Potential bei der Stromeffizienz unterschätzt

Es präsentierten unter anderem EnAW Präsident und economiesuisse Geschäftsführer Pascal Gentinetta, EnAW Vizepräsident und Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes (SGV) Hans-Ulrich Bigler

Für swisscleantech zeigt die Studie klar, dass wichtige Teile der Schweizer Wirtschaft in der Vergangenheit eine wichtige Effizienz-Leistung vollbracht haben. Die in der Studie verwendete Stichprobe ist jedoch nicht repräsentativ für die gesamte Wirtschaft. Die untersuchten 620 Unternehmen sind der EnAW angeschlossen weil sie im Klima- und Energiebereich hohe und sogar unter den heutigen Rahmenbedingungen wirtschaftlich interessante Einsparpotentiale aufweisen. Sie entsprechen also nicht dem Durchschnitt der rund 300’000 Schweizer Unternehmen.

Die Resultate der Studie untermauern, dass Rahmenbedingungen wie die des CO2 Gesetzes oder der Grossverbraucherartikel gewisser Kantone, richtige und wichtige Anreize zu Effizienz-Verbesserungen darstellen. Je klarer und langfristiger die Rahmenbedingungen gesetzt sind, desto besser kann sich die Gesamtwirtschaft darauf ausrichten. 

Die selektive EnAW Interpretation der Studienresultate zeigt jedoch, dass EnAW massgeblich durch economiesuisse und SGV gesteuert ist – und auch dass diese beiden Organisationen weiterhin keine glaubhaften Vertreter einer nachhaltigen Schweizer Wirtschaft darstellen. Beide Organisationen stellen sich hinter das Szenario 2 der Studie, welches klar zu wenig ambitiös ist. Auch werden langfristige Effizienzziele nicht befürwortet.

Gemäss Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech: “Das Innovations-Potential sowie der technische Fortschritt der Schweizer Firmen wird unterschätzt. Es stellt sich die Frage, ob dies politisch motiviert ist, um griffigere Effizienzmassnahmen sowie entsprechende Zielwerte für eine erfolgreiche Energiewende zu verhindern.“

swisscleantech begrüsst die TEP Studie, interpretiert diese jedoch anders. Um die Stromeffizienz in der gesamten Schweizer Wirtschaft nachhaltig zu steigern, braucht es grössere Anstrengungen. swisscleantech stellt sich daher hinter das Szenario 3 der Studie und begrüsst im Gegensatz zur EnAW die Festsetzung langfristiger Effizienzziele. 

Eine griffige und wirtschaftsfreundliche Umsetzung der Energiewende beinhaltet die richtigen Anreize und höhere Strompreise. Zusammen mit dem in der Studie nicht berücksichtigen technologischen Fortschritt ist somit gemäss swisscleantech bei der Wirtschaft sogar ein noch grösseres Effizienz-Potential vorhanden. Voraussetzung ist der Wille für politische Rahmenbedingungen, wofür sich swisscleantech weiterhin einsetzen wird. “Die Wirtschaft muss bei der Effizienz Unterstützer und nicht Bremser sein” laut Nick Beglinger.

 

Die wirtschaftlichen Chancen der Energiewende nicht verspielen

swisscleantech ist gespannt auf die UVEK Analysen und wird diese im Detail mit der Cleantech Energiestrategie des Verbands vergleichen.

Die Energiewende wirtschaftsfreundlich umsetzten
Die Schweiz braucht eine Energiestrategie mit Fokus auf Energieeffizienz, erneuerbare Energien und intelligenten Netzen – und das unter Einhaltung der Klimaziele. Die Cleantech Energiestrategie von swisscleantech zeigt: das ist technisch möglich und wirtschaftlich attraktiv. Die Wertschöpfung kommt dadurch ins Inland und es wird dort investiert, wo auch international die Märkte wachsen. In regelmässigen Workshops mit Mitgliederfirmen und Fachpersonen diskutiert swisscleantech seit Mitte 2011 innovative Lösungsansätze basierend auf existierenden Technologien, nimmt dieses Wissen in sein dynamisches Energiemodell auf und analysiert so die volkswirtschaftlich attraktivste Umsetzung der Energiewende. Vor diesem Hintergrund stossen die angeblichen Pläne des UVEK auf Unverständnis. Sie scheinen den technologischen Fortschritt und die Innovationskraft der Wirtschaft zu verkennen.

Wenn nötig Strom und nicht Gas importieren
Der angebliche Bau von vier bis sechs neuen Gaskraftwerken ist aus wirtschafts- und klimapolitischer Sicht eine Fehlentscheidung. Diese Strategie widerspricht der wichtigen Umstellung von einer zentralen auf eine dezentrale Energieversorgung und funktioniert nur mit neuen Subventionen. Heute ist die Schweiz schon zu 80% von fossilen und nuklearen Energieträgern aus dem Ausland abhängig. Mit einer Gasstrategie bliebe diese Abhängigkeit bestehen und gleichzeitig würden die CO2-Ziele gefährdet. Dadurch wären die Chancen einer Energiewende für die Schweizer Wirtschaft verpasst und die Cleantech Positionierung der Schweiz geschwächt. Falls das inländische Potential im Bereich Energieeffizienz und Erneuerbare nicht ausreicht, kann und soll weiterer Energiebedarf mit Importen von Strom und nicht von Gas aus dem Ausland gedeckt werden. Mehrere swisscleantech Mitglieder (inkl. EVUs) haben bereits in erneuerbare Energieinfrastruktur im Ausland investiert – und es besteht viel weiteres Potential. 

Griffige Fördermassnahmen und klare Lenkung sind notwendig
swisscleantech begrüsst den angeblich geplanten Fördereffort bei der Energieeffizienz und den erneuerbaren Energien. Um die Energiewende auch mittel- und langfristig wirtschaftsfreundlich umzusetzen ist zudem eine klare Lenkung via ökologische Steuerreform anzustreben. Die Hauptaufgabe des Staates ist es, die richtigen Rahmenbedingungen und nicht die Technologie zu definieren. Bei der Wasserkraft sieht swisscleantech in etwa das gleiche Potential wie die nach unten revidierten Schätzungen des Bundes. Das Ausbaupotential bei der Photovoltaik und der Wärmekraftkoppelung (WKK) schätzt swisscleantech höher ein als in der Sonntagspresse aufgezeigt. Die Beschränkung der KEV auf Anlagen die grösser als 10 MW sind, würde der Dezentralisierung der Energieproduktion schaden. Was die Stromnetze betrifft wurde deren Ausbau jahrelang vernachlässigt. Diese Kosten nun der Energiewende zuzuschreiben ist nicht förderlich. Auch beim Netz gilt es innovative Lösungen zu berücksichtigen und richtige Anreize zu setzen.

 

Ein geordneter Ausstieg verlangt fixe Laufzeiten

„Die jetzige Situation bei der Kernkraft ist für die Wirtschaft punkto Planbarkeit unbefriedigend“ sagt Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech. Die mögliche Bandbreite reicht momentan von einer sofortigen Abschaltung aller Werke bis zu möglichst langen Laufzeiten nach Vorbild USA mit 60 Jahren. Diese fehlende Planbarkeit bringt Unsicherheiten für die Kraftwerksbetreiber und die kosteneffiziente sowie sichere Gestaltung einer kohärenten Energiestrategie bis 2050. Um Investitionen in Effizienz, Netze, Erneuerbare Energien und Nachrüstungen von KKWs gegeneinander abzuwägen und um Effizienzmassnahmen und Lenkungsinstrumente sinnvoll festzulegen muss klar sein, wie lange mit wie viel Kernkraft gerechnet werden kann und soll.

swisscleantech fordert deshalb die rasche Einleitung eines klaren Prozesses, der zu einer sinnvollen Festlegung der Laufzeiten führt. swisscleantech schlägt vor, alle Kraftwerksbetreiber aufzufordern ihre Investitions-Szenarien für 40, 50 und 60 Jahre Laufzeiten aufzuzeigen. Dabei sind auch aufdatierte Berechnungen zur Rentabilität und den Stillegungs- und Lagerungskosten einzuschliessen. Aufgrund von diesen Szenarien kann in einem zweiten Schritt der Ausstiegsfahrplan mit fixen Laufzeiten durch befristete Betriebsbewilligungen als politische Entscheidung in Zusammenarbeit mit den Betreibern festgelegt werden. Beglinger sagt dazu: “Das Ziel dabei soll nicht sein, möglichst kurze Laufzeiten zu bestimmen. Viel mehr gilt es, mit Sicherheit als oberste Priorität, Planbarkeit zu schaffen und für die Energiewende als Ganzes die optimalen Investitionsentscheide und politischen Massnahmen treffen zu können”. Für swisscleantech würde ein solcher Prozess massgeblich zum Erfolg der Energiewende beitragen, Klarheit schaffen, Fronten abbauen und auch überhastete Abschaltungen verhindern. Der Prozess muss sicherstellen, dass die technisch und wirtschaftlich machbaren Sicherheitsmassnahmen umgesetzt werden, damit die Sicherheit bis zum Tag der Abschaltung vollumfänglich gewährleistet ist.  

Was der Fall Mühleberg betrifft gilt es jetzt die entsprechenden Rechtswege einzuhalten und im Sinne der Sicherheit auch einen klaren Entscheid zu fällen. Gemäss den Berechnungen von swisscleantech wäre eine Abschaltung von Mühleberg versorgungstechnisch vertretbar. Die Stillegung von Mühleberg würde auch dazu führen, dass gestaffelt Erfahrungen für die weiteren Kraftwerke gesammelt werden könnten.

Für swisscleantech steht zudem auch fest, dass die Energiewende sowohl ein geordneter Ausstieg aus Atom wie auch aus fossilen Energien mit sich bringt. Insbesondere gilt es dabei klare CO2 Ziele zu befolgen. swisscleantech schliesst den Bau von Gaskombikraftwerken dabei nicht aus. Dieser soll jedoch als möglicherweise notwendige Übergangslösung einer Strategie mit Hauptfokus auf Energieeffizienz und Erneuerbare Energien gelten. Ob, wann und wie viele Gaskombikraftwerke benötigt werden ist unter anderem auch erst durch die Festlegung klarer KKW Ausstiegsdaten bestimmbar.

 

AKW Mühleberg 2013 vom Netz?

„Die Versorgungssicherheit ist kein Grund ein Kernkraftwerk weiter zu betreiben, wenn es Zweifel über die Sicherheit der Anlage gibt“ sagt Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech. Gemäss dem Modell der Cleantech Energiestrategie ergibt sich zwar ein kurzfristiger, kaum merklicher Anstieg des Importes von Strom. Dieser kann jedoch mit einer engagierten Umsetzung der Energiewende problemlos kompensiert werden. „Entscheidend ist der politische Wille zur Umsetzung der Energiewende, nicht die Frage wann einzelne Kernkraftwerke ausgeschaltet werden“ betont Beglinger.    

Links zu weiteren Informationen:
Link Artikel Tagesanzeiger online

Cleantech ist mehr als grünes Venture Capital

Cleantech ist dabei als Qualitätsmerkmal für nachhaltiges Wirtschaften zu verstehen. Das heute veröffentlichte Länder-Ranking der Cleantech Group ist  für die Schweiz nur beschränkt relevant.

„Der 15. Rang der Schweiz in Sachen Innovationskraft bei umweltfreundlichen Technologien hat uns anfänglich etwas überrascht. Bei genauer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass dies mit der von der Studie verwendeten Definition von Cleantech zusammenhängt“, sagt Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech. Der Wirtschaftsverband wie auch der Bundesrat definieren Cleantech als Qualitätsmerkmal für ressourceneffizientes und emissionsarmes Wirtschaften. Cleantech hat somit für alle Branchen und ihre Produkte, Dienstleistungen und Prozesse Relevanz. Eine Bäckerei mit einem energieeffizienten Produktionsbetrieb ist genauso Cleantech wie ein Wasserkraftwerk oder wie ein Finanzinstitut, das auf nachhaltige Geldanlagen setzt. Insgesamt wird durch Cleantech eine qualitative Verbesserung in Richtung Nachhaltigkeit und damit eine verbesserte internationale Wettbewerbsfähigkeit angestrebt und unterstützt.

In der neuen Studie von Cleantech Group und WWF wird Cleantech jedoch mit Innovation und der Finanzierung von Start-up Unternehmen im Energiebereich gleichgesetzt. Es wird somit nur ein sektorieller Teil von Cleantech abgebildet. Kleine Innovationen als Weiterentwicklung von existierenden Produkten und Dienstleistungen als auch komplexe System- und Prozesslösungen werden ausgeblendet. In der Schweiz wird jedoch gerade in der kleinteiligen KMU Wirtschaft sehr viel Entwicklungsarbeit geleistet, bei der es um die Anwendung von technischem Praxiswissen geht und selten Venture Capital  involviert ist. Diese Art der Cleantech Innovation ist oft in der Patentstatistik nicht reflektiert. „swisscleantech schätzt die Cleantech Innovationsleistung der Schweiz als hervorragend ein. So führt die Schweiz seit Jahren das EU ‘Innovation Scoreboard’ an und erreichte kürzlich beim globalen ‘Innovationsindikator 2011’ des Bundesverbandes der Deutschen Industrie den Rang 1 vor Singapore“, resümiert Nick Beglinger.

Die Resultate zeigen aber zu Recht, dass die Schweiz in den Bereichen Risikokapital und politische Rahmenbedingungen mehr machen muss. So wies swisscleantech bereits in seiner Cleantech Strategie Schweiz vom Oktober 2010 auf die grosse stimulierende Bedeutung eines starken Heimmarkts hin. Wichtige Treiber sind hier die konsequente Umsetzung des neuen CO2-Gesetzes, der Energiewende und des Masterplan Cleantech des Bundes.

Links zu weiteren Informationen:
Beitrag TELE TOP 
Medienmitteilung WWF 
Stellungnahme economieuisse 

Dokumente zum Download:
Report (pdf)
Tribune de Genève: “L’association Swisscleantech critique l’étude du WWF” (pdf)

Schweizer Klimapolitik noch nicht auf Cleantech-Kurs

Für den Wirtschaftsverband swissscleantech ist diese Zusatzmassnahme zwar ein notwendiger Schritt, aber immer noch klar ungenügend. „Das UVEK musste jetzt reagieren. Eine Nichterfüllung wäre für den Cleantech Strandort Schweiz alles andere als förderlich. Die Kyoto-Ziele sehen wir als Minimalanforderung. Als attraktiver und innovativer Wirtschaftsstandort muss die Schweiz mit Ihren Klimazielen im internationalen Vergleich an vorderster Front dabei sein“, sagt Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech. 

Die Notwendigkeit der Zusatzmassnahme zeigt auch, dass die sogenannten freiwilligen Instrumente der Wirtschaft alleine für einen erfolgreichen Klimaschutz nicht ausreichen – gerade im Verkehrsbereich. “Es ist für uns deshalb schwer verständlich, wie von einer ‘bislang erfolgreichen Zusammenarbeit’ gesprochen werden kann. Zulange wurde eine griffige Klimapolitik seitens der Schweizer Wirtschaft bekämpft. Zum Glück ändert sich das jetzt. Immer breitere Teile der Wirtschaft beginnen zu verstehen, dass eine zukunftsfähige Klimapolitik und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft zusammengehören”, kommentiert Nick Beglinger. Für swisscleantech braucht es auch im Hinblick auf die Energiewende griffige Massnahmen, die rechtzeitig implementiert werden und die gesetzten Ziele erfüllen.

Links zu weiteren Informationen:
Medienmitteilung UVEK 

Klimaschutz als wirtschaftliche Chance bestätigt

Nun gilt es, diese Beschlüsse konsequent und wirtschaftsfreundlich umzusetzen. 

swisscleantech ist erfreut über das deutliche Resultat der Schlussabstimmung zum CO2-Gesetz. „Die breite Zustimmung zeigt, dass sich die wirtschaftlichen Argumente für den Klimaschutz gegen die traditionelle Sichtweise einer Konkurrenz zwischen Wirtschaft und Ökologie durchgesetzt haben“, sagt Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech. Über 200 Firmen haben sich bereits im Sommer 2010 und im Frühling 2011 an die National- und Ständerate gewandt und eine griffigere Klimapolitik gefordert. Diese gibt Impulse für Innovation und Exporte, schafft Arbeitsplätze und verringert den Geldabfluss ins Ausland für Öl- und Gasimporte. “Zusammen mit dem Entscheid für eine nachhaltige Energieversorgung sind nun wichtige Grundlagen für die Entwicklung einer konkurrenz- und zukunftsfähigen Schweizer Wirtschaft gelegt“.
Das neue Gesetz ist ausgewogen, enthält zielkohärente Massnahmen und die nötige Flexibilität für Firmen. swisscleantech wird sich dafür einsetzen, dass das Gesetz nun konsequent und wirtschaftsfreundlich umgesetzt wird. Dabei gilt es, den Bürokratieaufwand für die Firmen zu minimieren und die Zielerreichung zu garantieren. Das Gesetz sieht bis 2020 eine 20% Inlandreduktion vor und enthält die Option, das Reduktionsziel mehrheitlich mit Massnahmen im Ausland auf bis zu 40% zu erhöhen. swisscleantech würde es begrüssen, wenn der Bundesrat diese Option wahrnehmen würde. „Als reichstes, wettbewerbsfähigstes und innovativstes Land der Welt hat die Schweiz die Stärke und die Pflicht Vorreiterin zu sein“, ist Nick Beglinger überzeugt. Es stärkt die Glaubwürdigkeit des Cleantech Standortes Schweiz wenn das schweizerische Reduktionsziel den internationalen Verpflichtungen zur Einhaltung der 2-Grad-Grenze entspricht. 
In Durban wurde vereinbart, dass ab 2020 ein rechtlich verbindlicher Rahmen für alle geschaffen werden muss. Zudem strebt eine neue Koalition von Europa, den bedrohten Inselstaaten und den Entwicklungsländern ein rascheres Tempo an. „Nach Durban ist eines klar: die Nachfrage nach Klimaschutz nimmt weltweit zu. Länder und Firmen die sich frühzeitig danach ausrichten, werden zu den Gewinnern gehören“, sagt Nick Beglinger. 

 

Stellungnahme zur bundesrätlichen Konkretisierung der Energiestrategie 2050

“Diese Art ‘Revolution’ ist eine gute Sache”, kommentiert Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech.

In diesem Sinne unterstützt swisscleantech die Bemühungen zu einer ökologischen Steuerreform und wird sich dafür einsetzen, dass diese wirtschaftsfreundlich ausgestaltet und umgesetzt wird. Für den Verband muss jedoch auch die Lenkungsabgabe als Massnahmen-Option offen bleiben.

Der Verband plädiert weiter dafür, dass Gaskombikraftwerke nur wenn nötig und nur als Übergangslösung zum Einsatz kommen. Die vom Wirtschaftsverband erarbeitete Cleantech Energiestrategie zeigt, dass sowohl Energie- wie auch Klimaziele eingehalten werden können. Zu bevorzugen ist demnach eine dezentrale Wärmekraftkoppelungs-Strategie. 

Links zu weiteren Informationen:
Medienmitteilung des Bundesrates

Wichtiger Schritt in Richtung nationale Innovationsparks, mit Cleantech Fokus

“Ein Innovationspark trägt massgeblich zur Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Schweiz bei und leistet einen wichtigen Beitrag zur nationalen Forschungs- und Innovationsförderung” ist Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech überzeugt. Ein solches Projekt ist auch aus Sicht des im September 2011 lancierten Masterplan Cleantech des Bundes wünschenswert. Schweizer Innovationsparks wären ideale Leuchtturmprojekte für eine Schweizer Cleantech Strategie. „Als Hochpreisland müssen wir uns durch Innovation differenzieren, zudem gewinnt der Wettbewerbsfaktor Nachhaltigkeit global an Bedeutung“ sagt Nick Beglinger. Die Komplexität der nachhaltigen Entwicklung bedarf einer Vielzahl innovativer Lösungen – Cleantech und Innovation gehören zusammen. swisscleantech begrüsst insbesondere, dass entgegen der Vernehmlassungsvorlage der aktuelle Entwurf auch die Realisierung eines nationalen Innovationsparks in Form eines Verbundes verschiedener Standorte und ihrer Träger zulässt.

Initiator der neuen Gesetzesvorlage war Ruedi Noser, Nationalrat und Vorstandsmitglied des Vereins Machbarkeit Stiftung Forschung Schweiz. Der Verein arbeitet in enger Kooperation mit dem Projekt ’Cleantech Innovationspark’ der Stiftung FFGS, welches von swisscleantech aktiv unterstützt wird. Gemeinsam werden sie im Parlament anregen, das Konzept des nationalen Innovationsparks an den geeigneten Standorten rasch umzusetzen. Die Auswahl soll unter Berücksichtigung der existierenden lokalen Stärken via Forschungsinstitutionen und bereits existierenden Firmencluster sowie der Gleichberechtigung der Regionen getroffen werden. “Ruedi Noser ist der Vordenker des Innovationsparks. Gemeinsam wollen wir Cleantech als Qualitätsfaktor der Schweizer Wirtschaft (und nicht als Industrie) fördern. Deshalb ist eine Cleantech-Ausrichtung sinnvoll”, sagt Nick Beglinger. Zudem können dadurch attraktive internationale Cleantech Unternehmen in der Schweiz angesiedelt werden. Weiter soll ein Innovationspark ein Referenzprojekt für eine moderne Stadtplanung und zukunftsweisende, nachhaltige Bauweise darstellen. Daraus können neue Erkenntnisse und wertvolle Erfahrung gezogen werden. Die Kooperationspartner werden nach Abschluss des Entscheidungsprozesses dem Parlament ein konkretes Innovationspark-Projekt vorlegen.

 

Als selbstbewusste Cleantech Nation nach Durban

Das macht insbesondere aus ökonomischen Gründen Sinn – es verstärkt unsere Glaubwürdigkeit als Cleantech Wirtschaft.

swisscleantech fordert den Bundesrat auf, für die Klimakonferenz in Durban ein selbstbewusstes und engagiertes Schweizer Mandat zu beschliessen. Die Schweiz soll sich klar für eine Fortführung der internationalen vertraglichen Verpflichtungen zu Emissionsreduktionen einsetzen. Dabei haben sich die Reduktionsziele am Beschluss von Cancun zu orientieren, nach dem sich die Erde global nicht mehr als 2-Grad gegenüber vorindustriellen Werten erwärmen darf, um die gravierendsten Folgen der Klimaerwärmung abzuwenden. Dies bedingt eine Reduktion des Treibhausgas-Ausstosses bis 2020 um 40% für Industriestaaten wie die Schweiz.

Die Schweiz soll dabei aktiv kommunizieren, dass die aktuelle CO2-Gesetzesrevision eine Erhöhung des Reduktionsziels bis 2020 um 40% erlaubt, sollte dies mit der internationalen Entwicklung übereinstimmen. swisscleantech plädiert dafür, dass die Schweiz diese Entwicklungen aktiv fördert indem sie zusammen mit anderen pro-aktiven Staaten einen ‚Club of the Willing’ initiiert. Dieser soll die erforderlichen Ziele eigenständig umsetzen und so ein wichtiges Signal für ein internationales Abkommen senden. „Wenn nicht die Schweiz – wer sonst?“ ist Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech, überzeugt. 

Als kleine und offene Volkswirtschaft profitiert die Schweiz von internationalen Lösungen. Engagierter Klimaschutz schafft Investitionssicherheit für die Wirtschaft und gibt Impulse für Innovation und Exporte. „Je früher wir damit beginnen, desto billiger und desto höher die Planungssicherheit“ sagt Nick Beglinger. Diese Ansicht gewinnt in der Wirtschaft an Zustimmung: in einem gemeinsamen Statement fordern etwa 285 Investoren langfristige Rahmenbedingungen die Investitionen in Cleantech fördern [1].

Dabei haben sowohl Massnahmen im Inland wie im Ausland ihre Vorteile. Auslandsmassnahmen bringen kurzfristige Flexibilität und fördern Wissenstransfer und Cleantech Exporte. Die direkten Inlandmassnahmen sind lohnende Investitionen, und schaffen Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Schweiz. Die aktuelle CO2-Gesetzesrevision sieht bis 2020 eine 20% Inlandreduktion sowie die Option auf weitere Massnahmen im Ausland vor. Es stellt eine entscheidende Grundlage für die Entwicklung einer konkurrenz- und zukunftsfähigen Schweizer Wirtschaft dar. swisscleantech fordert vom Parlament, das Gesetz entgegen den Empfehlungen von economiesuisse in der Wintersession nun endlich gutzuheissen.