KKW-Stilllegung: Jetzt muss das Parlament handeln.

Der Bundesrat hat es verpasst, seine Verantwortung wahrzunehmen und dem ENSI sind die Hände gebunden. Es liegt daher am Parlament den Bundesrat zu beauftragen, eine volkswirtschaftlich sinnvolle Ausstiegs-Lösung zu finden. swisscleantech hat hierfür einen Vorgehensvorschlag erarbeitet. Dieser basiert auf einer politisch festgelegten Reststrommenge an Kernkraft und einem vom Bund geführten Verhandlungsprozess. Die Lösung wird den Bedürfnissen der Betreiber gerecht und erhöht insgesamt die Sicherheit, ohne dabei die Versorgung zu gefährden.

Ausgangslage
Das Thema der KKW-Laufzeiten ist in der Schwebe: der Bundesrat ist klar gegen fixen Laufzeiten, während die Initiative der Grünen eine pauschale Beschränkung von 45 Jahren vorsieht. Das ENSI sieht einen klaren Bedarf nach einer gesetzlichen Regelung der ‚End of Life Phase’, konnte sich aber mit seinem ‘40+10+x’ Vorschlag bisher nicht durchsetzen. Die Betreiber drohen mit Schadenersatzklagen. Das Volk sieht gemäss einer Umfrage der ETH Zürich das höchste Risiko bei den Atomkraftwerken. Mit Hilfe seines Energiemodells hat swisscleantech die Thematik aus einer volkswirtschaftlichen Perspektive betrachtet und eine attraktive Lösung erarbeitet. Es liegt nun am Bundesrat, die einzelnen Akteure an den Verhandlungstisch zu bringen und eine für die Schweiz sinnvolle Lösung herbeizuführen. Das Parlament soll den Auftrag dazu erteilen.

Verhandlungslösung mit übertragbaren Produktionskapazitäten
Konkret geht dies so: die Politik legt zuerst einen Richtwert für die gesamte Restproduktion aus Kernkraft fest (z.B. basierend auf 50 Jahren Betriebszeit pro Werk). Die Betreiber einigen sich anschliessend in Verhandlungen auf eine definitive Restproduktion. Ältere Werke können ihr Produktionskontingent an neuere Werke verkaufen. Ist keines der neueren Werke willig oder in der Lage Restproduktionsmengen zu kaufen, kann der Staat als Zwischen-Eigner auftreten. Im Referenzszenario würde dies für Mühleberg Produktionskapazitäten im Wert von rund CHF 220 Mio. und für Beznau I und Beznau II von total CHF 120 Mio. bedeuten und den Betreibern ein frühzeitiges Abschalten erleichtern. Das letzte Schweizer KKW würde 2037 vom Netz gehen. Im Vergleich zu den bisherigen Ansätzen weist dieser Vorschlag entscheidende Vorteile auf.

40% mehr Sicherheit
Das Risiko eines Kernschadens ist bei Beznau I & II und Mühleberg substantiell höher als bei Gösgen und Leibstadt. So verfügen Leibstadt und Gösgen zum Beispiel über ein sogenanntes doppeltes Containment: über eine zweifache, stabilere Barriereschicht aus Stahl und Beton um den Reaktorkern herum. Die Reaktoren in Mühleberg und Beznau weisen dagegen nur einen relativ dünnen Stahlbetonmantel auf. Wird die Produktion von älteren Anlagen auf neuere Anlagen verlagert, sinkt das gesamtschweizerische Risiko der Kernkraft-Reststromerzeugung. Im swisscleantech Referenzszenario wird die Wahrscheinlichkeit für einen Kernschaden gegenüber einem Weiterbetrieb basierend auf 50 Jahren Durchschnittslaufzeit aller Anlagen um rund 40% reduziert. „Das ENSI kennt nur die digitale Logik: laufenlassen oder abstellen. Was letztlich aber zählt, ist das Gesamtrisiko der Schweizer Stromproduktion aus Kernkraft. Dieses wird mit unserem Vorschlag entscheidend reduziert“, sagt Christian Zeyer, Leiter Research bei swisscleantech.

Keine unnötigen Investitionen
Ursprünglich war von den Betreibern geplant, dass nach Ablauf der vorgesehenen Laufzeit von 50 Jahren Ersatzkraftwerke zur Verfügung stehen. Nach den Ereignissen in Fukushima besteht diese Option nicht mehr. „Jetzt, da keine Ersatzkraftwerke gebaut werden können, wollen die Betreiber ihre Werke so lange wie möglich laufen lassen. Dazu sind aber teure Nachrüstungen gefordert. Um diese wieder zu amortisieren müssen vor allem die alten Werke noch länger laufen als geplant“, sagt Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech. Die Nachrüstung alter KKWs ist weder aus volkswirtschaftlichen noch aus sicherheitstechnischen Überlegungen sinnvoll. Kernkraftwerke der jetzigen Generation sind Auslaufmodelle. „Das Geld können wir bedeutend besser investieren. Wir müssen also dafür sorgen, dass ein früheres Ausschalten der älteren Werke betriebswirtschaftlich möglich gemacht wird.“

Mehr Planbarkeit und Versorgungssicherheit
Ein entscheidender Vorteil dieser Lösung ist die Planbarkeit. Investitionen in die Sicherheit der Kernkraftwerke wie auch in neue Infrastruktur für Effizienz, Erzeugung, Speicherung und Verteilung der Energie können nur optimal geplant werden wenn klar ist, wie viel Strom aus Kernkraftwerken wann zur Verfügung stehen wird. Die Versorgung wird bei diesem Vorgehen nicht gefährdet – im Gegenteil. Für die Versorgungssicherheit sind die drei älteren Kernkraftwerke nicht notwendig. In den Wintermonaten der Jahre 2030–2040 ist jedoch eine Bereitstellung von Strom durch die neueren zwei Werke für die Versorgungssicherheit sinnvoll. Hinzu kommt: heute sind die Betreiber nicht für den vollen Schaden eines nuklearen Grossunfalls versichert. Keine Versicherungsgesellschaft ist bereit, Risiken solchen Ausmasses zu versichern. Aufgrund der möglichen Schadenshöhen von bis zu Tausenden von Milliarden Franken trägt deshalb letztlich die Volkswirtschaft das Restrisiko. Der Staat ist somit massgeblich am Kernkraft-Risiko beteiligt und hat daher auch ein Mitsprache-Recht. „Eine Beschränkung dieses Risikos durch die genaue Regelung der Restproduktion scheint logisch und fair. Die Betreiber werden sich also gut überlegen ob es nicht klüger wäre eine Verhandlungslösung zu finden, als stur auf Klagen zu setzen“, resümiert Beglinger.

 

Stellungnahme zur Änderung der Energieverordnung

Die Herausforderung besteht darin, die Branche einem genügend hohen Risiko auszusetzen um so Innovationen herbeizuführen – ohne dabei die Investitionssicherheit in einem Masse zu reduzieren, dass keine Investitionen mehr getätigt werden.

Im Rahmen der periodischen Anpassung der Energieverordnung (EnV) schlägt das BFE insbesondere vor, die Vergütungsdauer der KEV für alle Techologien auf 15 Jahre festzulegen. Für swisscleantech ist es jetzt der falsche Zeitpunkt für diese Massnahme. swisscleantech empfiehlt deshalb, die Vertragsdauer für alle Technologien auf 20 Jahre festzulegen. Eine verfrühte Kürzung der KEV würde die Investitionsanreize der Branche entscheidend ändern und damit einen Markteinbruch bei den Erneuerbaren – insbesondere bei der PV – riskieren.

 

Gut – aber nicht gut genug

Wichtige Herausforderungen bleiben unadressiert. swisscleantech bemängelt die fehlende Regelung der KKW Laufzeiten, die unzureichenden Massnahmen für mehr Energieeffizienz und die zu tiefen Ausbauziele für Erneuerbare Energien, was unter anderem auch den Abschluss des wichtigen Stromabkommens mit der EU erschwert. Trotzdem fordert swisscleantech alle Akteure auf, die bundesrätliche Minimalvariante als nächsten Schritt der Energiewende mitzutragen.

Bereits im Juni 2011 hat swisscleantech mit der ersten Version der Cleantech Energiestrategie aufgezeigt, wie eine nachhaltige Schweizer Energieversorgung konkret umgesetzt werden kann. Die Grüne Wirtschaft nimmt die Gesetzesvorlage, die der Bundesrat heute veröffentlicht hat, interessiert zur Kenntnis. Die Vorlage nimmt viele der im Rahmen der Vernehmlassung erläuterten Anliegen von swisscleantech auf. So verzichtet der Bundesrat beispielsweise auf Subventionen für fossile Wärmekraftkopplungs-Anlagen.

Trotzdem stellt für swisscleantech die Vorlage klar eine Minimalvariante dar. Sie darf vom Parlament in keiner Weise abgeschwächt werden. „swisscleantech fordert alle Akteure auf, diesen minimalen gemeinsamen Nenner als nächsten Schritt der Energiewende mitzutragen und sich gleichzeitig den wichtigen bestehenden Herausforderungen zu stellen“, sagt Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech. „Für die Wirtschaft ist das Bundesrats-Paket eine gute Basis. Wichtig ist, dass das bestehende Momentum aufrecht erhalten bleibt. Wer wie economiesuisse diese Mindest-Massnahmen nicht mitträgt, befindet sich weiterhin auf dem Holzweg.“

Für die Grüne Wirtschaft nicht akzeptabel ist, dass in der Vorlage eine Laufzeitenregelung für Kernkraftwerke fehlt. Der aktuelle, unbestimmte Ausschalt-Fahrplan könnte dazu führen, dass die ältesten Kernkraftwerke der Welt noch über Jahre weiter betrieben werden. Dies ist weder volkswirtschaftlich noch sicherheitstechnisch sinnvoll. Gefragt ist deshalb eine Lösung, die ein früheres Ausschalten der veralteten Kraftwerke betriebswirtschaftlich möglich macht und trotzdem genügend Reststrom aus Kernkraft liefert. „Damit wird die Wende möglich“, betont Beglinger. 

Unzureichend adressiert ist auch der Weg zum Abschluss des Stromabkommens mit der EU. Frau Bundesrätin Leuthard betonte zwar an der Pressekonferenz, dass die Verhandlungen auf Kurs seinen. Gestützt auf die bisher bekannten Daten geht swisscleantech allerdings davon aus, dass der von der Schweiz geplante Ausbau der erneuerbaren Energien die Erwartungen der EU nicht erfüllt. „Wir sind gespannt, auf weitere Erläuterungen zu diesem Punkt, denn der Abschluss dieses Abkommens ist uns wichtig. “ meint Nick  Beglinger. „Mit Sicherheit kann man aber schon heute sagen, dass die Ziele, welche economiesuisse am Montag publizierte, für ein Strommarktabkommen nicht ausreichen werden. Man kann nicht den Anschluss an den EU-Strommarkt fordern und gleichzeitig Ausbauziele für die erneuerbaren Energien propagieren, die den Forderungen der EU in keiner Weise entsprechen. Dies geht nicht auf. swisscleantech ist da wohl einen Schritt voraus”, stellt Nick Beglinger fest. Die EU fordert für die Schweiz im Jahr 2020 einen Anteil an Erneuerbaren von 30% am gesamten Energieverbrauch. Davon sind die Pläne  von economiesuisse wie auch die des Bundesrates weit entfernt.

Aufgrund des zögerlichen Ausbauplans rechnen Bundesrat und economiesuisse unnötigerweise mit Gaskraftwerken. Wegen des Klimaschutzes macht dies für swisscleantech wenig Sinn. In Monaten mit einem knappen Energieangebot sollte besser Grünstrom statt Gas für GUDs importiert werden. Im Gegensatz zum Gas stammen erneuerbare Importe aus Ländern mit einem vergleichsweise tiefen politischen Risiko. Um ’schmutzige Stromimporte’ aus dem Ausland zu vermeiden und die inländische Wasserkraft in einer Übergangsphase zu schützen, bietet sich an, den CO2 Gehalt des Stroms an der Grenze zu tarifieren.

swisscleantech unterstützt die Aufteilung der Energiestrategie in eine Förder- und eine Lenkungsphase. Da Lenkungsabgaben laut wissenschaftlichen Studien langfristig sehr effektiv sind, ist es wichtig, dass das Vorgehen rechtzeitig festgelegt wird. swisscleantech begrüsst deshalb, dass der Bundesrat hier am Ball bleibt, wünscht aber eine ambitionierte Gangart. Nur so kann langfristig die Energieeffizienz genügend gefördert werden.

swisscleantech hat bereits vor über einem Jahr auf die Wichtigkeit eines klaren, geordneten Ausstiegsplans aus der Kernkraft, wie auch den Abschluss des EU Stromabkommens hingewiesen. In zahlreichen Workshops wurden an der Lösung dieser Herausforderungen gearbeitet. In den kommenden Wochen und Monaten wird swisscleantech Lösungsvorschläge präsentieren:

Handelbare KKW Restlaufzeiten
Präsentiert wird ein Ausschalt-Mechanismus, der betriebswirtschaftlich vertretbar ist und die Sicherheit der verbleibenden Stromproduktion aus Kernkraftwerken entscheidend verbessert.
Pressekonferenz am Montag, 19. September 2013, 10:15, Bern

Sicherstellung der Stromversorgung trotz tiefer Strompreise
Vorgestellt werden die Überlegungen von swisscleantech zum Strommarktdesign der Zukunft.

 

swisscleantech fordert die Ressourcenwende

Diese wird aufzeigen, wie die Grüne Wirtschaft das Ziel einer ’1-Planet-Wirtschaft’ bis 2050 erreichen will und wie die Schweiz als Land davon profitieren würde.

Der heutige Earth Overshoot Day bedeutet, dass die Welt ihr Ressourcen-Budget für das Jahr 2013 bereits an diesem Tag im Jahr aufgebraucht hat. Für den Rest des Jahres leben wir nicht mehr von den ‘Zinsen’, sondern bauen das ‘Kapital’ des Planeten ab. Unsere Nachfrage nach Ressourcen wie Nahrungsmittel, Wald oder Rohmaterialien übersteigt markant die Kapazität unserer Erde, diese nachhaltig zur Verfügung zu stellen. Das Global Footprint Network kann berechnen, dass die Menschheit heute pro Jahr 1.5 Planeten benötigt. Wenn alle so leben würden wie die Schweizer, wären 2013 sogar 2.8 Planeten erforderlich. “Der Schweizer Overshoot Day war bereits am 30. März 2013. Wir sind hochgradig auf Importe angewiesen und auch unser Ausstoss an Abfallstoffen wie CO2-Emissionen ist nicht nachhaltig“, betont Mathis Wackernagel, Erfinder des ökologischen Fussabdrucks. 

Falls wir uns auf diesem Pfad weiterentwickeln, ist davon nicht nur unsere Umwelt, sondern auch unsere Wirtschat betroffen. Heute ist Ressourcenpolitik auch Wirtschaftspolitik. Durch eine verbesserte Ressourceneffizienz verringert die Schweiz die Risiken ihrer stofflichen Abhängigkeit vom Ausland und schafft mehr lokale Wertschöpfung. Jedes Gramm Rohstoff das in der Schweiz aus dem Abfall rückgewonnen werden kann, muss nicht im Ausland abgebaut und importiert werden. „Ressourcenknappheit wird das 21. Jahrhundert prägen und Ressourceneffizienz für die Wettbewerbsvorteile einer Wirtschaft entscheidend sein. Will die Schweiz als Ressourcen-armes Land ihren Wohlstand erhalten, ist es richtig jetzt mit einer Ressourcenwende dezidiert zu handeln. Die Schweiz kann und soll dabei Vorreiterin sein“, sagt André Hoffmann, Vizepräsident von WWF International und Vizepräsident der Roche Holding Ltd. 

Eine Cleantech Ressourcenstrategie macht auch Sinn für das einzelne Unternehmen. Das zeigt das Beispiel des legendären Schweizer Möbelherstellers USM. Gerade in der Industrie stellt Herstellungsmaterial einen substantiellen Kostenfaktor dar – anders als bei der Energie. Ressourcenpreise und Ressourceneffizienz sind daher zwei bedeutende Wettbewerbsfaktoren. “USM setzt seit Jahren erfolgreich auf langlebige Qualitätsprodukte. Unsere Möbel stehen für die Nachhaltigkeit und unsere Firma nimmt das Thema Ressourceneffizienz sehr ernst,” sagt Mirco Castellan, CEO von USM. Er fügt hinzu: “Positioniert sich die Schweiz als Cleantech Vorreiterin, profitiert von dieser attraktiven Cleantech Differenzierung der gesamte Werkplatz Schweiz. swisscleantech kann dazu einen konkreten Beitrag leisten.“

Die Schweiz soll im Jahr 2050 nicht mehr Ressourcen verbrauchen, als ihr zustehen. Und die Wirtschaft spielt dabei eine zentrale Rolle”, sagt Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech. Analog der Cleantech Energiestrategie wird der Wirtschaftsverband nun eine Cleantech Ressourcenstrategie für die Schweiz erarbeiten. swisscleantech wird darin Beispiele aufzeigen und Lösungen vorschlagen, wie eine saubere Schweizer Ressourcenstrategie aus Sicht der Wirtschaft zu gestalten ist. “Wie bei der Energiestrategie setzen wir auf Vollkostenrechnung und eine wirtschaftsfreundliche Umsetzung. Ein gesetzlicher Rahmen mit wenigen, aber griffigen Massnahmen und eine Lenkung mittels ökologischer Steuerreform sind wichtige Themen der Cleantech Ressourcenstrategie.“ Der Zeitpunkt stimmt: mit Rio+20 wurde das Thema vor einem Jahr international lanciert, und in der Schweiz wurde mit der Volksinitiative ‘Grüne Wirtschaft’ richtigerweise ein Impuls gesetzt. 

Zitate:

Mathis Wackernagel, Präsident Global Footprint Network

“Der Schweizer Overshoot Day hat bereits am 30. März 2013 stattgefunden. Unser Land ist hochgradig auf Importe angewiesen und auch unser Ausstoss an Abfallstoffen wie CO2-Emissionen ist nicht nachhaltig.“

„Ressourcenrisiken werden als Wirtschaftsfaktor unterschätzt. Das ist besonders wesentlich für Länder wie die Schweiz, die vier Mal mehr Natur braucht als sie selbst innerhalb ihrer Grenzen hat. Und das in einer Welt die schon mehr braucht, als sie weltweit regenerieren kann.“

André Hoffmann, Vizepräsident WWF International, Vizepräsident Roche Holding Ltd.

„Ressourcenknappheit wird das 21. Jahrhundert prägen und Ressourceneffizienz für die Wettbewerbsvorteile einer Wirtschaft entscheidend sein. Will die Schweiz als Ressourcen-armes Land ihren Wohlstand erhalten, ist es richtig jetzt mit einer Ressourcenwende dezidiert zu handeln. Die Schweiz kann und soll dabei Vorreiterin sein.“

“swisscleantech hilft mit, durch die richtigen Rahmenbedingungen die Regeln der Wirtschaft so zu ändern, dass Nachhaltigkeit systematisch belohnt wird.“ 

Mirco Castellan, CEO USM U. Schärer Söhne AG

“USM setzt seit Jahren erfolgreich auf langlebige Qualitätsprodukte. Unsere Möbel stehen für die Nachhaltigkeit und unsere Firma nimmt das Thema Ressourceneffizienz sehr ernst.“

“Richtig umgesetzt, stärkt eine Cleantech Ressourcenstrategie die Schweizer Wirtschaft. Als swisscleantech Mitglied wollen wir aktiv daran teilnehmen und mitgestallten.“

“Positioniert sich die Schweiz als Cleantech Vorreiterin, profitiert von dieser attraktiven Cleantech Differenzierung der gesamte Werkplatz Schweiz. swisscleantech kann dazu einen konkreten Beitrag leisten.“

Nick Beglinger, Präsident swisscleantech

“Genau wie für die Energie, braucht es auch bei den Ressourcen eine Wende in Richtung Nachhaltigkeit.”

„Die Schweiz soll im Jahr 2050 nicht mehr Ressourcen verbrauchen, als ihr zustehen.“

“Wichtig ist die Vollkostenrechnung – das gilt für die Energie, wie auch die Ressourcen.“

“Als reiches, innovatives Land und Weltmeisterin im Recycling sollte es unser Ziel sein, nicht den ‘Overshoot Day’ sondern den ‘Undershoot Day’, zu feiern.“

 

Klimawandel: Was er für den Bergbau und die Grundstoffindustrien bedeutet

Kernergebnisse

  1. Der Klimawandel hat für den Bergbau und die Grundstoffindustrien weitreichende Folgen. Zu den physischen Auswirkungen gehören voraussichtlich Schäden an Infrastruktur und Anlagevermögen. Auch die Verfügbarkeit erneuerbarer natürlicher Ressourcen wie Wasser könnte sich verringern.
  2. Zwischen 1970 und 2010 hat sich der weltweite Treibhausgasausstoß des Industriesektors fast verdoppelt. Zu diesem Anstieg hat das Wachstum der globalen Bergbau- und Grundstoffindustrie wesentlich beigetragen, obwohl ihr Anteil am globalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) im gleichen Zeitraum zurückgegangen ist.
  3. Die meisten Prognosen gehen davon aus, dass die globale Nachfrage nach Industrieprodukten bis Mitte des Jahrhunderts um 45 bis 60 Prozent gegenüber 2010 zunehmen wird. Paradoxerweise könnten gerade Investitionen in die Minderung des Treibhausgasausstoßes (z. B. steigende Nachfrage nach Dämmstoffen für Gebäude) und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels (z. B. Baumaterial zur Flutvorsorge) zu einem Wachstum der Industrieemissionen führen.
  4. Um den absoluten Treibhausgasausstoß der Primärindustrie zu senken, werden breit angelegte Strategien gebraucht. Gelegenheiten zur Emissionsminderung finden sich sowohl auf Seiten der Produktion (Steigerung der Effizienz der industriellen Prozesse) als auch auf Seiten der Nachfrage (Minderung des Gesamtverbrauchs der produzierten Stoffe)

 

Zur Publikation:
Diese Publikation wurde erarbeitet und herausgegeben von der European Climate Foundation (ECF), vom Buildings Performance Institute Europe (BPIE), vom Global Buildings Performance Network (GBPN), vom World Business Council for Sustainable Development (WBCSD), vom Institute for Sustainability Leadership (CISL) und der Judge Business School (CJBS) der Universität Cambridge. Das Projekt wurde von der ECF initiiert und finanziert und vom CISL gefördert.

Die deutsche Ausgabe wird von klimafakten.de in Zusammenarbeit mit der Stiftung 2° und swisscleantech herausgegeben.

Klimawandel: Was er für das Bauen bedeutet, und was der Bausektor darüber wissen muss

Kernergebnisse

    1. Im Jahr 2010 waren 32 Prozent des weltweiten Endenergieverbrauchs und 19 Prozent aller Treibhausgasemissionen auf Gebäude zurückzuführen. Gemäß Business as usual-Szenarien könnte sich die weltweit durch Gebäude verbrauchte Energie bis 2050 verdoppeln oder gar verdreifachen, unter anderem weil Milliarden Menschen Zugang zu angemessenem Wohnraum und zu Elektrizität erhalten werden.
    2. Dagegen ließe sich der Energieverbrauch von Gebäuden bis 2050 stabilisieren oder sogar senken, wenn erprobte Erfolgsmethoden und -technologien in großem Maßstab eingesetzt würden. Viele Klimaschutzmaßnahmen haben positive Nebenwirkungen.
    3. Zahlreiche Hürden verhindern, dass vorhandene Möglichkeiten zum Energiesparen stärker genutzt werden. Dazu gehören beispielsweise unzureichende Markttransparenz, Risikoscheu und der begrenzte Zugang zu Kapital. Schon heute gibt es das Know-how für die Modernisierung von Bestandsgebäuden und den Neubau von Niedrigstenergie- und Nullenergiegebäuden – was häufig mit nur marginalen Zusatzkosten verbunden ist. Außerdem steht eine breite Palette an wirksamen politischen Instrumenten zur Verfügung, mit denen sich die genannten Hürden beseitigen lassen.
    4. Die sehr langen Investitionszyklen im Gebäudebereich bergen das Risiko, einen hohen Energieverbrauch langfristig gewissermaßen einzubetonieren (lock-in-Effekte). Mangelndes Engagement heute wird noch jahrzehntelang zu spüren sein. Würde hingegen der Stand der Technik unverzüglich und flächendeckend bei Neubau und Sanierung angewandt, ließe sich diese Gefahr mindern.
    5. Die erwarteten Folgen des Klimawandels bergen ein großes Risiko für Gebäudeschäden. Bereits in den vergangenen Jahrzehnten haben die Schäden durch Extremwetterereignisse deutlich zugenommen. Intensität und Art dieser Klimafolgen werden wahrscheinlich regional ungleich verteilt sein.

 

 

Zur Publikation
Diese Publikation wurde erarbeitet und herausgegeben von der European Climate Foundation (ECF), vom Buildings Performance Institute Europe (BPIE), vom Global Buildings Performance Network (GBPN), vom World Business Council for Sustainable Development (WBCSD), vom Institute for Sustainability Leadership (CISL) und der Judge Business School (CJBS) der Universität Cambridge. Das Projekt wurde von der ECF initiiert und finanziert und vom CISL gefördert.

Die deutsche Ausgabe wird von klimafakten.de in Zusammenarbeit mit der Stiftung 2° und swisscleantech herausgegeben.

SIA und swisscleantech kooperieren

Eine nachhaltige Energieversorgung und eine hochwertige räumliche Entwicklung bedingen sich gegenseitig und machen die Schweiz zu einem attraktiven Cleantech Standort. Mit dem seit über 175 Jahren tätigen SIA umfasst die Stimme der Grünen Wirtschaft neu 25 Branchenverbände.


Schlüsselbereiche Energie und Raumplanung

Die Schweiz der Zukunft zeichnet sich aus durch hohe Qualität – dies gilt für die Wirtschaft wie auch für unseren Lebensraum. swisscleantech und der SIA ergänzen sich deshalb gut“, freut sich Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech. Beide Verbände bringen wichtiges Know-How in den eng verknüpften Kernbereichen Energie und Raumplanung mit. Nur mit einer langfristigen Raumplanung können Verkehr, Ressourcenverschleiss und Infrasturkosten auf einem tragbaren Niveau gehalten werden – bei gleich bleibender oder steigender Lebensqualität. Aber es gibt auch gegenläufige Tendenzen: so führt der geplante Ausbau erneuerbarer Energien zu einer zusätzlichen Belastung des Raumes. „Unsere Wirtschaft, Städte und Dörfer sollen sich weiter entwickeln können, ohne dass intakte Landschaftsräume und das Klima darunter leiden. Diese Herausforderung möchten wir gemeinsam und proaktiv anpacken“, sagt Adrian Altenburger, SIA Vorstandsmitglied und Präsident des SIA-Fachrates Energie. Beide Verbände haben das neue Raumplanungsgesetz aktiv unterstützt und werden sich nun unter Federführung des SIA für eine konsequente Umsetzung einsetzen. Dabei denken sie auch an die Europapolitik. „Wer die Personenfreizügigkeit befürwortet kann nicht bei der Raumplanung kneifen“, sagt Beglinger.

 Der Gebäudetechnik eine Stimme geben

46% des Gesamtenergieverbrauchs der Schweiz liegen im Gebäudepark. Ein intelligenter Umgang mit Energie im Gebäude ist deshalb ein zentrales gemeinsames Anliegen. Es gilt die verschiedenen Bereiche der Gebäudetechnik besser aufeinander abzustimmen und ihre Anliegen gebündelt in den politischen Prozess einzubringen. Um dies zu erreichen engagiert sich der SIA in der Leitung der swisscleantech Fokusgruppe Gebäudetechnik. Diese besteht aus Firmenvertretern und Fachpersonen und wird von Adrian Altenburger (Mitglied Vorstand SIA und Geschäftsleitung Amstein+Walthert) und Matthias Sulzer (Geschäftsführer Lauber+Iwisa) geleitet. Der verstärkte Fokus von swisscleantech auf die Gebäudetechnik zeigt sich auch im swisscleantech Vorstand. Dort ist die Gebäudetechnik mit Wolfgang Schwarzenbacher (Cofely), Matthias Bölke (Schneider Electric), Felix Gassmann (Sauter Building Control) und René Herzog (Herzog Kull Group) vertreten.

 Verstärkung für die Grüne Wirtschaft

Die Mitgliedschaft des SIA im swisscleantech Verbandsbeirat stärkt swisscleantech als Stimme der Grünen Wirtschaft. Der Verbandsbeirat umfasst nach den ersten drei operativen Verbandsjahren 25 Verbände, darunter Swiss Recycling, swissolar, swisspower, der Schweizerische Städte- und der Schweizerische Gemeindeverband und über 300 Firmenmitglieder – Tendenz steigend. Der Wirtschaftsverband führt aktuell 10 thematische Fokusgruppen die es swisscleantech erlauben, das Wissen aus der Wirtschaft gebündelt für die Politik verfügbar zu machen.

Über SIA

Der SIA ist der massgebende Berufsverband für qualifizierte Fachleute der Bereiche Bau, Technik und Umwelt. Gemeinsam stehen der Verein und seine rund fünfzehntausend Mitglieder aus dem Ingenieur- und Architekturbereich für Baukultur von hoher Qualität und bilden einen einzigartigen, interdisziplinären Kompetenzpool mit dem zentralen Anspruch, den Lebensraum Schweiz zukunftsfähig und qualitativ hochwertig zu gestalten.

Über swisscleantech

Der Wirtschaftsverband swisscleantech (http://www.swisscleantech.ch) steht für eine nachhaltige und liberale Wirtschaftspolitik. Er ist die Stimme der grünen Wirtschaft und bündelt die Kräfte jener Unternehmen und Branchenverbände die der nachhaltigen Entwicklung auf internationaler Ebene Wert einräumen und eine Cleantech Ausrichtung der Schweiz aktiv unterstützen. Cleantech gilt dabei als Qualitätsmerkmal für ressourceneffizientes und emissionsarmes Wirtschaften – und hat für alle Branchen Relevanz. Nebst politischer Meinungsvertretung bietet swisscleantech Mitgliederdienstleistungen an (Datenbank, Newsservice, Veranstaltungen, Fokusgruppen) und unterstützt Referenzprojekte im In- und Ausland. swisscleantech vertritt über 300 direkte Firmenmitglieder und über 20 Branchenverbände.

Totalrevision der Kernenergiehaftpflichtverordnung

Anders gesagt: das Risiko aus dem Betrieb eines Kernkraftwerks ist vollständig zu versichern. 

Die im Kernenergiehaftpflichtgesetz verankerte obligatorische Deckungssumme und ihre Höhe von 1.2 Mia € entsprechen in keiner Weise dem Anspruch der Vollkostenrechnung. Die Verordnung mag zwar den politisch gewünschten Sachverhalt technisch sauber abbilden, Gesetz und Verordnung werden aber dem effektiven Risiko in keiner Art gerecht. swisscleantech lehnt deshalb den Entwurf zur Revision der KVO ab und regt an, die Festlegung der relevanten Rahmenbedingungen abzuwarten und danach eine erneute Revision des Kernenergiehaftpflichtgesetzes anzugehen.

 

Grüne Wirtschaft weiter gestärkt

Die Cleantech Energiestrategie wurde umfassend überarbeitet und mit neuen Resultaten ergänzt. Im Zentrum standen dabei stets die Chancen für die Wirtschaft und die Positionierung der Schweiz als global relevanter Cleantech Standort. Die neue Stärke zeigt sich auch im erweiterten Vorstand. Vier wichtige Know-how Träger aus den Bereichen Gebäudetechnik, energieintensive Industrien und Erneuerbare Energien konnten gewonnen werden. Die swisscleantech Aktivitätsbereiche und Mitgliederbasis werden kontinuierlich ausgebaut.


Verstärkung Mitgliederbasis und Vorstand

Im Jahr 2012 konnte die Mitgliederbasis sowohl bei den direkten Firmenmitgliedern wie auch bei den Verbandsmitgliedern ausgebaut werden. Prominente neue Firmenmitglieder sind Amstein+Walthert, Mobility, Cofely, Erdgas Zürich und Saia-Burgess Controls AG. Bei den Verbänden kamen etwa der Schweizerische Städteverband, Biomasse Schweiz, die Agentur für Energieeffizienz S.A.F.E. und das Netzwerk der Stadtwerke swisspower hinzu. Dieser Entwicklung folgend wurde auch der Vorstand von 7 auf 11 Vertreter erweitert. Mit Felix Gassmann (CEO Sauter Building Control AG) und René Herzog (CEO Herzog Kull Group) sind neu zwei Experten und Unternehmer aus der Gebäudetechnik vertreten. Martin Brettenthaler (CEO Pavatex AG) bringt die Sicht eines Industrievertreters und zugleich einer energieintensiven Unternehmung mit ein. Mit  Roger Nordmann, Präsident von swissolar und Mitglied in der nationalrätlichen Energiekommission kommt eine gut vernetzte Persönlichkeit hinzu.

Breite Positionierung

swisscleantech vertritt eine nachhaltige und liberale Wirtschaftspolitik und ist als rein privatwirtschaftlich finanzierter Verband politisch neutral und unabhängig. Die Zusammensetzung des Vorstandes und der Mitglieder repräsentiert das von swisscleantech gelebte Cleantech Verständnis: Cleantech ist ein Qualitätsfaktor für ressourceneffizientes und emissionsarmes Wirtschaften, der in allen Industriebereichen eine Rolle spielen kann und soll. Dem entsprechend will die Grüne Wirtschaft nachhaltiges Handeln systematisch belohnen – quer durch alle Wirtschafts- und Politikbereiche und fernab von Partikulärinteressen. Für ihre grosse Unterstützung bedankt sich swisscleantech bei allen Mitgliedern und ganz speziell deren Vertreter im Vorstand: Matthias Bölke (Schneider Electric Schweiz), Peter Kieffer (Landis+Gyr AG), Kurt Schär (Biketec), Wolfgang Schwarzenbacher (Cofely), Robert Völki (SIG) und Daniel Wiener (ecos).

Proaktive Wirtschaft

Als einer der wenigen Akteure konnte swisscleantech rechtzeitig eine Energiestrategie für die Schweiz vorlegen. Dank diesem proaktiven Vorgehen ist es swisscleantech gelungen, die politische Debatte massgeblich mitzugestalten und auch in den verschiedenen Arbeitsgruppen des Bundes eine wichtige Rolle einzunehmen. „Wir repräsentieren Unternehmen, die sich für eine zukunftsfähige und wirtschaftlich erfolgreiche Schweiz einsetzen. Die Wirtschaft muss sich mit Lösungen einbringen und die wirtschaftsfreundliche Umsetzung der Energiewende sicherstellen. Die jüngsten Erfolge sprechen für diesen Ansatz“, sagt Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech.

Es bleibt viel zu Tun

Trotz den erfreulichen Entwicklungen beim neuen CO2-Gesetz und der Energiestrategie 2050 ist die Grüne Wirtschaft noch lange nicht am Ziel. Für swisscleantech geht es bei der Energiewende um mehr als um den Ausstieg aus der Kernenergie, es geht auch um den Ausstieg aus den fossilen Energien und den Einstieg in ein neues Energiezeitalter mit Fokus auf Effizienz, Erneuerbare Energiequellen, intelligente Netze und Speicherung. Diesem Anspruch wird der Bundesrat mit seinem Massnahmenpaket nur teilweise gerecht. Für swisscleantech ist deshalb die Umsetzung einer ökologischen Steuerreform zentral. Auch wird der Wirtschaftsverband kontinuierlich weitere Themenbereiche einbeziehen – inklusive Materialien & Ressourcen, Europa sowie soziale Verantwortung.

 

Energiekommission des Nationalrats überarbeitet KKW-Ausstiegsregelung

Auch das ENSI liess kürzlich verlauten, dass mit der geltenden Gesetzesgrundlage das gewünschte Sicherheitsniveau nicht durchsetzbar ist. Der „40+10 Vorschlag“ der nationalrätlichen Energiekommission geht in die richtige Richtung, hat aber noch Verbesserungspotential. Der Nationalrat hat ihn deshalb heute an den Absender zurückgewiesen. swisscleantech begrüsst diesen Entscheid, da er den Weg für eine sinnvollere Regelung frei macht. Der Vorschlag von swisscleantech sieht vor, dass Laufzeiten von älteren auf neuere Kraftwerke übertragen werden können. Dies hat Punkto Versorgungssicherheit und Sicherheit entscheidende Vorteile.

Eine klare Regelung der Ausserbetriebnahme der KKW muss Teil einer geordneten Energiewende sein. Dadurch werden volkswirtschaftlich optimale Investitionsentscheide ermöglicht und weniger Subventionen benötigt. Ohne geregelte Laufzeiten werden unter Umständen noch Investitionen in Kernkraftwerke getätigt, die volkswirtschaftlich gesehen nicht wünschbar sind.
Mit Hilfe seines Energiemodells kann swisscleantech zeigen, wie eine optimale Ausstiegs-Lösung aussehen könnte: Zuerst wird festgelegt, wie viel Strom aus Kernkraftwerken bis zum Ausstieg noch benötigt wird. Dann sorgt man dafür, dass dieser Strom auf möglichst sichere Art produziert werden kann. Dies bedeutet: die alten Werke Mühleberg und Beznau frühzeitig ausmustern, dafür Gösgen und Leibstadt optimal nachrüsten und noch etwas länger betreiben. Um dies zu ermöglich, könnte der Vorschlag der Kommission durch handelbare Laufzeiten ergänzt werden. 
 
Wer Produktionskapazitäten von älteren Anlagen auf neuere überträgt, reduziert das Gesamtrisiko bei gleichbleibender Stromproduktion aus Kernenergie. Unsere Analysen zeigen, dass alle drei der älteren und kleineren Kernkraftwerke für die Versorgungssicherheit nicht ausschlaggebend sind. In den Wintermonaten der Jahre 2030 – 2040 ist eine Bereitstellung von Strom durch die neueren zwei Werke für die Versorgungssicherheit sinnvoll.