourcenverschleiss und Infrasturkosten auf einem tragbaren Niveau gehalten werden – bei gleich bleibender oder steigender Lebensqualität. Aber es gibt auch gegenläufige Tendenzen: so führt der geplante Ausbau erneuerbarer Energien zu einer zusätzlichen Belastung des Raumes. „Unsere Wirtschaft, Städte und Dörfer sollen sich weiter entwickeln können, ohne dass intakte Landschaftsräume und das Klima darunter leiden. Diese Herausforderung möchten wir gemeinsam und proaktiv anpacken“, sagt Adrian Altenburger, SIA Vorstandsmitglied und Präsident des SIA-Fachrates Energie. Beide Verbände haben das neue Raumplanungsgesetz aktiv unterstützt und werden sich nun unter Federführung des SIA für eine konsequente Umsetzung einsetzen. Dabei denken sie auch an die Europapolitik. „Wer die Personenfreizügigkeit befürwortet kann nicht bei der Raumplanung kneifen“, sagt Beglinger.

 Der Gebäudetechnik eine Stimme geben

46% des Gesamtenergieverbrauchs der Schweiz liegen im Gebäudepark. Ein intelligenter Umgang mit Energie im Gebäude ist deshalb ein zentrales gemeinsames Anliegen. Es gilt die verschiedenen Bereiche der Gebäudetechnik besser aufeinander abzustimmen und ihre Anliegen gebündelt in den politischen Prozess einzubringen. Um dies zu erreichen engagiert sich der SIA in der Leitung der swisscleantech Fokusgruppe Gebäudetechnik. Diese besteht aus Firmenvertretern und Fachpersonen und wird von Adrian Altenburger (Mitglied Vorstand SIA und Geschäftsleitung Amstein+Walthert) und Matthias Sulzer (Geschäftsführer Lauber+Iwisa) geleitet. Der verstärkte Fokus von swisscleantech auf die Gebäudetechnik zeigt sich auch im swisscleantech Vorstand. Dort ist die Gebäudetechnik mit Wolfgang Schwarzenbacher (Cofely), Matthias Bölke (Schneider Electric), Felix Gassmann (Sauter Building Control) und René Herzog (Herzog Kull Group) vertreten.

 Verstärkung für die Grüne Wirtschaft

Die Mitgliedschaft des SIA im swisscleantech Verbandsbeirat stärkt swisscleantech als Stimme der Grünen Wirtschaft. Der Verbandsbeirat umfasst nach den ersten drei operativen Verbandsjahren 25 Verbände, darunter Swiss Recycling, swissolar, swisspower, der Schweizerische Städte- und der Schweizerische Gemeindeverband und über 300 Firmenmitglieder – Tendenz steigend. Der Wirtschaftsverband führt aktuell 10 thematische Fokusgruppen die es swisscleantech erlauben, das Wissen aus der Wirtschaft gebündelt für die Politik verfügbar zu machen.

Über SIA

Der SIA ist der massgebende Berufsverband für qualifizierte Fachleute der Bereiche Bau, Technik und Umwelt. Gemeinsam stehen der Verein und seine rund fünfzehntausend Mitglieder aus dem Ingenieur- und Architekturbereich für Baukultur von hoher Qualität und bilden einen einzigartigen, interdisziplinären Kompetenzpool mit dem zentralen Anspruch, den Lebensraum Schweiz zukunftsfähig und qualitativ hochwertig zu gestalten.

Über swisscleantech

Der Wirtschaftsverband swisscleantech (http://www.swisscleantech.ch) steht für eine nachhaltige und liberale Wirtschaftspolitik. Er ist die Stimme der grünen Wirtschaft und bündelt die Kräfte jener Unternehmen und Branchenverbände die der nachhaltigen Entwicklung auf internationaler Ebene Wert einräumen und eine Cleantech Ausrichtung der Schweiz aktiv unterstützen. Cleantech gilt dabei als Qualitätsmerkmal für ressourceneffizientes und emissionsarmes Wirtschaften – und hat für alle Branchen Relevanz. Nebst politischer Meinungsvertretung bietet swisscleantech Mitgliederdienstleistungen an (Datenbank, Newsservice, Veranstaltungen, Fokusgruppen) und unterstützt Referenzprojekte im In- und Ausland. swisscleantech vertritt über 300 direkte Firmenmitglieder und über 20 Branchenverbände.

Totalrevision der Kernenergiehaftpflichtverordnung

Anders gesagt: das Risiko aus dem Betrieb eines Kernkraftwerks ist vollständig zu versichern. 

Die im Kernenergiehaftpflichtgesetz verankerte obligatorische Deckungssumme und ihre Höhe von 1.2 Mia € entsprechen in keiner Weise dem Anspruch der Vollkostenrechnung. Die Verordnung mag zwar den politisch gewünschten Sachverhalt technisch sauber abbilden, Gesetz und Verordnung werden aber dem effektiven Risiko in keiner Art gerecht. swisscleantech lehnt deshalb den Entwurf zur Revision der KVO ab und regt an, die Festlegung der relevanten Rahmenbedingungen abzuwarten und danach eine erneute Revision des Kernenergiehaftpflichtgesetzes anzugehen.

 

Grüne Wirtschaft weiter gestärkt

Die Cleantech Energiestrategie wurde umfassend überarbeitet und mit neuen Resultaten ergänzt. Im Zentrum standen dabei stets die Chancen für die Wirtschaft und die Positionierung der Schweiz als global relevanter Cleantech Standort. Die neue Stärke zeigt sich auch im erweiterten Vorstand. Vier wichtige Know-how Träger aus den Bereichen Gebäudetechnik, energieintensive Industrien und Erneuerbare Energien konnten gewonnen werden. Die swisscleantech Aktivitätsbereiche und Mitgliederbasis werden kontinuierlich ausgebaut.


Verstärkung Mitgliederbasis und Vorstand

Im Jahr 2012 konnte die Mitgliederbasis sowohl bei den direkten Firmenmitgliedern wie auch bei den Verbandsmitgliedern ausgebaut werden. Prominente neue Firmenmitglieder sind Amstein+Walthert, Mobility, Cofely, Erdgas Zürich und Saia-Burgess Controls AG. Bei den Verbänden kamen etwa der Schweizerische Städteverband, Biomasse Schweiz, die Agentur für Energieeffizienz S.A.F.E. und das Netzwerk der Stadtwerke swisspower hinzu. Dieser Entwicklung folgend wurde auch der Vorstand von 7 auf 11 Vertreter erweitert. Mit Felix Gassmann (CEO Sauter Building Control AG) und René Herzog (CEO Herzog Kull Group) sind neu zwei Experten und Unternehmer aus der Gebäudetechnik vertreten. Martin Brettenthaler (CEO Pavatex AG) bringt die Sicht eines Industrievertreters und zugleich einer energieintensiven Unternehmung mit ein. Mit  Roger Nordmann, Präsident von swissolar und Mitglied in der nationalrätlichen Energiekommission kommt eine gut vernetzte Persönlichkeit hinzu.

Breite Positionierung

swisscleantech vertritt eine nachhaltige und liberale Wirtschaftspolitik und ist als rein privatwirtschaftlich finanzierter Verband politisch neutral und unabhängig. Die Zusammensetzung des Vorstandes und der Mitglieder repräsentiert das von swisscleantech gelebte Cleantech Verständnis: Cleantech ist ein Qualitätsfaktor für ressourceneffizientes und emissionsarmes Wirtschaften, der in allen Industriebereichen eine Rolle spielen kann und soll. Dem entsprechend will die Grüne Wirtschaft nachhaltiges Handeln systematisch belohnen – quer durch alle Wirtschafts- und Politikbereiche und fernab von Partikulärinteressen. Für ihre grosse Unterstützung bedankt sich swisscleantech bei allen Mitgliedern und ganz speziell deren Vertreter im Vorstand: Matthias Bölke (Schneider Electric Schweiz), Peter Kieffer (Landis+Gyr AG), Kurt Schär (Biketec), Wolfgang Schwarzenbacher (Cofely), Robert Völki (SIG) und Daniel Wiener (ecos).

Proaktive Wirtschaft

Als einer der wenigen Akteure konnte swisscleantech rechtzeitig eine Energiestrategie für die Schweiz vorlegen. Dank diesem proaktiven Vorgehen ist es swisscleantech gelungen, die politische Debatte massgeblich mitzugestalten und auch in den verschiedenen Arbeitsgruppen des Bundes eine wichtige Rolle einzunehmen. „Wir repräsentieren Unternehmen, die sich für eine zukunftsfähige und wirtschaftlich erfolgreiche Schweiz einsetzen. Die Wirtschaft muss sich mit Lösungen einbringen und die wirtschaftsfreundliche Umsetzung der Energiewende sicherstellen. Die jüngsten Erfolge sprechen für diesen Ansatz“, sagt Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech.

Es bleibt viel zu Tun

Trotz den erfreulichen Entwicklungen beim neuen CO2-Gesetz und der Energiestrategie 2050 ist die Grüne Wirtschaft noch lange nicht am Ziel. Für swisscleantech geht es bei der Energiewende um mehr als um den Ausstieg aus der Kernenergie, es geht auch um den Ausstieg aus den fossilen Energien und den Einstieg in ein neues Energiezeitalter mit Fokus auf Effizienz, Erneuerbare Energiequellen, intelligente Netze und Speicherung. Diesem Anspruch wird der Bundesrat mit seinem Massnahmenpaket nur teilweise gerecht. Für swisscleantech ist deshalb die Umsetzung einer ökologischen Steuerreform zentral. Auch wird der Wirtschaftsverband kontinuierlich weitere Themenbereiche einbeziehen – inklusive Materialien & Ressourcen, Europa sowie soziale Verantwortung.

 

Energiekommission des Nationalrats überarbeitet KKW-Ausstiegsregelung

Auch das ENSI liess kürzlich verlauten, dass mit der geltenden Gesetzesgrundlage das gewünschte Sicherheitsniveau nicht durchsetzbar ist. Der „40+10 Vorschlag“ der nationalrätlichen Energiekommission geht in die richtige Richtung, hat aber noch Verbesserungspotential. Der Nationalrat hat ihn deshalb heute an den Absender zurückgewiesen. swisscleantech begrüsst diesen Entscheid, da er den Weg für eine sinnvollere Regelung frei macht. Der Vorschlag von swisscleantech sieht vor, dass Laufzeiten von älteren auf neuere Kraftwerke übertragen werden können. Dies hat Punkto Versorgungssicherheit und Sicherheit entscheidende Vorteile.

Eine klare Regelung der Ausserbetriebnahme der KKW muss Teil einer geordneten Energiewende sein. Dadurch werden volkswirtschaftlich optimale Investitionsentscheide ermöglicht und weniger Subventionen benötigt. Ohne geregelte Laufzeiten werden unter Umständen noch Investitionen in Kernkraftwerke getätigt, die volkswirtschaftlich gesehen nicht wünschbar sind.
Mit Hilfe seines Energiemodells kann swisscleantech zeigen, wie eine optimale Ausstiegs-Lösung aussehen könnte: Zuerst wird festgelegt, wie viel Strom aus Kernkraftwerken bis zum Ausstieg noch benötigt wird. Dann sorgt man dafür, dass dieser Strom auf möglichst sichere Art produziert werden kann. Dies bedeutet: die alten Werke Mühleberg und Beznau frühzeitig ausmustern, dafür Gösgen und Leibstadt optimal nachrüsten und noch etwas länger betreiben. Um dies zu ermöglich, könnte der Vorschlag der Kommission durch handelbare Laufzeiten ergänzt werden. 
 
Wer Produktionskapazitäten von älteren Anlagen auf neuere überträgt, reduziert das Gesamtrisiko bei gleichbleibender Stromproduktion aus Kernenergie. Unsere Analysen zeigen, dass alle drei der älteren und kleineren Kernkraftwerke für die Versorgungssicherheit nicht ausschlaggebend sind. In den Wintermonaten der Jahre 2030 – 2040 ist eine Bereitstellung von Strom durch die neueren zwei Werke für die Versorgungssicherheit sinnvoll.

 

Energiewende auf Kurs

Die Vorlage ermöglicht eine massvolle und effiziente Förderung der Erneuerbaren Energien und entlastet gleichzeitig stromintensive Unternehmen. swisscleantech hofft, dass die verbleibende Differenz noch in dieser Session behoben und die Vorlage somit rechtzeitig am 1. Januar 2014 in Kraft treten kann.

Für eine von traditionellen Industrieverbänden geforderte pauschale Strompreisverbilligung für 73’000 Industrieunternehmen hatte der Ständerat kein Gehör. Dies zu Recht, denn bei einem Grossteil dieser Firmen spielen die Energiekosten nur eine marginale Rolle. Sie sind deshalb durch eine Erhöhung der Energiepreise in Ihrer nationalen und internationalen Wettbewerbsfähigkeit nicht tangiert. Diese Firmen zu entlasten käme faktisch einer Subvention gleich und würde zu einer Entsolidarisierung der Energiewende führen. Die Haushalte und die restlichen Betriebe müssten die Mindereinnahmen bei der kostendeckenden Einspeisevergütung kompensieren. “Sowohl die Forderungen der Cleantech Initiative sowie diejenigen einiger Industrieverbände gingen aus Sicht der Grünen Wirtschaft zu weit. Die Energiewende ist nur möglich, wenn alle Beteiligten Zugeständnisse machen und dasselbe Ziel verfolgen. Die gestrigen Beschlüsse des Ständerates zeigen, dass ein solcher Weg möglich ist”, sagt Nick Beglinger.

Links zu weiteren Informationen:
Interview mit Nick Beglinger im Tagesanzeiger vom 4. Juni 2013

Wir brauchen Mühleberg nicht

Gefragt ist eine Lösung die es der Betreiberin erlaubt, Mühleberg möglichst schnell vom Netz zu nehmen. swisscleantech hat deshalb vor zwei Wochen folgenden Vorschlag lanciert: die verbleibende Stromproduktion aus Kernkraftwerken soll zwischen den einzelnen Werken handelbar sein. Dies würde es der BKW erlauben, ihr Restkontingent an ein neueres Werk zu verkaufen. Statt heute Strom mit Mühleberg zu produzieren, kann die gleiche Menge Strom im Jahr 2040 von Leibstadt oder Gösgen generiert werden. „Was immer wir an Strom aus Kernkraftwerken bis zum Abschluss der Energiewende benötigen, soll in den Besten der zur Verfügung stehenden Anlagen produziert werden“ so Christian Zeyer. Gleiches gelte auch für die Kraftwerke in Beznau. „Unsere Berechnungen zeigen: ein optimal gestalteter Ausstieg aus der Kernenergie wirkt sich positiv auf die Energiewende aus.“ 

Kontakt für Rückfragen: Christian Zeyer, 079 606 2146

 

Cleantech konkret in Bern

Im Rahmen der Berner Cleantech Konferenz am 21. März stellt swisscleantech zudem den ‚Cleantech Kompass’ vor. Diese Plattform macht es für Kunden möglich, Cleantech Firmen und deren Produkte und Leistungen systematisch zu finden. So können zum Beispiel Gemeinden den Kompass nutzen, um Anbieter für Energiestadt-Massnahmen zu finden.

Cleantech fassbar machen
Eine grüne Wirtschaft als Ganzes und die Energiewende im Speziellen sind ohne innovative Cleantech Lösungen aus der Wirtschaft nicht umsetzbar. 18 swisscleantech Mitglieder bieten interessante Einblicke in ihr existierendes Cleantech Sortiment. Dazu zählen energiesparende Produkte wie LED Leuchten, erneuerbare Energien wie Photovoltaik-Anlagen und Systemdienstleistungen wie Gebäudetechnik-Lösungen, Messgeräte und Smart Meters, sowie Entsorgungssysteme und Kommunikationslösungen.

Cleantech Kompass 
Wie finden Kunden passende Clenatech Lösungen? Das war die Ausgangsfrage zur Entwicklung des Cleantech Kompass, der als Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Wirtschaftsverband swisscleantech und der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Bern lanciert wurde. Diese neue Plattform, in welcher bereits 350 Cleantech Firmen systematisch nach ihren Produkten und Aktivitäten erfasst sind, ermöglicht es Akteure zu identifizieren, die sich durch Ressourceneffizienz und geringe Emissionen auszeichnen. Als erster Schweizer Kanton der den Cleantech Kompass in der Praxis einsetzt, verbucht der Kanton Bern bisher die meisten Einträge mit über 50 registrierten und damit systematisch klassifizierten Unternehmen. Weitere Kantone haben ihr Interesse bekundet.

Energiestadt-Massnahmen für Gemeinden
Eine wichtige Etappe wurde auch mit dem Projekt ’Energiestadtmassnahmen für Gemeinden’ erreicht: ab sofort können kommunale Entscheidungsträger Partner für die Umsetzung von Energiestadt-Massnahmen bequem über den Kompass suchen. „Lösungssuchende und Lösungsanbieter werden so effizient zusammengeführt. Nicht zuletzt wird dadurch auch ein Beitrag zur Stärkung von Cleantech Innovation und deren Umsetzung geleistet“, sagt Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech. 

Besuchen Sie uns
swisscleantech ist Veranstaltungpartner der Cleantech City und steht Ihnen für weitere Auskünfte gerne vor Ort zur Verfügung:

  • Am Gemeinschaftsstand von swisscleantech (19.-21. März 2013)
  • Am Parlamentarier-Rundgang der Parlamentarischen Gruppe Cleantech (19. März 2013)
  • An der Berner Cleantech Konferenz (21. März 2013)

Am swisscleantech Gemeinschaftsstand sind folgende Firmen vertreten:

  • Aartesys AG
  • ElektroLink AG & Elektroplan AG
  • Beat Bucher AG
  • Landis&Gyr AG
  • Binkert Druck AG
  • Saia-Burgess Controls AG
  • Cofely AG
  • Solvatec AG
  • green-cube.org & Genossenschaft Wasserwirbelkraftwerke Schweiz
  • TRITEC Schweiz AG

Mit eigene Ständen vertreten sind:

  • Amstein + Walthert AG
  • Erdgas Zürich AG
  • Endress+Hauser Metso AG
  • Schneider Electric Schweiz AG
  • Energie Wasser Bern
  • Tetra Pak Schweiz AG mit dem Verein Getränkekarton-Recycling Schweiz

Nationalrat läutet Energiewende ein

Erfreulich ist diese Entwicklung für das Solargewerbe und die Hausbesitzer, welche unter diesen unklaren Bedingungen besonders litten.

Gleichzeitig entlastet die Vorlage stromintensive Unternehmen von den Kosten der Energiewende. „Stahl- und Papierproduzenten zum Beispiel sind einem heftigen internationalen Wettbewerb ausgesetzt. „Da befürworten wir die Entlastung“, betont Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech. Voraussetzung sei aber, dass das eingesparte Geld zumindest teilweise in Effizienzprojekte fliesse. Von der beschlossenen Regelung profitieren laut Bundesamt für Energie weniger als 1% aller Schweizer Firmen. „Wenn wir diese Firmen entlasten, sichern wir Arbeitsplätze, ohne die anderen Firmen und die Haushalte übermässig zu belasten“, fügt Beglinger an.

Weitergehende Entlastungen von Firmen lehnt swisscleantech klar ab. „Eine Entsolidarisierung zwischen Wirtschaft und Privathaushalten gefährdet die Energiewende. Dies ist nicht im Interesse der grünen Wirtschaft“, meint Beglinger.

Für swisscleantech ist es richtig, dass die Cleantech Initiative abgelehnt und die parlamentarische Initiative 12.400 angenommen wurde. Nicht die Cleantech Initiative, sondern die Energiestrategie 2050 und der Aktionsplan Grüne Wirtschaft sind die richtigen Instrumente, um eine grüne Wirtschaft zu realisieren. Alleine schon der Name der Cleantech Initiative sei irreführend: „Cleantech meint nicht Photovoltaik-Panels und Biogasanlagen, sondern geht weit über den Bereich der Erneuerbaren Energien hinaus“, betont Nick Beglinger. „Wenn wir die grüne Wirtschaft realisieren wollen, ist jede Branche gefordert, mehr Wertschöpfung mit weniger Ressourcen und tieferen CO2-Emissionen zu generieren.“ Ausserdem gelte es, das richtige Mass zwischen überrissenen Forderungen und dem bremsenden Status quo zu finden. Die parlamentarische Initiative 12.400 weist hier den richtigen Weg.